WGCA [20] - DER BIKER

WGCA [20] - DER BIKER

200m südlich des

tauchen plötzlich Grenzzäune auf, ein vergittertes Tor versperrt die Straße.

Hier beginnt Tadschikistan.

"Bitte keine Fotos von der Grenze", ermahnt uns Abdil, unser kirgisischer Guide.
Er kennt inzwischen die extreme Fotobegeisterung seiner deutschen Gäste.
Unser kirgisischer Fahrer bremst den Allrad Bus ab, bleibt etwa 5m vor dem Tor stehen.
Auch die Kirgisen benötigen für Tadschikistan ein Visa, weshalb hier die Begleitung durch unsere Freunde endet.

Wir holen das Gepäck aus dem Wagen, umarmen uns herzlich und treten zu Fuß, Agenten gleich,
den Weg hinter den Grenzzaun an. Obwohl alles wie am Schnürchen läuft,
unterschwellig habe ich ein mulmiges Gefühl. Wir sind momentan die einzigen Fremden an dieser Grenze.

Bepackt wie Esel laufen wir auf einen großen, schweren Toyota Allrad zu.
Seine Türen öffnen sich, während vor den Gebäuden einzelne Soldaten bzw. Offiziere zu sehen sind.
Zwei Männer entsteigen dem Toyota. Der Jüngere der beiden, etwa Mitte 40, stellt sich als Nekruse vor.
Er ist unser Fahrer für die nächsten 14 Tage. Der Zweite ist unser deutschsprachiger (weil Deutschlehrer) Guide
und wir sollen ihn Xakim (sprich x wie ch in doch) nennen.

Schnell lässt sich Nekruse, der Fahrer, unsere Pässe geben und verschwindet in einem der Häuser.
Wir haben den Eindruck, auch unsere beiden neuen Begleiter wollen diesen Ort, nicht nur der Höhe wegen, zügig verlassen.

Rund 70km sind es nun noch bis hinunter nach Karakul (3950m), der einzigen Ortschaft am gleichnamigen See.

Unterwegs rollt der Japaner, keine 50m von der chinesischen Grenze entfernt, auf recht guten Straßen dahin.
Sie führt scheinbar bis an den Horizont.

Ein kleiner Punkt ist dort zu sehen, welcher sich langsam auf uns zu bewegt.
"Bestimmt der Deutsche mit dem Fahrrad von heute morgen", so spricht Xakim zum Fahrer.
Gemeinsam sind sie am Morgen in Karakul Richtung Grenze aufgebrochen, nun kommt er uns entgegen.



Der Biker stellt sich vor (Namen vergessen, wohl die Höhe) und erzählt, dass er vor 3 Monaten in Batumi
am Schwarzen Meer aufbrach. Nun ist er auf dem Pamir HW unterwegs und wird ihm bis nach Osch in Kirgistan folgen,
danach gehe es wieder gen Heimat.

Nach diesem kurzen, netten Gespräch steigt er auf, tritt kraftvoll in die Padalen und radelt dem Grenzübergang am Kyzyl Art Pass entgegen.....

Mit diesem Bild sende ich herzliche Grüße an die Weser zu TORE.

*
*
*

Rajon Murghab, Berg-Badachschan, Tajik