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Lieber Werner, zumindest kann man auch so eine technische Szene poetisch auffassen, sobald sich dort ein menschliches Wesen befindet. Wie überhaupt die Poesie auf den Naturgesetzen der ganz großen "Maschinen" aufruht, die uns das hier alles ermöglichen.
Lieber Gert, das ist ja kein Archiv, sondern eine Menge von Bildern, die halt aus technischen Gründen im Band der Zeit eingestellt wurde. Von einem guten Bild müsste man doch verlangen, dass es über den Tag hinaus Wichtigkeit besitzt, neben dem Dargestellten auch das Typische und Überzeitliche darin zeigt. Und wenn das hier und anderswo gelungen sein sollte, wäre das doch sehr schön, und das erste von mir eingestellte Bild wäre genauso interessant wie das neueste. Was nun die neuesten Bilder betrifft, die oft sehr stark symbolistisch sind, meine ich zu bemerken, dass Du dich weniger für sie interessieren kannst, will sagen die beruflichen Interessen schlagen vielleicht auf die fotografischen durch. Doch kann es ja auch gewinnbringend sein, sich über das hinaus, was einen bereits aus beruflichen Gründen interessiert, auch für andere Themen und Bildwelten zu öffnen. Ich versuche das jedenfalls bei meinen Fotofreunden, die mich ja auch jeden Tag mit Dingen überraschen, die mich persönlich bislang vielleicht nicht so sehr interessiert haben, dass ich sie im Bild verarbeitet hätte.
Was nun Berlin betrifft, bedauere ich es natürlich sehr, dass ich dort nicht leben kann und immer nur ein paar Tage im Jahr dort bin. Allerdings ist die Heimatstadtt auch eine hochkonzentrierte Kulturstadt, was ich erst so richtig gemerkt habe, seitdem ich im Briefverteiler des Kulturamts bin. Aber das Angebot der Berliner Theater und Museen und die Baulichkeit der Stadt würden einen aufmerksamen Menschen ein Leben lang beschäftigen können. Ob man wirklich glücklicher wäre, wenn man immer dort sein könnte, weiß ich auch nicht. So wird jedenfalls der Berlinaufenthalt immer zu eiinem großen Erlebnis.
Lieber Eckhard, wieder einmal habe ich in deinem Archiv gekramt und dieses Foto mit vielsagenden AM gefunden.
Möchte auch meinen "Senf" hinzugeben. Für mich ist Berlin nicht nur eine Stadt, sondern eine Lebensweise.
Nur wenn man mal etwas länger dort war, merkt man wie sie getaktet ist und worauf man sich einlässt. Ich war in den 70ziger Jahren dort auf einer Arbeitsstelle im Ostteil. Für viele verband sich damals Berlin mit einer Wohnung, die man erhielt, mit der besten Versorgung und mit dem größten Kulturangebot sowie mit den besten Löhnen.
Heute fahre ich nur noch hin, um meine Töchter zu besuchen und da habe ich festgestellt, um etwas zu erleben, sollte man das Auto abstellen, umherlaufen, S-Bahn fahren und auch mal die Außenbezirke ansehen (was mir wenig gelungen ist) dann Themen vornehmen, Bauten Denkmäler, Kunstausstellungen, Theater.
Also man brauchte dort einen Stützpunkt, genug Geld und Zeit, dann kann man mehr erleben als auf eienr Urlaubsreise-das meine hier nur ich-
Man kann auch die Konzentration der Bautätigkeiten feststellen, was die befindlichkeit der Leute nicht immer positiv beeinflusst. In der Bauzeit und auch danach tritt bei mir da oft ein Unwohlsein vor den aufgetürmten Kästen ein und ich muss dann sagen: da hat der Kollege aber ordentlich verdient!
Nur wo und wie leben die Leute, wo sind die Kinder und Alten?
Da fragt man sich manchmal, ob solche Großstädte eine Zukunft haben, denn die Infrastruktur wird dann immer teurer zu bewältigen sein.
na, das waren so meine Gedanken. Zur Zeit sieht es unter den Linden so aus wie auf deinem Bild, weil dort eine U-Bahntrasse angeschlossen wird.
LG Gert
Ich werde zu den "Berliner Impressionen" in den nächsten Tagen unter anderem Titel auch etwas beitragen. Ein paar Bilder habe ich natürlich auch machen können, obwohl die Zeit knapp war. Vielleicht beginne ich dann mal mit den "Zaungeschichten" ... Sie sind nicht so furchtbar ernst ;-)) Oder doch ???
Kerstin
Liebe Kerstin, danke! Das erste Bild zeigt neben den kommunizierenden Röhren auch ein Plakat mit einem sehr schönen Motto. Auf dem zweiten Bild sehe ich zwei Violinen.
Lieber Eckhard,
vielleicht wäre ich früher an diesen Rohren achtlos vorbeigelaufen. Jetzt musste ich sie einfach fotografieren. Und damit sie ihr Dasein nicht so allein auf der Festplatte fristen müssen, stelle ich sie zum Korrespondieren auf diese Seite. Ohne Dein Bild gäbe es sie nicht ;-))
Für mich waren und sind gelegentliche Besuche in den ganz großen Städten wie Hamburg, Berlin, Frankfurt und München immer ganz besondere Erlebnisse. Nicht unbedingt wegen des Getriebes, sondern wegen der außerordentlichen kulturellen Möglichkeiten. Was nun Berlin betrifft, scheint sich der große Trubel an bestimmten Orten zu konzentrieren, während es anderso, etwa in Grunewald, vergleichsweise beschaulich zugeht. Du hattest freilich immer in Berlin Mitte zu tun, und das Foto ist auch dort aufgenommen worden. Mich reizte das Unfertige, das aber doch eine gewisse Ästhetik hat, und die Integration von "wilder" Umgebung und dem Menschen, der seinen kommunikativen Alltagsbedürfnissen nachgeht.
Hochdynamische Welten können eine Gefährdung für die seelische Gesundheit sein, wenn man sich auf zu Vieles einlässt. Und leider scheinen auch viele Leute nicht in der Lage zu sein, sich scheinbaren Anforderungen zu entziehen. Mitunter kommt es dann zur großen, aber manchmal auch lehrreichen Krise.
In den Jahren, die ich dort verbracht habe, habe ich Berlin gleichzeitig geliebt und gehasst. Geliebt, weil die Stadt das Leben bedeutete, schrill, bunt, inspirierend, voller Kultur, die es zu entdecken galt, voller menschlicher Gegensätze und Besonderheiten, ein Stück Freiheit im Geiste, die man in der Provinz nicht in dem Maße auskosten konnte. Gehasst habe ich sie, wenn sie zu laut wurde, zu schmutzig, mit Gerüchen verbunden, aufdringlich, ein Monster. Wenn man sich ihr nicht mehr entziehen konnte und sie einen völlig vereinnahmt hat. Dann blieb meist nur eine Möglichkeit: Sich in die Bahn setzen, wegfahren für einen oder zwei Tage, um der Seele wieder einen Halt zu geben.
Das Rastlose dieser Stadt, das es in der Form in anderen Metropolen auch, teilweise noch extremer gibt, wird hier symbolisch, wie bereits erwähnt, durch das Unfertige der Baustelle dargestellt. Als „Berliner“ kann man daran vorbeigehen, selbst bei größtem Lärm und Trubel den schönen blauen Himmel genießen oder den Blick konzentriert auf etwas Besonderes richten oder mit jemandem telefonieren, als stünde man in einer ruhigen grünen Oase an einem der Spreearme. Mental lernt man das mit der Zeit. Aber die angesprochene Ruhelosigkeit setzt sich in einem fest. Das wiederum kann positiv betrachtet werden, indem man es bewusst zu nutzen weiß für seine persönliche Entwicklung, es kann jedoch auch krank machen, seelisch und in der Folge auch körperlich, wenn man den Abstand nicht mehr hat.
Diese Erfahrungen und Eindrücke können wir auch als Paradigma für die Chancen, Herausforderungen und Probleme nehmen, die heute die Allmacht der technischen Kommunikationsmöglichkeiten und die Globalisierung mit sich bringen und die eine ähnliche Wirkung auf uns haben können, als Gesellschaft, als Gruppe und als einzelner Mensch. Auch hier muss man Wege finden, bewusst mit dieser Entwicklung umzugehen und lernen, sich bei Bedarf aus dem Getriebe der Zeit auch einmal herausnehmen zu können.
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E. W. R. 13/04/2012 14:29
Wenn der Mensch drei oder vier Arme hätte, hätte die Dame gewiß auch noch fotografiert. Aber das wird ja bald die Google-Brille besorgen. ;-)† werner weis 13/04/2012 8:29
die Anmut per Handy
und der flüssige Gips
per rotem Rohr
- - -
man vermutet, denn
nix Jehnauet weeß man
E. W. R. 31/08/2009 18:20
Lieber Werner, zumindest kann man auch so eine technische Szene poetisch auffassen, sobald sich dort ein menschliches Wesen befindet. Wie überhaupt die Poesie auf den Naturgesetzen der ganz großen "Maschinen" aufruht, die uns das hier alles ermöglichen.† werner weis 31/08/2009 5:39
Kunst
Anmut
--------------------
beides
E. W. R. 21/08/2008 8:53
Lieber Gert, das ist ja kein Archiv, sondern eine Menge von Bildern, die halt aus technischen Gründen im Band der Zeit eingestellt wurde. Von einem guten Bild müsste man doch verlangen, dass es über den Tag hinaus Wichtigkeit besitzt, neben dem Dargestellten auch das Typische und Überzeitliche darin zeigt. Und wenn das hier und anderswo gelungen sein sollte, wäre das doch sehr schön, und das erste von mir eingestellte Bild wäre genauso interessant wie das neueste. Was nun die neuesten Bilder betrifft, die oft sehr stark symbolistisch sind, meine ich zu bemerken, dass Du dich weniger für sie interessieren kannst, will sagen die beruflichen Interessen schlagen vielleicht auf die fotografischen durch. Doch kann es ja auch gewinnbringend sein, sich über das hinaus, was einen bereits aus beruflichen Gründen interessiert, auch für andere Themen und Bildwelten zu öffnen. Ich versuche das jedenfalls bei meinen Fotofreunden, die mich ja auch jeden Tag mit Dingen überraschen, die mich persönlich bislang vielleicht nicht so sehr interessiert haben, dass ich sie im Bild verarbeitet hätte.Was nun Berlin betrifft, bedauere ich es natürlich sehr, dass ich dort nicht leben kann und immer nur ein paar Tage im Jahr dort bin. Allerdings ist die Heimatstadtt auch eine hochkonzentrierte Kulturstadt, was ich erst so richtig gemerkt habe, seitdem ich im Briefverteiler des Kulturamts bin. Aber das Angebot der Berliner Theater und Museen und die Baulichkeit der Stadt würden einen aufmerksamen Menschen ein Leben lang beschäftigen können. Ob man wirklich glücklicher wäre, wenn man immer dort sein könnte, weiß ich auch nicht. So wird jedenfalls der Berlinaufenthalt immer zu eiinem großen Erlebnis.
Gert Rehn 21/08/2008 7:59
Lieber Eckhard, wieder einmal habe ich in deinem Archiv gekramt und dieses Foto mit vielsagenden AM gefunden.Möchte auch meinen "Senf" hinzugeben. Für mich ist Berlin nicht nur eine Stadt, sondern eine Lebensweise.
Nur wenn man mal etwas länger dort war, merkt man wie sie getaktet ist und worauf man sich einlässt. Ich war in den 70ziger Jahren dort auf einer Arbeitsstelle im Ostteil. Für viele verband sich damals Berlin mit einer Wohnung, die man erhielt, mit der besten Versorgung und mit dem größten Kulturangebot sowie mit den besten Löhnen.
Heute fahre ich nur noch hin, um meine Töchter zu besuchen und da habe ich festgestellt, um etwas zu erleben, sollte man das Auto abstellen, umherlaufen, S-Bahn fahren und auch mal die Außenbezirke ansehen (was mir wenig gelungen ist) dann Themen vornehmen, Bauten Denkmäler, Kunstausstellungen, Theater.
Also man brauchte dort einen Stützpunkt, genug Geld und Zeit, dann kann man mehr erleben als auf eienr Urlaubsreise-das meine hier nur ich-
Man kann auch die Konzentration der Bautätigkeiten feststellen, was die befindlichkeit der Leute nicht immer positiv beeinflusst. In der Bauzeit und auch danach tritt bei mir da oft ein Unwohlsein vor den aufgetürmten Kästen ein und ich muss dann sagen: da hat der Kollege aber ordentlich verdient!
Nur wo und wie leben die Leute, wo sind die Kinder und Alten?
Da fragt man sich manchmal, ob solche Großstädte eine Zukunft haben, denn die Infrastruktur wird dann immer teurer zu bewältigen sein.
na, das waren so meine Gedanken. Zur Zeit sieht es unter den Linden so aus wie auf deinem Bild, weil dort eine U-Bahntrasse angeschlossen wird.
LG Gert
E. W. R. 14/07/2008 0:46
Zaungeschichten? Da kommt mir eine andere Fotografin in den Sinn ... Bin gespannt!Kerstin Stolzenburg 13/07/2008 23:18
Ich werde zu den "Berliner Impressionen" in den nächsten Tagen unter anderem Titel auch etwas beitragen. Ein paar Bilder habe ich natürlich auch machen können, obwohl die Zeit knapp war. Vielleicht beginne ich dann mal mit den "Zaungeschichten" ... Sie sind nicht so furchtbar ernst ;-)) Oder doch ???Kerstin
E. W. R. 13/07/2008 19:39
Die Berliner Impressionen sollen auch fortgesetzt werden.Kerstin Stolzenburg 13/07/2008 19:24
Lieber Eckhard, das Plakat fand ich auch ganz nett in dem Zusammenhang ;-)) Die Violinen sind eine schöne Vorstellung ...Kerstin
E. W. R. 13/07/2008 8:57
Liebe Kerstin, danke! Das erste Bild zeigt neben den kommunizierenden Röhren auch ein Plakat mit einem sehr schönen Motto. Auf dem zweiten Bild sehe ich zwei Violinen.Kerstin Stolzenburg 12/07/2008 21:29
Lieber Eckhard,vielleicht wäre ich früher an diesen Rohren achtlos vorbeigelaufen. Jetzt musste ich sie einfach fotografieren. Und damit sie ihr Dasein nicht so allein auf der Festplatte fristen müssen, stelle ich sie zum Korrespondieren auf diese Seite. Ohne Dein Bild gäbe es sie nicht ;-))
Kerstin
E. W. R. 23/01/2008 23:13
Für mich waren und sind gelegentliche Besuche in den ganz großen Städten wie Hamburg, Berlin, Frankfurt und München immer ganz besondere Erlebnisse. Nicht unbedingt wegen des Getriebes, sondern wegen der außerordentlichen kulturellen Möglichkeiten. Was nun Berlin betrifft, scheint sich der große Trubel an bestimmten Orten zu konzentrieren, während es anderso, etwa in Grunewald, vergleichsweise beschaulich zugeht. Du hattest freilich immer in Berlin Mitte zu tun, und das Foto ist auch dort aufgenommen worden. Mich reizte das Unfertige, das aber doch eine gewisse Ästhetik hat, und die Integration von "wilder" Umgebung und dem Menschen, der seinen kommunikativen Alltagsbedürfnissen nachgeht.Hochdynamische Welten können eine Gefährdung für die seelische Gesundheit sein, wenn man sich auf zu Vieles einlässt. Und leider scheinen auch viele Leute nicht in der Lage zu sein, sich scheinbaren Anforderungen zu entziehen. Mitunter kommt es dann zur großen, aber manchmal auch lehrreichen Krise.
Kerstin Stolzenburg 23/01/2008 15:19
In den Jahren, die ich dort verbracht habe, habe ich Berlin gleichzeitig geliebt und gehasst. Geliebt, weil die Stadt das Leben bedeutete, schrill, bunt, inspirierend, voller Kultur, die es zu entdecken galt, voller menschlicher Gegensätze und Besonderheiten, ein Stück Freiheit im Geiste, die man in der Provinz nicht in dem Maße auskosten konnte. Gehasst habe ich sie, wenn sie zu laut wurde, zu schmutzig, mit Gerüchen verbunden, aufdringlich, ein Monster. Wenn man sich ihr nicht mehr entziehen konnte und sie einen völlig vereinnahmt hat. Dann blieb meist nur eine Möglichkeit: Sich in die Bahn setzen, wegfahren für einen oder zwei Tage, um der Seele wieder einen Halt zu geben.Das Rastlose dieser Stadt, das es in der Form in anderen Metropolen auch, teilweise noch extremer gibt, wird hier symbolisch, wie bereits erwähnt, durch das Unfertige der Baustelle dargestellt. Als „Berliner“ kann man daran vorbeigehen, selbst bei größtem Lärm und Trubel den schönen blauen Himmel genießen oder den Blick konzentriert auf etwas Besonderes richten oder mit jemandem telefonieren, als stünde man in einer ruhigen grünen Oase an einem der Spreearme. Mental lernt man das mit der Zeit. Aber die angesprochene Ruhelosigkeit setzt sich in einem fest. Das wiederum kann positiv betrachtet werden, indem man es bewusst zu nutzen weiß für seine persönliche Entwicklung, es kann jedoch auch krank machen, seelisch und in der Folge auch körperlich, wenn man den Abstand nicht mehr hat.
Diese Erfahrungen und Eindrücke können wir auch als Paradigma für die Chancen, Herausforderungen und Probleme nehmen, die heute die Allmacht der technischen Kommunikationsmöglichkeiten und die Globalisierung mit sich bringen und die eine ähnliche Wirkung auf uns haben können, als Gesellschaft, als Gruppe und als einzelner Mensch. Auch hier muss man Wege finden, bewusst mit dieser Entwicklung umzugehen und lernen, sich bei Bedarf aus dem Getriebe der Zeit auch einmal herausnehmen zu können.
Kerstin
E. W. R. 22/01/2008 20:07
Danke!