Gewöhnlicher Schaufelläufer (Cychrus caraboides)
Bis zu 2 cm wird der Gewöhnliche Schaufelläufer (Cychrus caraboides) groß, ein nicht flugfähiger Laufkäfer. Seine markante Körperform und seine ausgeprägten Mundwerkzeuge prädestinieren ihn als Schneckenräuber, da er besonders gut in die Gehäuse eindringen kann. Das unterscheidet ihn von jenen großen Carabus-Arten wie C. nemoralis und C. violaceus, die zwar ebenfalls (Nackt-) Schnecken fressen, aber bei den Gehäuseschnecken nicht so effizient zu Werke gehen können wir der Schaufelläufer. Auf der Suche nach Beute orientieren sich die Käfer am Schneckenschleim mittels Chemorezeptoren an den Enden der Palpen. Die Schnecken werden oft bereits nach wenigen Kontakten getötet und wenig später gefressen. Dabei lässt er aber auch andere Tiere wie Regenwürmer und selbst Kadaver nicht unbeachtet liegen.
Der Gewöhnliche Schaufelläufer ist in ganz Europa bis in den Norden Skandinaviens verbreitet, sein Habitat sind schattige, feuchte Laub-, Misch- und Nadelwälder mit viel Totholz. Dort verbirgt er sich tagsüber unter Wurzelstubben, in der Laubstreu, unter der Rinde und im zerfallenden Totholz; in der Dämmerung und nachts macht er Jagd auf Schnecken. Auffällig hinsichtlich seiner Anspruchslosigkeit ist in diesem Zusammenhang sein überproportionales Vorkommen in einem Autobahn-Mittelstreifen gegenüber abseits der Autobahn gelegenen Referenzbiotopen (A 21 zwischen Wahlstedt und Trappenkamp, Schleswig-Holstein).
Der Käfer kann, wie einige andere Laufkäfer auch, Töne erzeugen, die als Stridulation der letzten Hinterleibssegmente mit den Unterkanten der Deckflügel erzeugt werden. Wegen ihrer geringen Reichweite von 2 m ist zu vermuten, dass sie als Warnlaute der Abwehr oder Irritation potenzieller Fressfeine dienen.
phil6547 20/12/2021 12:56
eine gelungene Aufnahme und resultierende Bildpräsentationvg...philipp
dadoxylon 19/12/2021 18:30
Top Makro!Gruß Jens