Woche 6

Woche 6

Nun ja, es sind nicht die besten Voraussetzungen für ein selfie:
Eine handgehaltene Kamera mit Backbutton-Fokus, dafür mitohne Schwenkdisplay, 20mm-Linse und die Beleuchtung einer Schreibtischlampe.
Am Handy observierte ich vorher die Lichtsetzung, von kontrollieren kann gar nicht die Rede sein.
Dennoch habe ich das Gefühl, ich könne etwas lernen bei der Aktion.


Sie scheint halt, die Sonne. Bei aller Freude darüber hilft es nicht gegen einen körperlichen Durchhänger. Die Symptome lassen einen in diesen Zeiten ja aufhorchen. Na, solange Kraft für einen Spaziergang reicht, ist ja alles bestens.


Ich bin erstaunt, dass dieses Blättchen in der Aufnahme so leuchtet und strahlt, denn es hat sich in einem Spalt zwischen Haustür und Rahmen verfangen, fern ab von der wärmenden Sonne auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses.
Ich sinniere ein wenig über die Symbolik von Licht und Schatten. Und während ich diese Worte schreibe, ertönt rein zufällig aus den still stehenden Aktivboxen meines Computers aus Iron Maiden´s Senjutsu das Lied "Darkest Hour".


Bewegung fange ich mit längeren Belichtungszeiten ein. Ist ja klar.
Einer spontanen Eingebung folgend, probierte ich eine Mehrfachbelichtung aus.
Warum bin ich da nicht eher drauf gekommen. Das macht Spaß und regt zur Weiterarbeit an.


Schwarz-Weiß-Denken und Schwarz-Weiß-Fotografie gehören für mich nicht zusammen.
Die Tasten des Pianos liegen so eng beieinander. Trotz der Gegensätze können sie miteinander harmonieren. Sag das mal dem Spieler!

Die verlassene Bude an meinem Heimatbahnhof steht schon so lange leer, so dass ich mich gar nicht an den Betrieb erinnern kann. Im Visier hatte ich sie aber schon öfter und heute habe ich endlich mal den Auslöser gedrückt.


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