Moin

Zum Beispiel auf der Internetseite „geheimtipphamburg“ wird es schön erklärt; Dort findet ihr einen kleinen Knigge zum schönsten Gruß der Welt: „Hi“, „Hallo“, „Grüß dich“. Das alles ist dem gemeinen Norddeutschen viel zu langweilig. „Moin“ ist unser Ausdruck norddeutscher Wärme und kennzeichnet uns als nordisch by nature. Hier kommt unser kleiner Leitfaden zur richtigen Anwendung! Die Norddeutschen begrüßen sich nicht mit einem einfachen „Hallo“. Hier im Norden sagt man „Moin“. Dieser herzliche, kurze Gruß wird zu jeder Tages- und Nachtzeit gebraucht, was bei Fremden das ein oder andere Mal für allgemeine Verwirrung sorgen kann. Also, nur zur Erklärung für alle Nicht-Wissenden: Moin bedeutet nicht „Morgen“, sondern ist ein Ausdruck der norddeutschen Warmherzigkeit.
Die Abstammung von „Moin“ ist allerdings nicht genau bekannt und führt manchmal sogar zum Disput: Kommt die Grußformel nun aus Hamburg? Oder doch weiter aus dem Norden? Wir persönlich mögen die folgende Herleitung am liebsten und sind von ihrer Richtigkeit überzeugt. Der Gruß MOIN stammt ursprünglich aus dem Plattdeutschen. Er kann hergeleitet werden aus dem plattdeutschen Wort moi, was „angenehm, gut, schön“ bedeutet. Auch der Duden hat sich dieser Erklärung angenommen und vertritt die Meinung, dass „Moin“ aus dem Ostfriesischen und Mittelniederdeutschen stammt. „Moin“ wurde übrigens schon in den 80er Jahren in den Duden aufgenommen und gilt somit in ganz Deutschland als allgemein anerkannte Grußformel. Doch wann sagt man was?
„Moin“ hört man hier zulande am häufigsten. Dieser Gruß kommt vom Herzen – und geht zu jeder Tages- und Nachtzeit.
„Moin Moin“. Wortkarg? Von wegen. Mit einem kräftigen „Moin Moin“ bahnt sich fast schon der Klönschnack an. Flirten für Norddeutsche. In Hamburg hingegen gilt das doppelte Moin allerdings häufig schon als Gesabbel. Also aufpassen, wen ihr hier anschnackt.
„Moinsen“ findet man in Hamburg auch relativ selten, dafür aber noch weiter im Norden. Dort wird es häufig von Jugendlichen gebraucht. Über die Bedeutung lässt sich wieder mal nur wild spekulieren. Zum einen könnte es ein Gruß an eine ganze Gruppe sein, zudem eine besonders herzliche Form des Moin oder auch einfach nur die Antwort auf „Moin“. Na denn!
Das geht übrigens gar nicht: „Moininger“, „Moinchen“, „Guten Moin“ oder gar „Moin Moin Moin“ wird man im Norden ganz sicher nicht hören! Irgendwann ist schließlich auch mal gut. ;-))))

Comentarios 11

  • Storchi 18/05/2021 10:35

    Moin sage ich auch gerne bei uns in Sachsen :-) 
    Habe ich mir von unseren vielen Ost- und Nordseebesuchen angewöhnt. 
    Gruß, Storchi
  • Claudia Kölling 16/05/2021 18:14

    Da wird der Besucher doch herzlich empfangen:-)
    Ein schöner, markanter Schriftzug, klasse in der Diagonalen abgebildet.
    Dankeschön auch für die umfassende Erläuterung. 
    Moin aus Ostwestfalen :-) 
    Und Grüße, Claudia
  • UliF 13/05/2021 9:15

    Moin, ein feiner Gruss den ich nach wie vor gerne höre
    LG Uli
  • A.-J. O. 12/05/2021 17:02

    „Moinchen” merk ich mir mal für später – falls sich die Gelegenheit für einen Test ergibt, ob sich Norddeutsche damit „triggern” lassen. :-)

    Der Artikel lässt allerdings die Frage offen, wo genau Norddeutschland anfängt. Und damit der Geltungsbereich dieser Grußformel. Aber vielleicht findet sich auf der Webseite ja eine Erläuterung oder gar Karte dazu. Mal schauen …
    • Karsten S. 12/05/2021 17:35

      Wo genau der "Moin-Äquator" verläuft ist glaube ich schwer zu sagen. In weiten Teilen Niedersachsens, in ganz Schleswig-Holstein und mit Abstrichen noch in Mecklenburg-Vorpommern findet man nach meinem Kentnisstand den Gruß. Aber ganz genau weiß ich es nicht. Bei Deinem "Moinchen-Experiment" wünsche ich Dir jedenfalls viel Freude :-) Dem Süddeutschen wird hier vieles verziehen ;-) Viele Grüße nach Baden-Württemberg
    • A.-J. O. 12/05/2021 17:57

      Vielen Dank! Ich kann ja berichten. :-D

      Das „Moin” gefällt mir nebenbei vom Klang her sehr gut. Selber grüße ich auch in Norddeutschland stets mit einem höflichen „Guten Morgen/Tag/Abend” oder einem zwangloseren „Hallo” – je nach Situation. So weiß der/die/das Gegenüber gleich, woran er/sie/es ist. :-)

      In kritischen Situationen ziehe ich mich auch mal auf ein „Grüß Gott” und ein „Ade” zurück, selbst wenn das sogar hier im Schwäbischen eigentlich kein Mensch mehr sagt. Sicher ist sicher!

      Viele Grüße zurück in den Teil des Landes, wo nicht ständig Hügel oder gar Berge den Blick zum weiten Himmelsrund versperren …
  • mheyden 12/05/2021 16:26

    Gut gezeigt und eine sehr interessante Erklärung!
    • Karsten S. 12/05/2021 16:33

      Vielen dak dafür. Die Erklärung hätte ich selbst nicht passender formulieren können, daher habe ich sie von „geheimtipphamburg“ übernommen :-)