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gnibbel


Premium (Pro), St.Ingbert

Zwangsarbeit

und ihre Auswirkungen im 3. Reich zeigt uns hier die Kunstinstallation von Christian Boltanski.
Ein dunkler Raum nur spärlich mit 2 Glühbirnen beleuchtet und aufgestapelte Kleiderkisten sowie ein Haufen Arbeitskleidung symbolisieren das letzte Hab und Gut der 261 Zwangsarbeiter die für Ruhm und Ehre Anderer hier in der Völklinger Hütte ihr Leben gelassen haben.
Die Namen der 26 Toten werden wiederholt leise geflüstert.
Eine Szene, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Diese Szene wollte ich schon immer wirkungsvoll zur Geltung bringen.
Insgesamt 8 Bilder und Belichtungen teilweise mit Taschenlampe LEDLenser M14 beleuchtet hat es gebraucht aus der Szene ein spannendes Bild zu machen. Vor Ort ist es fast stockdunkel so dass für das Grundbild bereits 30 Sekunden erforderlich waren.

Auszug aus der Beschreibung Völklinger Hütte:
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bildet die Installation von Christian Boltanski einen Erinnerungsort, der die Erinnerung an die Menschen wachhält, die in zwei Weltkriegen in der Völklinger Hütte Zwangsarbeit verrichten mussten. Berührend und sehr emotional eröffnet sie in der Sinteranlage der Völklinger Hütte einen neuen Zugang zum Thema Zwangsarbeit. 12.393 Männer, Frauen und Kinder aus 20 Ländern waren während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte registriert. 261 von ihnen verloren ihr Leben, darunter 60 Kinder und Kleinkinder.
In der Arbeit von Christian Boltanski verbinden sich die Industriekultur der Völklinger Hütte, die rostigen Archivkästen und die Kleidungsstücke zu einer großen, begehbaren Raum-Installation von 3,30 Meter Breite, 6 Meter Höhe und 18 Meter Länge. Zwischen den Archivkisten führt ein enger nur von einigen Glühbirnen spärlich beleuchteter Gang zu der Installation der Kleidungsstücke.

Die BesucherInnen stehen mitten in den eng gestellten Wänden des Archivs der Erinnerungen, das aus unzähligen aufeinander gestapelten Archivkisten besteht, hier und da ist eine Nummer zu erkennen, schwarze Hosen und Jacken formieren sich zu einem Kleiderberg. Der Eindruck eines gigantischen Archivs stellt sich ein, die abgelegten schwarzen Kleidungsstücke suggerieren die Abwesenheit von Menschen, die einmal vor Ort gewesen sein könnten. Die gesprochenen Namen benennen konkrete Schicksale.

Comentarios 14

  • enner aus de palz Hace 15 horas

    Das war für mich auch bedrückend, als ich dort stand.
    Da hast du einen großen Aufwand betrieben was die Aufnahme betrifft.
    Was mir an der Aufnahme nicht gefällt ist die Farbgebung, die rostigen Archivkästen sind mir zu rotlastig,
    In deinem Text erwähnst du,.... schwarze Hosen und Jacken formieren sich zu einem Kleiderberg, wenn ich dein Kleiderberg auf der Aufnahme anschaue, ist der hell und dunkelblau, sie passen in der Farbe definitiv nicht zu dem Motiv, in schwarz würden sie das Vergehen eindeutig wirksamer darstellen, so sieht dein Kleiderberg wie ein Fremdkörper aus, das hat dem Foto komplett die Spannung genommen.
    LG Rainer
    • gnibbel Hace 9 horas

      Hallo Rainer,
      wenn man die Szene richtig belichtet und beleuchtet sind die Kleider natürlich auch im Original blau; so wie Arbeitskleidung halt blau ist. Die Beschreibung „schwarz“ ist aus dem Original Text der Völklinger Hütte und leider Falsch.
      Warum das Blau die Spannung nehmen soll verstehe ich an der Stelle nicht so ganz. Dunkel belichtet sieht man nur einen schwarzen Klumpen. Was daran spannend sein soll? So sieht man die Strukturen und die Schatten der Kleider.
      Das war meine Absicht.
      Und auch die Kisten sind in der Farbe eben so. Auf der Seite der VH findest du auch Bilder die noch wesentlich gesättigter sind.
      Und Blau und Rot/Orange sind Komplementärfarben; das passt eigentlich perfekt zusammen. Ist mit auch der Grund warum man so gerne Sonnenuntergänge fotografiert.
      Das Bild muss natürlich nicht jedem gefallen. Ich mache (noch) keine Bilder um viele Lobe zu erhaschen. Deswegen darf man bei mir auch offen und ehrlich seine Meinung sagen. Und wenn sich jemand mit meinem Bild beschäftigt, egal ob kritisch oder wohlwollend, ist mir das lieber als ein Lob.
      Von daher freue ich mich natürlich über deinen Kommentar und den Austausch.
      Ich nehme mal an, du hast das Bild nicht gemacht. Also ich war von meiner Variante damals mit schwarz aussehender Kleidung sehr enttäuscht:-).
      GLG Bernd
  • M.Schlosser Hace 22 horas

    ach fast vergessen,klasse BA, die Tonwerte perfekt
  • M.Schlosser Hace 22 horas

    Vielen Dank für die Info......gut dass es dieses Gedenken gibt, vielleicht gelingt es so das Vergessen zu verlangsamen und die nächste Katastrophe hinauszuzögern
  • Vitória Castelo Santos 28/10/2024 20:23

    SEHR GUT !!!!
  • Sascha.A.Schmidt 28/10/2024 20:21

    Eine gelungene Darstellung dieses Kunstwerks. Super auch deine Beschreibung zum Bild.
    VG Sascha.
  • foocon 28/10/2024 19:51

    Ein sehr gutes Bild mit Tiefgang. + + +
  • BeSd 28/10/2024 19:51

    Echt sehr intensiv -
    und echt richtig gut !
    Gruß
    Bernd
  • Jörg Hennig 28/10/2024 19:44

    Hallo Bernd,
    ein Bild, dass nicht nur technisch perfekt ist, sondern auch dramatisch zeigt welche schreckliche Geschichte noch immer aufgearbeitet werden muss! In der heutigen Zeit wäre, nein ist es besonders wichtig aufzuklären! Es ist eigentlich besonders jetzt sehr wichtig in den Schulen das nötige Wissen vernünftig zu vermitteln! Leider geschieht es nicht, oder nur sehr unzureichend!
    Beste Grüße, Jörg
  • Marco 896 28/10/2024 19:11

    Astreine Umsetzung und auch schönes Licht hast du da gezaubert.


    Hier am grossen Bildschirm kommt der leichte 3d Effekt noch besser rüber :-)



    LG Marco
  • Ralf M. B. 28/10/2024 19:07

    Sehr schöne Innenaufnahme dieses Kunstwerkes mit feinen Farbkontrast. Vor zwei Jahren war ich auch dort vor Ort und war auch beeindruckt.
    LG Ralf
  • makkie 28/10/2024 19:00

    Eine starke Aufnahme Bernd, mit tollem, informativen Begleittext +++ Die Ausleuchtung finde ich genau richtig +++
    lg
    Mario
  • Hellmut Hubmann 28/10/2024 18:59

    Ein intensives und schönes Bild voller Geschichte, wenn der Betrachter den Text liest und bereit ist zu denken.
    Ich denke an Dr. Hanns Maria Globke, der einst 'nur' ein Vorwort schrieb (nach seiner Darstellung) und der Adenauers rechte Hand war. Hier und noch früher fängt die Geschichte zu diesem Foto an. Für mich.
    Und meine Gedanken ereichen die Gegenwart und haben Angst vor der Zukunft, die mit US-Raketen auf deutschem Boden eine neue Qualität erreichen wird.
  • Lady Durchblick 28/10/2024 18:50

    sehr gut rübergebracht.... das Mahnmal...
    klasse Aufnahme
    LG Ingrid