Wochenendruhe hatte die DP 54 ..............
.............als sie am 26. Juni 2010 im Bahnhof Paderborn abgestellt auf den nächsten Einsatz wartete.
Bei der DP 54 handelt es sich um die Ex-DR 142 150, die 1998 in die Schweiz verkauft wurde und dort unter der Bezeichnung Ae 477 901 geführt wurde.
Die unter Eisenbahnfans liebevoll als „Holzroller“ bezeichnete Baureihe 142 der DR wurde als Weiterentwicklung der BR E 11 beschafft. 1962 erhielt die DR die ersten zwei Vorserienloks der Baureihe E 42 (später bis 1970 BR 142 und ab 1970 BR 242). Neben dem Dienst vor Personen- und Güterzügen sollten Sie auch im S-Bahnverkehr in Leipzig und Dresden zu Einsatz kommen. Bis 1972 wurden insgesamt 292 Loks beschafft, die zu nächst in den Betriebswerken Bitterfeld, Erfurt, Halle (Saale), Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt), Leipzig, Weißenfels und Zwickau beheimatet wurden.
Ihr Haupteinsatzgebiet fanden die Loks der BR 142 vor Güterzügen mit einem Gesamtgewicht von 1800 t in der Ebene mit einer max. Geschwindigkeit von 80 km/h. Auf Steigungen mit 5 ‰ konnten noch Züge mit 1000 t mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h bzw. 500t mit 90 km/h gezogen werden. Während Anfang noch kleiner Schwierigkeiten im Betrieb auftauchten, bewährten sich später, nach einigen Modifizierungen die Loks mit sehr guten Leistungs- und Laufeigenschaften.
Mit der Beschaffung der BR 143 wurde bei der DR die BR 211 überflüssig. Einige Maschinen der BR 211 wurden umgebaut und in die Baureihe 142 eingegliedert, so dass der Gesamtbestand sich bis Januar 1992 auf 305 Stück erhöhte. In den folgenden Jahren wurden die Loks der BR 142 nach und nach verschrottet.
19 Loks blieb der Schneidbrenner erspart. 1998 er der TEV (Thüringer Eisenbahnverein) Lok 242 151 von der DBAG. Sie ist die einzige erhaltene Museumslok ihrer Baureihe in Deutschland. Die anderen 18 Maschinen wurden zunächst von der DBAG an das Schweizer Eisenbahnunternehmen „Lokoop“ (Kooperationsgesellschaft der Mittelthurgaubahn, dem Reisebüro Mittelthurgau und der Südostbahn) vermietet und später verkauft. Hier kamen die Loks, die nun als Baureihe Ae 477 eingereiht wurden, vor Güterzügen in der Ostschweiz zum Einsatz. Nachdem die Kooperationsgesellschaft zerbrach und die Mittelthurgaubahn in den Konkurs gehen musste, wurden die Loks von der SBB Cargo übernommen. Da sie jedoch genügend eigene Fahrzeuge hatte, wurde nun die BR 142 (Ae 477) überflüssig. 2003 wurden alle 18 Loks an die WAB (Westfälische Almetalbahn) verkauft. 2008 kam mit 142 042 die letzte Lok aus der Schweiz zurück nach Deutschland. Sie versieht noch heute bei der DP (Deutsche Privatbahn GmbH) ihren Dienst unter der Betriebsnummer „DP 62“.
Ihren charakteristischen Dachaufbau erhielten die heute noch betriebsfähigen Loks der DP bei einem Umbau in der Schweiz. Durch den Einbau einer Widerstandsbremse und den dafür erforderlichen Dachwiderständen musste einer der Scherenstromabnehmer entfallen. Hierdurch bekamen die Loks ihr charakteristisches Aussehen. Mit der E-Bremse konnte auf dem Gefälle der SOB (50 Promille) eine Zuglast von 150 t in Beharrung gefahren werden. Der Umbau wurde in wesentlichen Teilen von der Fa. Stadler realisiert.
Patrick Rehn 20/02/2011 22:24
Hallo Heidi!Sehr gute Beschreibung. Freut mich, dass ich nicht das Einzige bin der sich eine solche Mühe mit den Beschreibungen macht. :-)
Abgesehen von E 42 151 und den 18 Loks aus der Schweiz sind aber noch weitere Holzroller erhalten geblieben. Mehr dazu findet man im Internet.
Liebe Grüße!
Thomas 69 16/02/2011 23:47
sehr schön im Bild festgehalten und klasse beschrieben.Lg Thomas