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Zisterzienserabtei Marienstatt

Zisterzienserabtei Marienstatt

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Bodo Schmidt Photography


Premium (Pro), Freudenberg

Zisterzienserabtei Marienstatt

Die Zisterzienser-Abtei Marienstatt, ist ein Wallfahrtsort des Bistums Limburg. Sie liegt in der Ortsgemeinde Streithausen und gehört somit zum rheinland-pfälzischen Westerwaldkreis. Das Zisterzienserkloster wurde Anfang des 13. Jahrhunderts in einem Tal direkt am Nisterfluss vier Kilometer von der Stadt Hachenburg entfernt gegründet.
Mit der ersten Kirchweihe am Fest des Apostels Johannes am 27. Dezember 1227 siedelte die Gemeinschaft an den heutigen Platz im Tal der Großen Nister. Die Verlegung hatte einen Bistumswechsel zur Folge, das Kloster unterstand fortan dem Kölner Erzbischof. Die bescheidene Abtei kam bald zu hoher Blüte und wurde für den Westerwald und weit darüber hinaus eine Stätte reichen religiösen und kulturellen Segens.

Zum Kloster gehört die frühgotische Basilika mit der größten Orgel im Westerwald. Eine Rieger-Orgel die 1969 eingebaut wurde. Eine Bibliothek, ein Barockgarten mit Kräutergarten, ein Brauhaus mit Restaurant, eine Buch- und Kunsthandlung, ein Gästehaus und ein Gymnasium in privater Trägerschaft (das Private Gymnasium Marienstatt), das altsprachlich orientiert arbeitet gehören ebenfalls dazu.

Die mehr als 200-jährige Bauzeit (1222-1425) sieht man der Kirche nicht an. Sie wirkt entsprechend dem von Anfang an grundgelegten Plan geschlossen und harmonisch. Im Wesentlichen lassen sich drei Bauperioden unterscheiden.

Der erste Bauabschnitt fand im Jahre 1227 mit der Kirchweihe seinen Abschluss. Kunstgeschichtlich kann man die Kirche der Frühgotik zuzählen. Alle Elemente der Gotik sind schon ausgeprägt: Spitzbogen, Strebepfeiler, Kreuzrippengewölbe.

Der Bau wird entsprechend dem Einfachheitsprinzip der Zisterzienser durch schlichte Architekturformen und den Verzicht auf Türme geprägt. Nur ein Dachreiter über der Vierung war zur Unterbringung von einer, maximal zwei Glocken gestattet. Die Kirche war reiner Zweckbau. Aber gerade durch die Beschränkung der Mittel trat echtes Können und bleibende Kunst hervor; es entstand ein Gotteshaus, das durch seine Formbewältigung und Linienführung ein bis in unsere Zeit bewundertes Kunstwerk blieb.

Die Abteikirche von Marienstatt gilt als erste rechtsrheinische gotische Kirche in Deutschland. An ihr ist zum ersten Mal das System der freischwebenden Strebebogen um die ganze Kirche herum durchgeführt.

In der Barockzeit wurde das mittelalterliche Klostergebäude komplett durch einen Neubau ersetzt und 1747 eingeweiht. Die Fassade ist eine am Schlossbau orientierte Dreiflügelanlage mit Ehrenhof, wobei der Südflügel erst 1909 angebaut wurde. Er birgt die nahezu 80.000 Bände zählende Klosterbibliothek.

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