Das Katzenauge NGC6543

Das Katzenauge NGC6543

Bekannt durch die Aufnahmen des Hubble Space Teleskops kreist der Katzenaugen-Nebel im Sternbild Drache nahe dem nördlichen Pol durch den Himmel unserer Gefilde. Ein Objekt, das also zu jeder Jahreszeit in der Lage ist, Besitzer eines parallaktisch montierten Teleskops zur Verzweiflung zu treiben. Polnahe Regionen sind mit derartigen Montierungen nur schwer einstellbar. Man findet das NGC-Objekt mit der leicht zu merkenden Nummer zwischen Drachenkopf und kleinem Bären, wenn man die südlichen Kastensterne des Cepheus zwei mal nach Westen verlängert und dem Teleskop noch einen Klopfer gen Norden verpasst.

Über die Entstehung dieses untypischen "Planetarischen Nebels" gibt es mehrere Theorien: Die unwahrscheinlichere spricht von der Beteiligung zweier Sterne. Wahrscheinlicher ist die Variante, dass der Stern mit dem asymmetrischen Abstoßen der Hülle einen Drall bekam und wie ein wildgewordener Gartenschlauch Material abstieß, während er sich weiterbewegte. Vielleicht ist es auch eine Kombination beider Theorien. Jedenfalls gibt es dort Taschen mit sehr heißem Gas, welches an den Ringen mit kühlerem Gas kollidiert.

Aufnahme mit dem QLT 60cm-Reflektor der Volkssternwarte Frankfurt. Überlagerung der 19 schärfsten von 35 Aufnahmen zu 30s bei 800 ISO in höchster Auflösung der EOS 20Da. Dunkelbilder gleicher Dauer wurden automatisch nach jeder Aufnahme abgezogen, um Pixelfehler zu kompensieren. Zur Überlagerung kam die Software K3CCD zum Einsatz. Der 2x-Modus bring bei so vielen Einzelbildern Subpixelauflösung zu Stande, theoretisch sollten Details bis 0.2 Bogensekunden aufgelöst werden, praktisch ist es hier etwas schlechter.

Siehe auch http://www.astrosurf.com/jwisn/ngc6543.htm
und http://deepsky.astronomie.info/Dra/ngc6543/index.de.php
und http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap040910.html