Fänger im Busch: Herbstspinne mit Luchsfliege

Fänger im Busch: Herbstspinne mit Luchsfliege

Die Herbstspinnen sind – neben der Kleinen Höhlenspinne – mit zwei Arten als Gattung Metellina von der Gattung Meta abgetrennt und zu den Strecker- und Dickkieferspinnen (Tetragnathidae) gestellt worden. Bis dahin bildeten sie eine eigene Familie (Metidae) und gehörten zuvor zur Familie der Radnetzspinnen (Araneidae).
Eine der häufigsten Spinnen der heimischen Fauna ist die Echte Herbstspinne (Metellina segmentata). Man kann sie in nahezu allen Biotoptypen (mit Ausnahme geschlossener Waldgesellschaften) in der Kraut- und gelegentlich in der Strauchschicht finden. Dort webt sie ihr meist schräg gestelltes Radnetz mit offener Nabe zwischen die Pflanzen und lauert mal im Netzzentrum, mal unter einem Blatt oder an einem Stängel am Rande des Netzes, mit dem es über einen Signalfaden verbunden ist.
Sie kann im Spätsommer und Herbst mit Metellina mengei (Menges Herbstspinne) verwechselt werden, da sich beide nicht nur sehr ähnlich sind, sondern in den gleichen Habitaten leben und das gleiche Verhalten zeigen. M. mengei kommt hingegen praktisch den größten Teil des Jahres als adultes Tier vor, während die Echte Herbstspinne tatsächlich eine echte Herbstspinne ist. An dem Zeichnungsmuster des Vorderkörpers sollte man sie aber einigermaßen sicher unterscheiden können.
Die Haltbarkeit der Spinnennetze, hier im Sinne von Reißfestigkeit, ist schon fast legendär und zudem Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Selbst kleine Spinnen wie die noch juvenile Herbstspinne, überwältigen damit große Insekten. Hier hat es eine Luchsfliege aus der Gattung Thereva getroffen, die direkt in das Radnetz flog und an den mit Klebtropfen besetzten Fangfäden haften bliebt. Einige Insekten mit hoher Flügelschlagfrequenz können sich zwar wieder befreien, aber oft genug führt der Flügelschlag eben auch dazu, dass die Fangfäden reißen, sich das Insekt noch mehr und bis zur Bewegungsunfähigkeit darin verheddert.