Zwei Dänen in Spanien
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Wer gerne selbst einmal ein Foto diskutieren lassen möchte, sende es bitte an: Bilddiskussion Intensiv@fotocommunity.net
Das Bild ist in Spanien gemacht. Die Pferde sind echte dänische Knabstrupper und gehören zu einer Pension, in der man Reiterurlaub machen kann. Sie sind immer draussen, haben sehr vie Platz und die Weide wird nur selten genutzt. Es ist Frühling und im Hintergrund sieht man die blühenden Mandelbäume. Die Pferde stehen praktisch in wundervoll duftendem, blühendem, wilden Rucola.
Comentarios
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Gabriela Ürlings 06/04/2011 20:38
Hier kann weiter diskutiert werden:Danke fürs Mitmachen, die faire und konstruktive Diskussion.
Die Fotografin will anonym bleiben, dankt für die Beschäftigung mit dem Foto und möchte nur noch anmerken, dass der Rucola gerade nicht wirklich gut zu sehen ist, doch sie selbst den Geruch davon noch immer in der Nase hat. Letztes Jahr im Mai war er dort schon verblüht.
Lawoe 06/04/2011 20:15
ak2311...wie gesagt, daß ist nur mein empfinden....was ich draus gemacht hätte...so als vorschlag in die rundedas mit der schärfe und den kontrasten sollte m.e. allerdings auf jeden fall verbessert werden
lg frank
ak2311 06/04/2011 19:11
@lawoeM.E. sollte man das Bild im Querformat belassen, zum einen, weil man sonst zur stark das vom Fotografen Gewolte verändert, zum anderen im Hinblick auf die nebeneinanderstehenden Pferde. Auch die Weite der Landschaft geht dann verloren.
Ich hatte zum Abschluss meiner einleitenden Bildbetrachtung ausgeführt "Schönheit liege im Auge des Betrachters", was zu einer interessanten Diskussion geführt hat, die allerdings aus meiner Sicht am Sinn dieser Bemerkung vorbei geht.
Ob ein Bild (oder etwas anderes) gut oder schlecht gemacht ist, mag man z.B. aus technischer Sicht bejahen oder verneinen können.
Ob etwas schön ist (ob es gefällt), ist indes eine rein subjektive Bewertung, die zum einen z.B. vom Zeitgeist, zum anderen aber vorrangig vom Empfinden des Betrachters geprägt ist.
Wie die Bildunterschrift zeigt, war Anlass für diese Aufnahme die als wunderschön empfundene blühende Berglandschaft und der Duft des (auch für mich nicht erkennbaren) frischen Rucola, mittendrin die beiden Pferde. Auch wenn der Fotograf es nach meiner Beurteilung leider nicht geschaft hat, das ins Bild umzusetzen, wird für sie/ ihn selbst dieses Empfinden sofort wieder aufleben, sobals sie/ er das Bild betrachtet.
Lawoe 06/04/2011 17:03
ich finde das bild gar nicht so schlecht
was man hätte anders machen können ist erstens (wie alfons schon geschrieben hat) ein wenig nach rechts zu gehen um dadurch die beiden etwas mehr zu trennen und den ast etwas zu verdecken.
was man meiner meinung nach bei der bea hätte machen können habe ich hier mal reingestellt
1. enger beschneiden
2. etwas den ast entfernen
3. schärfe und kontraste erhöhen
4. dadurch farbsättigung vorsichtig rauf
das wars auch schon..dazu ist nicht mal ps nötig.
lg frank
harry k. 06/04/2011 13:08
Naja Wolf, jetzt wird's zum Privatgespräch ;-))Die Steigung bezieht sich auf die für uns (Okzident) geltende Leserichtung. Das ist auch gleich die Antwort auf deinen vierten Punkt, da ja das, was unsere Aufmerksamkeit erregt, sowohl von biologischen wie von sozio-kulturellen Entwicklungen beinflusst wird. Dieses voneinander zu trennen würde ich in einer Bildbesprechung nicht wollen.
Bei der Beurteilung der Vertikalen sind wir einfach verschiedener Meinung.
Meine Meinung zu Punkt 3: Ich muss nicht alles fotografieren, was ich sehe.
Wolf Schroedax 06/04/2011 7:48
2. Versuch:: @harry k::: 1. Ich vermute, du siehst nur Steigung, weil da der Baumkrüppel diesen Stopp setzt mit einer Gegengeste zu den Gesten der Tiere. Wenn der Baum fehlte, würdest du auch Gefälle sehen.2. Die größte Welle beschreiben die Rücken der Tiere dort, wo sich auch die "starke Vertikale" befindet, wo nämlich die beleuchtete Seite des linken Tieres (Hals, Schulter, Bein) sich vor das schattige Hinterteil des rechten schiebt.
3. Die Aufnahmesituation ist äußerst labil, weil die Pferde auf jede Bewegung des Fotografierenden unvorhergesehen reagieren können usw..... Man sollte die Aufnahme als die in dieser Situation bestmögliche nehmen, finde ich. Eine bewußte Gestaltung hat hier enge Genzen und birgt das Risko alles zu vergeigen.
4. Ich hoffe, du meinst mit "Gesetzmäßigkeiten bei der Erfassung und Verarbeitung visueller Reize" wahrnehmungsphysiologische Gesetzmäßigkeiten, welche experimentell überprüft sind. Alles andere wäre eher Kultur (Übereinkunft) als Gesetzmäßikeit.
harry k. 05/04/2011 23:40
Auch eine Gelegenheit zum Widerspruch und zur Bildbesprechung ;-))"Gefälle nach links" sehe ich nicht so, ich sehe nur eine Steigung nach rechts. In der Seitenansicht gehen die Rücken immer mit dem Boden mit, dass ist (hier) keine bewusste Gestaltung. Als Maler würde ich eine (starke) Vertikale einsetzen (aber was soll ich eigentlich noch dazu sagen, wenn dass alle guten Maler nunmal so machen würden ;-))
Gruß,
Harry
Wolf Schroedax 05/04/2011 23:09
Gelegentlicher Widerspruch::::Die Linien im Bild steigen nach rechts an, auch die Wellen der Pferderücken. Das Gefälle nach links wird durch den kahlen Baumkrüppel gestoppt, dieser hat also eine wichtige Funktion im Bildaufbau !. (Auch ein guter Maler hätte das so gemacht.) Das Bild ist dem Verhalten von Pferden und FotografIn geschuldet. Dieser wird von den Tieren fixiert. Dabei hat sich das linke Tier diesem/r halb zu-, das rechte schon halb abgewendet (leicht unscharf). Hauptfigur ist das linke (scharfe). Es wird wahrscheinlich entscheiden darüber, wie lang diese Geste der Sicherung andauern soll, wann beide das Weite suchen oder zur Tagesordnung, dem Fressen, übergehen. Dass die beiden so eng zusammen-stehen, zeigt nur ihre Vertrautheit miteinander. (Nicht alle Pferde vertragen sich gut). Im übrigen hebt sich das linke Tier nicht nur dadurch deutlich ab, dass die belichtete Flanke vor dem schattigen Hinterteil des anderen steht, sondern auch dadurch, dass diese Kontur die einzige stabile Senkrechte ins Bild bringt. Ich verstehe nicht, was es da zu meckern geben soll ? (Nebenbemerkung::: Dem Aspekt nach steckt im Dekor der beiden auch etwas Dalmatinisches...allein schon eine lustvolle Betrachtung wert ! )
Herbert Rieger 05/04/2011 20:02
HALLO ASTRID,ich denke schon, daß Deine Anmerkungen hier gestattet sind, immerhin weiß ich jetzt, daß ich mich nicht alleine über die Rucola gewundert habe.
Als durchschnittlicher Auslösebetätiger fühle ich mich natürlich in der Gruppe der überforderten Rezipienten deutlich gehemmt in der sozial-orientierten Anmerkungsintention.
Deine Anmerkung kann ich doch wenigstens verstehen,
das finde ich sehr gut.
Gruß, H.R.
Gemme 05/04/2011 12:44
Mit Spanien verbinde ich Appaloosa und mit ihnen das Gefühl von Freiheit. Genau das vermittelt mir dieses Bild, das die weidenden Pferde (ohne Weidezaun auskommend) wie Wildpferde erscheinen lässt.Ob es sich nun um dänische Knabstrupper oder Appaloosa handelt spielt für die Bildwirkung keine Rolle.
Zu Schärfe und Farbe wurde bereits alles gesagt. Aber was mich dann doch noch interessiert ist, wo siehst du Rauke? Möglicherweise blüht dort Geiskraut (leider nicht gut erkennbar), was zurecht von Pferden als Futterpflanze verschmäht wird, aber Rauke und das im März?
Ich bin mir jetzt nich ganz sicher, ob solche eher thematischen Anmerkungen im Rahmen der Agora überhaupt gestattet sind. Falls mein Kommentar unerwünscht ist, bin ich gerne bereit, ihn wieder zu löschen.
In diesem Sinne, nichts für ungut.
Herzliche Grüße Astrid
Holger Becker - OWL 05/04/2011 11:36
Was ich besonders gelungen finde ist die Wiederholung der Linien. Die Pferderücken wiederholen sich im Gefälle der Wiese und in den Hügeln dahinter. Dafür nehme ich den erhöhten Standpunkt des Fotografen gerne in Kauf. Der Ast schneidet im rechten Winkel durch die Linien und bildet ein Dreieck in der unteren Ecke. Er unterstützt die Linien und die Tiefe der Aufnahme, genau wie die hervorragend getroffene Wiese im Vordergrund.Leider wirkt er wegen seiner Kahlheit dem Frühlingsgefühl entgegen. Die Mängel in Kontrast, Sättigung und der Schatten sind ausreichend diskutiert. Hier hätte ich EBV verwendet um das Foto aufzuwerten. Der Spagat zwischen Tierportrait und Landschaft hätte besser funktioniert, wenn das zweite Tier auch scharf gewesen wäre. Die geänderte Blende wäre vielleicht auch den Mandelbäumen zugutegekommen.
Wenn die Mandelbäume so wichtig sind, dass sie Teil der Bildunterschrift werden, hätte ich das Motiv so gestaltet dass sie zu den Pferden im Bezug gestanden hätten. Also nicht auf der gleichen Schärfeebene sondern deutlich dahinter, aber eben noch nicht Teil des Hintergrundes. Dann haben wir aber eine ganz andere Aufnahme, um die es hier halt nicht geht.
Mit etwas mehr Geduld hätten die Pferde eventuell etwas günstiger gestanden, sowohl im Verhältnis zur Sonne, zum Ast und auch zum Fotografen. Ob die Pferde aber an dieser Stelle lange genug verweilten um dies zu realisieren vermag uns aber nur der Fotograf zu beantworten. Wir wollen sie ja nicht für das Foto anpflocken müssen. Und ob das Motiv fünf Tage Ansitzfotografie rechtfertigt, lasse ich mal dahingestellt.
Gruß Holli
PS: Gut gewählt, Agora Team! Das Foto hat ausreichend Diskussionspotenzial!
harry k. 04/04/2011 18:59
Alfons, du hast vollkommen recht.Die Begrifflichkeiten werden nur sehr gerne durcheinander geworfen. Hier bedeutet "gut oder schlecht" sehr leicht "schön oder nicht schön".
Und das es Gesetzmäßigkeiten bei der Erfassung und Verarbeitung visueller Reize gibt, diese unser ästhetisches Empfinden beeinflussen und somit auch in der Fotografie ihre Berechtigung haben, dürfte den durchschnittlichen Auslösebetätiger in der fotografischen Situation durchaus überfordern und den später hier anwesenden Rezipienten zu sehr von seiner sozial-orientierten Anmerkungsintention ablenken.
Gruß,
Harry
Alfons Gellweiler 04/04/2011 18:05
Dass es im Auge des Betrachters liegen soll,
ob ein Bild gut oder schlecht ist, überzeugt mich
überhaupt nicht, weil das letztlich bedeuten würde,
dass alle Fotos gleichermaßen gut oder schlecht sind.
Einer solchen These wird sich doch wohl kaum
jemand ernsthaft anschließen können?
Dieses Motiv hätte man besser ablichten können,
besser im Sinne lustbetonter Empfindungen beim
Betrachter. Das Bild möchte ja solche Empfindungen
auslösen, möchte schön sein, nicht aber
etwa, provozierend, schrill, laut, schräg ...
Da ist zunächst dieser Ast, der unnötig vom
eigentlichen Motiv ablenkt und überdies dem Pferd
in das Hinterteil zu ragen scheint.
Dass sich die Pferde überschneiden, muss an sich
kein Mangel sein, hier aber ist die Überschneidung
störend, weil halbherzig; die Tiere stehen fast isoliert.
Ein Schritt nach rechts hätte genügt, sie zu trennen.
Einer nach links hätte die Zweisamkeit betonen können.
So wird der Schweif des Tieres rechts ein bisschen
zur Mähne des anderen und die Brust des anderen
schneidet ein Stückchen aus dem Sprunggelenk des einen.
Der Schatten auf Flanke, Schenkel und Rücken macht
das Bild sicher nicht schöner.
Dem Einwand, dass die Stimmung 100%ig vermittelt werde,
kann ich natürlich kaum etwas entgegnen, er zeugt
allerdings von einer gewissen Bescheidenheit
hinsichtlich ästhetischer Ansprüche, finde ich.
Warum aber bescheiden sein?
Auch »nur« persönliche Fotos können ästhetischen
Ansprüchen mehr oder weniger genügen, und es kann sehr wohl Freude machen, sich an Sehgesetzlichkeiten
zu orientieren und Motive schöner zu fotografieren.
Grüße
Alfons
harry k. 04/04/2011 13:13
Wie schon mal oben ähnlich geschrieben (ich hab die Anmerkungen nur überflogen): Für ein Tierportrait zu wenig Tier, für eine Landschaft zu wenig Landschaft. Beides zusammen vielleicht für Pferdemenschen interessant, als eigenständiges Bild uninteressant. Kein Bildaufbau, Kontrast und Schärfe genau mittig.Gruß,
Harry
Elisabeth Schiess 04/04/2011 9:47
Der Fotograf hatte anscheinend genug Zeit, das Bild zu machen, darum hätte er unbedingt sehen müssen, dass der knorrige Ast direkt aus den Hufen des linken Pferdes zu wachsen scheint. Da hätte ein Schritt nach links dem Bild gut getan.