Wiedersehen mit Bonegilla

Wiedersehen mit Bonegilla

Da sitze ich nun vor einer der Hütten des Einwanderer-Lagers Bonegilla, genauso wie damals vor 48 Jahren. Dafür habe ich extra meine Kamera auf das Stativ aufgebaut, trotz der Hitze, die mir schon etwas zusetzt.
Nein, dies ist nicht die selbe Hütte, in der ich untergebracht war.
Der größte Teil des ehemaligen Einwanderer-Lagers ist nun ein Militär-Camp und deshalb nicht zugänglich. Doch dieser Block 19, der sich etwas abseits auf der anderen Straßenseite befindet, ist zugänglich und wird jetzt als Museum hergerichtet.
Eine große wettergeschützte Informationswand steht da auch schon, auf der in Wort und Bild die Einwanderung aus europäischen Ländern in den Nachkriegs-Jahren bis 1972 behandelt wird. Auf den S/W-Fotos sieht man ärmlich gekleidete Menschen, die mit Koffern aus Pappe von Bord der Einwanderungs-Schiffe gehen.
Ja, so bin ich auch angekommen.
Es ist ein eigenartiges Gefühl, festzustellen, dass man Teil dieser Geschichte ist, die hier dargestellt wird.

Es war auch etwas gespenstisch, kein Mensch weit und breit zu sehen, nur ich alleine mit meinen Gedanken und Erinnerungen. Als ich mich der Info-Wand nähere, fängt eine sympathische Frauenstimme an zu sprechen, im Hintergrund Stimmengewirr. Es ist nicht festzustellen, wo der Lautsprecher ist, die Stimme scheint aus der Wand zu kommen und zwar immer dort, wo ich mich gerade befinde.
Nostalgie-Reise 2010

Zum Vergleich: Ich nach der Ankunft in Bonegilla im Jahre 1962.