wo gehte es hin
die kleine Wasserschildkröte fragt sich das. Sie öffnet ihre Augen weit, so weit, daß sich eine schöne runde Falte über ihrem Auge formt. An beiden Augen. Sie bemerkt noch nicht, daß sie die Nase rümpft. Sie hat endlich wieder frische Luft zum Atmen! Ihre kleinen Nasenlöcher, zwei Stück, können hervorragend riechen, denn sie reinigte sie im klaren silbernen Quellwasser. Ihre Augen sind sehr groß und sehr neugierig.
"Was liegt denn da vor mir?" fragt sie sich verwundert. Ihre kleinen Beinchen fangen an sich zu bewegen, doch sie bemerkt es nicht, sie ist so fasziniert von der Muschel, wo sie doch noch gar nicht weiß, daß dieses braunrote Ding einst eine Muschel war. Eine Versteinerung aus uralten Zeiten, die ein moderner Mensch liebevoll auseinandergesägt hat und die nun im klaren Gebirgswasser liegt und faszinierend leuchtet. Sie bemerkt ihre Muskeln in den Beinchen und klappt kurz ihre Augen zu. Dann merkt sie es. "Was ist denn da unter mir?" Sie bewegt automatisch ihre Muskeln der Beinchen weiter und berührt den Boden, denn das Wasser ist nicht tief. "Ich will weiterschwimmen, wie immer schon, ich bin eine Wasserschildkröte... hat man... mir... irgendwer, malsogesagtglaubis..ch." Nun drückt sie mit ihren Beinchen fest auf den Untergrund und fängt einfach an zu laufen. Nein sie geht behutsam. "Ui, ich kann mit den Beinchen gehen! Ich kann also nicht nur schwimmen, nein, auch gehen. Prima, dann gehe ich auf, nein zur Mupfel hin. Ja, ich nenne sie jetzt Mupfel" Voller Übereifer über ihre neue Fortbewegungskunst, vergißt sie ganz, daß sie nicht auf, sondern vor die Mupfel gehen wollte. "Upps" ihre Beinchen fangen an zu zittern. "Hilfö, Hilfääää, hilfe. Nein, keiner da. Bin alleine. Na gut, das schaffe ich auch alleie!!!!! Ha!" Sie beginnt zu tanzen auf der Muschel. "Heisassa, ich kann tanzen, iiiiich biiin sooooo schööööön, ich kann ganz schnell gen.... IIIIIIch bin so gut, das tut mir gut!!!!" Oh ja, sie genoß das Bad auf der Muschel sehr, sie tanzte und sang auf ihr, ohne zu merken, daß sie auch noch singen kann, sie tat das alles solange bis plötzlich...
Sie bekam einen Bärenhunger! "Ui!!!" Das sieht aber lecker aus!!! hmmmm. Gelb, grün, türkis" Nun staunte sie wieder. Sie konnte also auch sprechen. "Ich bin doch eine Schildkröte und Schildkröte können nicht sprechen!!! Ph. Obwohl?.... Meine Mama kommt aus Schlaraffenland, nein die suchen immer gutes Futter, die kann also nicht sprechen. Mein Papa kommt aus Hintertuxienien, ja, dort spricht man Tuxisch :-)))" Nun wußte sie, daß sie eine Tuxienerin ist, die sehr vieles kann und so viel, daß sie es niemals vertragen könnte, wenn sie wüßte, was alles sie vermag. "Hmmm, das schneckt lecker!" Sie fraß sich satt und satter und wurde müd und müder und viel in einen tiefen Schlaf, ohne es zu merken.
Als sie wieder aufwachte, rieß sie die Augen auf und merkte, daß sie ...sie kotzte das ganze leckere Zeug wieder raus. "oääää. ..." Dann sah sie die Bescherung: ein Brei. ein schöner einfarbiger Brei. Die Farben vermischten sich und ein paar Bröckchen schwammen rum und da untersuchte sie mit ihren großen Augen den Brei. "Da liegt ein orangenes Herz!!! Das will ich haaaabääään." Sie lief zum orangenen Herz und schnubberte dran. "Oh, das ist aber süß" Sie lächelte.
...
Ecki 67 05/09/2018 6:03
Super schön , vor allem die Geschichte gefällt sehr :-)LG
Ecki