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#38/2024

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
https://www.fotocommunity.de/standards#miteinander

*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
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Comentarios 28

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 19/10/2024 9:12

    Marbele schreibt:
    "Vielen Dank für das zahlreiche, sehr ausführliche Feedback und für die Zeit, die ihr euch genommen habt! Das ist nicht selbstverständlich.
    Das Foto ist ausgerechnet in meinem Urlaub veröffentlicht worden :-) und diese Zeilen schreibe ich aus dem Zug zwischen Valencia und Madrid - wo hoffentlich bessere Fotos entstanden sind oder noch entstehen...
    Das Feedback ist recht niederschmetternd, aber bei genauerem Nachdenken nicht verwunderlich und sehr nachvollziehbar.
    Das Foto ist vor ein paar Jahren in Brüssel entstanden und stammt aus der Anfangszeit meiner Fotografie.
    Es ist ein Schnappschuss aus einem Café heraus. Mir fiel der Mann mit dem Baguette auf und ich drückte schnell auf den Auslöser, um den Moment einzufangen.
    Die Bearbeitung mit der starken Vignette rührt daher, dass ich störende Umgebungsdetails ausblenden wollte. In der Mitte hatte ich aufgehellt und das Rauschen ist hinzugefügtes Korn.
    Und ihr habt völlig recht, das ist wahrlich kein Meisterwerk.
    Herzliche Grüße und danke für den Mut, auch unschöne Wahrheiten zu schreiben, Marbele"
  • Horst.F 17/10/2024 19:28

    1.    Bzgl. der Verantwortung des Fotografen gehe ich davon aus, daß er insbesondere die Bildrechte des im Foto Abgebildeten berücksichtigt hat und daß er sich der schädlichen Folgen seiner Reise an den Aufnahmeort bewußt ist.
    2.   Meine erste Lernerfahrung mit einer heißen Metalloberfläche machte ich glücklicherweise nicht wie viele andere auf der Küchenherdplatte, sondern bei meinem Versuch, mich vor meinen lachenden Eltern bei einem Sommerausflug auf einem durch die pralle Sonne aufgeheizten, gußeisernen wilden Eber siegesbewußt hinzusetzen.
    In dieser Bildvorlage sehe ich Ähnliches und erinnere mich schon beim ersten Anblick an das geschilderte Kindheitserlebnis. „Die Sonne steht hoch am Himmel. Autsch; kein guter Einfall, sein Hinterteil auf heißem Metall zu platzieren.“ und lerne hier nun noch hinzu, wann und wie ich das veröffentliche, damit ich niemanden zu einem regelwidrigen Verhalten verleite.
    3.    Daß die Hintergrundgeschichte für mich so schnell und klar ersichtlich ist, betrachte ich als beachtliche Leistung des Fotografen.
    Wie gelingt ihm das bei mir? Ich stelle mir vor, daß er den Kletterer auf der Metallstatue schon längere Zeit vor dem Auslösen im Auge hat, geduldig auf diesen einen entscheidenden, geeigneten Augenblick wartet und ihn dann letztlich auch erfolgreich so im Foto festhält.
    4.    Für das Erkennen meiner Geschichte ist außerdem das bildhafte Vermitteln einer heißen Oberflächen- und Umgebungstemperatur an den Betrachter wesentlich. Dem Fotografen gelingt das m. E. zunächst durch das SW, das die in diesem Sinne inhaltlich ablenkenden Farben ausblendet und die Hitze mit einem höheren Weißanteil deutlich auf und vor den entscheidenden Flächen zeigt; gleichgültig, ob das durch digitale Wandlung der farbigen Originaldatei geschehen ist oder ob es sich um eine analog aufgenommene SW-Aufnahme handelt; was ich mir gut vorstellen könnte. Für ebenso möglich halte ich, daß das Foto so wie gezeigt außer dem Beschnitt ohne besondere Bearbeitung nur aufgrund der Kameraeinstellungen entstand.
    Das aus fotografisch-handwerklicher Sicht auffällige helle Rauschen deute ich nicht als Fehler, sondern als wirksames Mittel zur Darstellung der Hitze; etwa im Sinne eines Luftflimmerns. Das gilt auch für die leichte Reflexionserscheinung hinter der Schulter der Statue.
    Dagegen sehe ich für das durchgängige Kippen der Senkrechten und Waagerechten im Bild nach links keine stichhaltige inhaltliche Begründung.
    5.    Bzgl. des Bildaufbaus empfinde ich die dunkle Motivrahmung durch Laubüberhang, Verzierung,  Abdunklung und Vordergrundunschärfe in Verbindung mit der räumlichen Beschränkung des Bildinhalts auf das inhaltlich Wesentliche als geschickt gesetzt; vermutlich hat der Fotograf das Foto von innen nach außen aufgenommen, vielleicht auch durch eine Glasscheibe.
    Der links in den Motivbereich hineinragende, hebelähnliche Gegenstand wirkt allerdings störend auf mich, weil er meine Konzentration immer wieder vom Hauptmotiv wegzieht.
    6.    Durch die Bemalung (weiß angemalte Pupillen; weiße, nach unten nachgezogene Mundwinkel) wirkt der Statuen-Gesichtsausdruck auf mich gewollt streng. Der Fotograf unterstreicht diese Wirkung dadurch, daß er den Fokus nicht auf den Kletterer, sondern auf das Statuengesicht legt. Die Statue wird zur Haupt-“Person“, scheint das Beklettern zu mißbilligen und „wehrt“ sich gegen diese „Kletter-Untat“ mit Hilfe ihrer von der Sonne aufgeheizten Metalloberflächen – der besondere humoristische Pfiff der Aufnahme.  
    7.   Zusammenfassend handelt es sich bei der Vorlage aus meiner Sicht insgesamt um eine in sich stimmige, durchdacht aufgenommene und auch gelungen umgesetzte Straßen- oder Gebäude– und Statuenaufnahme mit einer mir erfolgreich vermittelten Hintergrundgeschichte, die mich an eine eigene Erfahrung erinnert.
    • kmh 17/10/2024 19:51

      Ich gehe davon aus, das ihm der erste Punkt völlig egal war. Das hat mit Agora auch nichts zu tun.
    • Matthias von Schramm 17/10/2024 21:21

      Mich würde es auch freuen, gelänge es diese ganze überflüssig nervige Bildrechtediskussion anderen Plattformen zu überlassen. Mir ist dieser erste Punkt auch so egal, dass ich keine Lust mehr hatte, den Rest der Rezension mehr zu lesen.
  • Gerhard Körsgen 17/10/2024 14:09

    Ein street-Schnappschuss, wohl aus dem Dunklen in`s freie, helle
    fotografiert, vielleicht aus einer Arkade an einem öffentlichen
    Platz mit überdimensionaler vollbärtiger Denkmalsfigur auf deren
    Schoß ein ebenfalls bärtiger Mann grimassierend versucht Platz zu
    nehmen.
    Diese Szene hat durch die sich bietende Vergleichsmöglichkeit der
    beiden "Figuren" leidlich Witz und dürfte nicht lange gedauert haben,
    ein "decisive moment".
    Fotografisch ist das, wohl durch das spontane Erfassen des seltenen
    und vielleicht unvorhersehbaren Moments, nicht "perfekt" aufgelöst:
    Ein seltsamer "Stab" ragt links in s Bild und undefinierbare
    Abschattungen rechts und oben bilden eine Art asymmetrische Vignette,
    die gleichwohl den Blick auf die Mitte zentriert.
    Bei den im Hintergrund lesbaren Schriftzeichen "olates" liegt eine
    Deutung als dem Rest von "Chocolates" nahe. Ohne den Ort zu kennen ist
    aber fraglich ob ein Zusammenhang mit der Figur oder dem Mann besteht.
    Der hat ein angebissenes Baguettebrot in der Hand welches optisch stark
    aufgehellt wurde - vielleicht sollte ein Gegensatz zu den (Chok-)olates
    im Hintergrund betont werden.
    Auf mich wirkt das gesamtheitlich so als solle eine Art "gespielter Witz"
    vermittelt werden, aber durch die sichtbare Forcierung ist das zu
    angestrengt als dass es wirklich witzig würde - jedenfalls für mich.
    Ich könnte mir gut vorstellen (aber das ist Spekulation) dass es vielleicht
    ein, zwei zusätzliche Details in der Szene gab (die man gleichwohl nicht im
    Foto sieht) die das Ganze offensichtlicher lustig darstellen würden - sofern
    man sie denn sähe (oder, wie der/die Bildautor/in, davon wüsste).
    Auf die hoffentlich erfolgende Auflösung bin ich gespannt.
  • Matthias von Schramm 16/10/2024 12:04

    Für mich ist dieses Foto das Ergebnis, wenn ich nach einem wahrscheinlich eher spontanem Eindruck abdrücke und dann persönlich einen Kontext und vielleicht sogar etwas Rätselhaftes sehe. Kontext zwischen Skulptur (Denkmal) und Mensch. Zwei Gesichter mit Bart. Ein bärtiger Mann sitzt auf dem Schoß einer bärtigen Skulptur und etwas ungelenk auf seiner Hand. Er isst ein Sandwich oder ähnliches und schaut verstört, evtl. so als ob etwas nicht schmeckt, oder so, als ob er es grade nicht sehr bequem hat. Man macht also so ein Foto mit merkwürdig präsenten Schattenrahmen und damit evtl. aus dem Hinterhalt und findet es nach der Betrachtung vielleicht witzig, besonders, irgendwie mehrschichtig. Das Foto selbst ist vielleicht technisch nicht so toll, also denke ich mir eine Bearbeitung zur Verstärkung der Wirkung aus, eine Wirkung die ich als fotografierende Person möglicher Weise sehe.

    Solche Herangehensweisen (sollte ich hier richtig liegen) erzeugen bei der Gemeinde der Betrachtenden oft nicht das Gleiche, als das was von der Autorin/dem Autor gesehen wird. Street (und zumindest sehe ich hier dieses Sujet vielleicht mit AutorInnenabsicht berührt) bedarf oft nicht der Kommunikation mit den Menschen. Das ist richtig und das macht sie auch in großen Teilen aus, zumindest dann wenn der/die Fotografierende eine erkennbare Bildsprache entwickelt hat, mit der man ihn identifizieren kann z.B.

    Diesem Foto könnte aber die Kommunikation fehlen, bedenkt man die Szene, die evtl. Dualität. Ich spüre auch, dass mich das Foto zu vielen "evtl." und "möglicherweise" verführt. Drum sehe ich hier ein Versuchsstadium mit wenig Antworten. Ein lustiger Gesichtsausdruck, der in einer unbeobachtet fühlenden Situation zustande kommt, kann freilich auch lustig sein. Hier fehlt mir aber die Echtheit einer Humoreske und da kippt dann das fotografisch voyeuristische, was ich hin und wieder durchaus feiere, ins Negative. Und deswegen kommt die Wirkung bei mir nicht an. Zumal mir auch ein wirklicher Zugang zu dieser Bildbearbeitung fehlt, welche das Bild eher klein und eine mögliche Aussage betreffend, undeutlich macht - ohne hier das Original zu kennen.

    Nun habe ich ja auch bei Agora immer wieder vertreten, dass der "Versuch" ein vornehmlich gutes Agorabeispiel ist. Es gibt aber eben auch Vorlagen, bei denen mir ein wenig die Phantasie fehlt, aus dieser Art Versuch dann auch etwas zu entwickeln. Aus meinem Blickwinkel bleibe ich selbst leider in diesem Stadium als Bildbetrachter bei gegebener Vorlage hängen.
  • Alex Schnoor 15/10/2024 23:22

    Ein rauschiges Schwarz-Weiß-Foto welches aus einer fast voyeuristischen Perspektive aufgenommen wurde. Das Bild ist eingerahmt von einer Säule rechts und einem weiteren Gegenstand links, was aus sieht wie ein E-Scooter in der Unschärfe. Ein bärtiger Mann, der an einem sonnigen Tag anscheinend unbequem auf dem Schoß einer Statue eines bärtigen Mannes sitzt und sein Sandwich genießen möchte. Seine zusammengekniffenen Augen zeugen nicht unbedingt von Genuss, aber abgebissen hat er schon.
    Emotional hat es keinen großen Effekt auf mich, aber es steckt ein wenig Humor in dem Bild. "Ein hungriger bärtiger Mann sitzt auf einem hungrigen bärtigen Mann" könnte der Titel sein. Der Mann wirkt ein wenig unbeholfen und hat wohl noch nicht die richtige Position gefunden um sein Sandwich aufzuessen. Durch die weiße Farbe, welche der Statue aus dem Mund kommt wirkt sie so, als ob ihr schon das Wasser im Munde zusammenläuft, weil sie gerne was von dem Sandwich hätte und stattdessen nun den Mann ertragen muss der sich ungestüm auf den Schoß setzt.
  • die_nutzername 15/10/2024 16:08

    Ein Foto, bei dem ich mir wünschen würde, dass es halbwegs inszeniert war. Denn ich finde den Moment der Auslösung vom Gesichtsausdruck her eher unvorteilhaft für den Mann vor der Kamera. 

    Dennoch (oder vielleicht deswegen?) lässt mich der Mann, der mit einem Sandwhich auf einer Statue Platz genommen hat, ein wenig schmunzeln. Für mich ist dieser Moment ein Schnappschuss. Mit der Bearbeitung des Fotos hadere ich, in der Mitte hell und drumherum eine mir unverständliche Vignette. Das Ganze auch noch in SW, und das wo ich SW und Vignetten liebe. Hm.
  • framebyframe 15/10/2024 10:24

    Es sieht aus wie aus einem Hinterhalt fotografiert, aber das Geschehen liegt vor uns.... In dem hier beobachteten Augenblick beabsichtigt ein bebarteter Mann, sein Sandwich auf einem vermeintlich sicheren Platz zu verzehren, den er zu beklimmen versucht. Vermutlich hat nur der Fotograf in der Eile bemerkt, dass hier eine Verschmelzung mit der monumentalen Statue eines bebarteten Mannes vonstatten gehen könnte. Scheinbar ist ein schmerzhaftes Innehalten, die geschlossenen Augen verraten es, Hindernis dieser Metamorphose, haha. Die gewählte Sitzposition ist da eher abträglich. Netterweise sagen wir: Bandscheiben in Gefahr. Es scheint der heimlich Fotografierende hat den Sitzungsvorgang antizipiert und dann abgedrückt. Da kann man schon mal zwei Augen zudrücken, denn das lässt irgendwie schmunzeln. Das Zentrum des Bildes wird wohl nachträglich heftig aufgehellt und nachgeschärft worden sein. Die starren Augen der Statue scheinen das Geschehen eher nicht gutzuheißen, so streng wie der schaut.
  • Michael Menz 14/10/2024 22:53

    Ein älterer Mann, schütteres, kurzes, graues Haar, gestutzter Vollbart, sitzt frontal zum Beobachter auf einer überlebensgroßen Statue. Seine Augen sind zu einem Schlitz verkniffen, sein Mund leicht geöffnet. Ich lese eine leichte Anspannung, sein Gewicht lastet auf seinem linken Arm, mangels Ablagemöglichkeit wird das angebissene Baguette mit der rechten Hand „verteidigt“. Die wuchtige Statue war schwieriger zu erklimmen als gedacht, sitzt man endlich drauf dann eher schlecht als recht. Wahrscheinlich ein typischer Touri-Fehler und irgendwo im Hintergrund lauert ein Angehöriger auf den richtigen Moment für das Foto.

    Dies hat nun „unser“ Fotograf (m/w/d) für „uns“ übernommen.
    Die Statue mit dem auffälligen Zwirbelbart mutet historisch an. Der Kopf schaut schräg über den Mann hinweg. Haar und Bart könnten auch grau sein, vom Alter passt es ungefähr mit dem „Besetzter“, für mich aber noch kein „Match“ für einen Aha-Effekt.

    Wir befinden uns wahrscheinlich auf einem öffentlichen Marktplatz. Das Bild könnte von einer Sitzgelegenheit/Restaurantplatz aufgenommen sein. Am linken Bildrand vermute ich das obere Teil eines Street-Scooters mit Säule und Lenker, das würde diese These stützen. Links neben der Säule ist eine Frau zu erahnen, wahrscheinlich sitzt sie auf einer tiefen liegenden Komponente, die zum Skulpturen-Ensemble gehört. Im Hintergrund sind zwei Schriftzüge, die auf “colates“ enden und wahrscheinlich zu einem Geschäftsgebäude gehören, zu erkennen. Am oberen Bildrand ist einiges Blattwerk zu erkennen, könnte zur Restaurantdekoration gehören, durch die der Fotograf hindurch fotografiert hatte. Am rechten Bildrand noch etwas leicht Geschwungenes und Gerades, evtl. Poller und Plakate an denen vorbei fotografiert wurde.

    Insgesamt für mich ein mittleres Tele mit Standardblende. Sonne lacht, Blende 8, dazu würde auch die leichte Überstrahlung auf dem Schädel des Mannes passen.
    Die Schattierungen und Randelemente führen den Blick zur zentralen Szene mit Skulptur und Mann. Ich kann die Aufnahmesituation authentisch nacherleben. Die Skulptur schaut schräg über den Mann hinweg und auch am Beobachter vorbei. Der Mann hat die Augen zugekniffen. Somit keine direkte Interaktion zwischen diesen Elementen und dem Beobachter.

    Der rechte Arm des Mannes ist optisch so günstig angewinkelt, dass man meinen könnte, die bronzenen Finger unter seinem Arm gehörten zu seinem Arm. Ein kleiner optischer Gag, dem ich dem (guten) Zufall zuordne.
    So sind aber Mann und Statue doch irgendwie interaktiv beisammen, während ich nur ein Beobachter der Szene bleibe.

    Reicht mir das, um Empathie für das Gesehene zu empfinden? Am Ende der „Besprechung“ ja.  ;-)
    So kann ich mir einen „Urlaubsknips“, nicht despektierlich gemeint, vorstellen, wenn ich entspannt am Marktplatz sitze und sowohl Blick als auch Kamera schweifen lasse.
    Präsentation und Bearbeitung sind dann freilich Geschmackssache.
  • BernhardBrauseFFM 14/10/2024 20:31

    Was nehme ich war?

    Auf dem Bild nehme ich eine Skulptur wahr, auf deren Beinen ein Mann sitzt, der ein Baguette isst. 
    Fotografiert wurde so, dass durch den Vordergrund ein dunkler Rahmen geschaffen wurde. 

    Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild?

    Der Mann sitzt auf auf der Skulptur, augenscheinlich auf der Hand der Skulptur, oder ist es seine Hand unter seinem Oberschenkel. Irgendwie verschmelzen die beiden Protagonisten. 

    Welche Emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir?

    Das Foto berührt mich nicht, was aber nichts zu sagen hat. 

    Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich?

    Ich erkenne leider gar keine Bildaussage und auch keine Geschichte.
  • kmh 14/10/2024 19:19

    1. Ich nehme einen Mann wahr, der auf dem Schoss einer Statue sitzend ein belegtes Baguette oder so verzehrt. Dabei verzieht er das Gesicht, so als wäre er nicht erfreut. Weiterhin nehme wahr, dass es stark rauscht. Die Bildmitte ist unnatürlich aufgehellt.
    2. Die Bildelemente interagieren nicht miteinander, auch wenn dies zwischen Mann und Statue vielleicht beabsichtigt war.
    3. Der Mann isst etwas, das gar nicht schmeckt. Meine persönliche Emotion: was soll dieses Bild?
    4. Keine Bildaussage zu erkennen.
  • Clara Hase 14/10/2024 18:48

    mich amüsiert das Foto.
    das dicke Baguette, die linke Armhaltung, obwohl man ja meist zwei Hände benötigt um darein zu beissen und die Skulptur hat ebenfalls den Arm angewwinkelt  und krabbelt mit der Hand noch unter dem Hosenbein hindurch, als hätte der Esser selbst seine Hand dort - was natürlich an den unterschiedlichen Materialien sichtbar ist.
    Das es in sich knistert, also rauscht oder verpixelt ist, wurde schon festgestellt. Die Augen der Skulpur - ob da Lampen hinter sind? Komisch. Die Augen sind wohl angemalt, sie blicken nach rechts.
    Was die rechte und obige Abschattung verdecken soll - keinen Schimmer. Evtl. andere Passanten die daneben sitzen?
    Die Skulptur an sich wirkt sehr stark, wer auch immer das sein soll.

    1.edit Das dre Baguetteesser so eine Schnute zieht, könnte sein sowohl Baguette als auch Sitzfläche sind zu heiss.
  • _visual_notes_ 14/10/2024 18:07

    Ich verstehe das Bild nicht.

    In der Mitte rauscht es eigenartigerweise stark, obwohl dort nur sehr helle Bildteile sind, und da, wo dunkle Stellen sind und man also Rauschen erwarten würde, rauscht es nicht.

    Ich vermute, jemand hat ein digitales rauschfreies Bild zuerst mit einer Funktion wie "Rauschen hinzufügen" versehen, und danach erst eine Vignette darübergelegt.

    Vielleicht ist das wieder so ein "fotografische Standards und Gestaltungsregeln interessieren mich nicht, ich mache mein Ding"-Bild, wie man sie oft sieht, vielleicht ist der Bildautor auch ein Anfänger und hat das nicht bedacht. Einen Sinn sehe ich darin nicht. Also in der Vignette schon, die lenkt den Blick ins Zentrum, aber was soll das Rauschen nur dort im Zentrum?

    Warum ist das Bild schwarz-weiß? Schwarz-Weiß-Fotografie ist ja seit 70 oder 80 Jahren keine Notwendigkeit mangels Alternative, sondern eine Kunstform. Ist das hier Kunst?

    Oder ist es eine Dokumentation? Die intendierte Story: da steht vielleicht "Chocolates" (?), und der Mann beißt in eine Tafel hinein, verzieht das Gesicht, weil es Zartbitter ist? Oder welche Story soll das sein? Wenn es Kunst ist, stellt es wohl eher einen Menschen pars pro toto dar, "ecce homo". Dies Bild stellt aber wohl eher "Onkel Heinz beim Schokoladekaufen" dar, oder irre ich mich?

    Auch das Bildformat verwirrt mich. Es ist nicht 3:2, sondern irgendwo zwischen 4:3 und 5:4. Standardmäßig machen heute fast alle Kameras 3:2 und einige 4:3, auch 16:9 oder 1:1 bieten sie an, aber hier wurde offenbar manuell geschnitten. Warum gerade so?

    Mir erschließt sich hier vieles nicht.

    Eine schöne Woche an alle.