Richard Wagner und seine "Minna"..
Wilhelmine „Minna“ Wagner, geb. Planer
* 5. September 1809 in Oederan;
† 25. Januar 1866 in Dresden auf dem AAF,
war eine deutsche Schauspielerin und die erste Ehefrau Richard Wagners,
mit dem sie etwa 30 Jahre verheiratet war.
Albrecht Kühn 28/04/2017 21:37
Richard Wagner:* 22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883 in Venedig
Christiane Wilhelmine „Minna“ Wagner, geb. Planer
* 5. September 1809 in Oederan; † 25. Januar 1866 in Dresden
Der Komponist Richard Wagner war ein tollkühner Bergwanderer.
Wie ihn die Schweiz und das Elbsandsteingebirge inspirierten,
zeigen zwei Ausstellungen zZ. in Graupa und Pirna.
Es ist ein Wunder, dass Richard Wagner in keine Gletscherspalte stürzte.
Der Komponist war ein furchtloser Wandersmann. Er bestieg in den 1850er-Jahren Alpengipfel wie den Rigi und den Pilatus. Damals gab es weder markierte Wanderwege noch Hütten, in denen er auf Tour übernachten konnte. Bergführer waren zweifelhafte Gesellen. Man konnte nie wissen, ob sie auch im Nebel den sicheren Weg durch die Felsen und über das Eis finden würden. Bewundernswert ist es, wie die einsamen Wanderer auf die Berge kraxelten. Aber fast überirdisch erscheint es, dass sie heil wieder runterkamen. Denn auf dem Gipfel prosteten sie sich mit Hochprozentigem zu. Sie soffen, weil sie meinten, das sei gut für die Gesundheit.
Trainiert für seine Hochgebirgstouren hatte Wagner in der Sächsischen Schweiz. Schon als junger Mann erkundete er den Keppgrund, der Carl Maria von Weber zur berühmten Wolfsschluchtszene im „Freischütz“ inspiriert hatte. Wagner machte sich von Dresden aus auf den Weg nach Pillnitz.
Als seine erste Frau Minna in Teplitz kurte, wanderten sie gemeinsam durch das Böhmische Bergland. Hündchen Peps war mit auf Tour. In drei Monaten Sommerurlaub in Graupa skizzierte Wagner den „Lohengrin“, wanderte auf den Borsberg und durch den Liebethaler Grund, zur Bastei, ins Kirnitzschtal und zum Kuhstall. Nach den Dresdner Barrikadenkämpfen im Jahr 1849 wurde er steckbrieflich gesucht und setzte sich in die Schweiz ab.
Was er in den sächsischen und den Schweizer Bergen sah und hörte, hat ihn musikalisch inspiriert: eine Hirtenmelodie auf der Schalmei im Elbsandsteingebirge; in den Alpen das Alphorn und das Büchel, eine Naturtrompete aus Birkenholz. Sein „Ring des Nibelungen“ ist musikalisch voller romantisch-schauriger Naturbilder und Felsengebirge, die früher auch das Bühnenbild prägten. Im „Tristan“ gibt es ein Motiv, das schwer nach Alphorn klingt.
Kunsthistorikerin Anke Fröhlich-Schauseil hat ihn wissenschaftlich untersucht, Papier-Restaurator Carsten Wintermann die Blätter geglättet, gereinigt und konserviert. Nun eröffnen die Ansichten von Pirna und dem Elbtal, von Rabenkessel und Uttewalder Grund, von Prebischtor und Schreckenstein einen faszinierenden Blick in eine schöne alte Welt und auf die Kunstfertigkeit von Kupferstechern wie Matthäus und Caspar Merian. Deren Blätter aus dem 17. Jahrhundert sind die ältesten Exponate. Ansichten aus dem 18. Jahrhundert, so von Johann Alexander Thiele und Radierungen, die Bernardo Bellotto nach seinen Gemälden von Pirna schuf, sammelte der Verein, weil sie für ihn wichtige historische Zeugnisse waren.
Die romantisch überhöhte Kunst von Caspar David Friedrich, Johann Clausen Dahl oder Carl Gustav Carus war wohl damals schon zu teuer, aber vor allem topografisch nicht genau genug für die Zwecke des Gebirgsvereins. Der hatte sich die Entwicklung des Fremdenverkehrs auf die Fahnen geschrieben und wollte zugleich die Region wissenschaftlich erforschen.
aus der SZ von Birgit Grimm
etwas gekürzt bzw. ergänzt
GBähr seit 1666 06/04/2017 20:07
Die ersten glücklichen Jahre mit Richard WagnerRichard Wagner lernte die attraktive, vier Jahre ältere Minna Planer 1834 in Magdeburg kennen, als er für kurze Zeit Musikdirektor der Bethmannschen Theatertruppe wurde, in der sie eine der Hauptdarstellerinnen war. Minna wurde im Alter von 15 Jahren Opfer einer Vergewaltigung und hatte eine uneheliche Tochter, die sie zeitlebens als ihre jüngere Schwester Natalie ausgab.
Der 23-jährige Richard Wagner heiratete sie im November des Jahres 1836 in der Tragheimer Kirche in Königsberg, wo Minna eine Stellung am Theater gefunden hatte. Wenig später zog das Ehepaar nach Riga, wo Richard Wagner eine Stelle als Musikdirektor antrat.
Wegen des exaltierten Lebenswandels Wagners gab es viel Streit in der Ehe. Minna ging eine heimliche Liebschaft mit einem Kaufmann namens Dietrich ein und verließ Wagner Ende Mai 1837, kehrte aber im Oktober zu ihm zurück. Es war ein traumatisches Erlebnis für Wagner, das er in seiner nächsten Oper Der fliegende Holländer spiegeln sollte, in der es um die erlösende ewige Treue einer zwischen zwei Männern schwankenden Frau geht. Schließlich mussten beide im Sommer 1839 vor den Gläubigern aus Riga fliehen und gelangten über die Ost- und Nordsee nach London und Paris. In Paris lebten sie in äußerst bescheidenen Verhältnissen, wobei Wagner sich durch musikalische und schriftstellerische Lohnarbeiten über Wasser zu halten versuchte, weil er seine neu komponierte Oper Rienzi in Paris nicht zur Aufführung bringen konnte. Im Jahr 1842 gelang es ihm, eine Anstellung in Dresden zu bekommen und sich dort zu etablieren. Die Uraufführung seines Rienzi brachte einen ersten großen Erfolg, der Wagner schlagartig bekannt machte. Wenige Monate später wurde auch sein Fliegender Holländer in Dresden uraufgeführt, Wagner wurde daraufhin zum Königlich Sächsischen Hofkapellmeister ernannt. Hier blühte Minna auf und war Wagner eine unentbehrliche Helferin, so dass er seiner Funktion als Hofkapellmeister und freier Komponist (er komponierte in Dresden Tannhäuser und Lohengrin) nachkommen konnte.
In Dresden und Zürich
Wegen der politischen Aktivitäten ihres Mannes und dessen Freundschaft mit August Röckel und Michael Bakunin gab es ab 1847 immer wieder Streit, der dann eskalierte, als Wagner wegen der Beteiligung am Dresdner Maiaufstand im Jahre 1849 nach Zürich ins Exil fliehen musste. Beide verloren alle Privilegien. Es kam zu einem sehr emotionalen Briefaustausch, in dem Wagner seine Frau um Verständnis bat, sich in Zukunft ausschließlich als Künstler zu betätigen und sie anflehte, ihm nachzukommen. Minna war skeptisch und schrieb u. a.:
„Ich muss Dir es aufrichtig bekennen, lieber Richard, dass ich diesmal recht schwer von meiner Heimat scheide; ob ich sie jemals wiedersehen werde? Gott weiß es! Ich gewöhne mich unter fremden Leuten schwer ein, Du bist darin glücklicher als ich, etwas Neues zieht Dich viel mehr an, doch kann es kaum möglich sein, dass man Dich in Zürich mehr ehrt und vergöttern wird, als es anfangs in Dresden der Fall war. Nur darfst Du es mir nicht übel deuten, wenn ich für unsere Existenz besorgt bin, ich kann ja das nicht noch einmal erleben, was ich schon mit Dir ertrug. Mein größter Stolz und Vergnügen war unstreitig, Dich an der Spitze der bedeutendsten Kapelle von ganz Deutschland zu sehen. Du wirst Dich entsinnen, dass ich fast keine Vorstellung, die Du dirigiertest, versäumte, ich sah nur Dich und war glücklich! Die neunte Symphonie wird mir durch Dich ewig unvergesslich sein. Du erschienst mir wie ein Gott, der alle mächtigen Elemente regierte und die Menschen bezauberte. Lieber Richard, Du besitzt die Kraft, die herrliche Gabe, großes auch als Dirigent zu schaffen.“
GvGBG04
entnommen von https://en.wikipedia.org/wiki/Minna_Planer