= Wissberg: Zwischen den Wolken =

= Wissberg: Zwischen den Wolken =

Als ich als Tagesendziel noch auf einen Punkt auf ca. 2300m aufgestiegen bin, zwecks noch besserer Aussicht Richtung Süden, habe ich durch die den Wissberg umhüllenden Wolken ein Gipfelkreuz gesehen. Es schien zum Greifen nah. Ich wusste aber weder wie hoch der Berg genau ist, noch auf welcher Höhe ich wirklich war. Da ich noch fast zwei Stunden Zeit hatte bis Sonnenuntergang, nahm ich mir vor doch noch bis zum Gipfel aufzusteigen. Der Weg war aber für meine Verhältnisse sehr anspruchsvoll und zog sich ewig hin. Ich benötigte fast eine Stunde für die 300-400 Höhenmeter. Auf dem Gipfel war dann die Enttäuschung gross: Ausser einem Hasen gab's da gar nichts zu sehen. Alles war in dichtem Nebel.
Da ich länger als gedacht für den Aufstieg gebraucht hatte, musste ich aber schleunigst wieder runter um die heiklen Passagen noch bei gutem Licht bewältigen zu können. Schon ca. 100m unter dem Gipfel war man wieder um Haaresbreite unter der Wolkendecke.
Der Abstieg war noch anspruchsvoller als der Aufstieg. Als ich wieder Heil an meinem "Plätzchen" auf 2250m angekommen bin, war ich überglücklich. Noch ein letztes Foto von der einsetzenden Dämmerung musste aber gemacht werden.
Leider war für mich die Reise noch nicht zu Ende. Zuerst musste ich wieder vom alpinen Wanderweg auf den Bergwanderweg auf 1850m zurück kommen. Schon das war sehr anstrengend. Fast schon am Ende mit den Kräften kam ich mitten in der Dämmerung auf der Fürenalp an. Dass jetzt nochmals 2h Abstieg vor mir hatte, daran wollte ich gar nicht denken. Es stellte sich jedoch heraus, dass die 2h eine extreme Übertreibung waren. Nach rund 1h 15min war ich schon wieder im Tal.

Aus dem Feierabendausflug wurde ein echter Marathon: 800 Höhenmeter rauf auf den Wissberg und rund 1500 Höhenmeter runter. Eindeutig zuviel für meine bescheidene Frühjahresform.