ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERN (2)
Was gibt es zu sehen?
Das Gelände und die Objekte der ehemaligen Lager Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau stehen den Besuchern in Gänze zur Besichtigung zur Verfügung. Zu einigen Blöcken gibt es in Auschwitz I keinen Zutritt (Verwaltung, Sammlungen, Magazine). In Auschwitz II besteht im Prinzip Zutritt zu allen Baracken auf dem Gelände. Die Aufenthaltsdauer hängt ausschließlich von den individuellen Interessen und den Bedürfnissen der Besucher ab. Zur Besichtigung des Geländes und der Ausstellungen in Auschwitz I sind mindestens 1,5 Stunden erforderlich und mindesten die gleiche Zeit sollte in Birkenau eingeplant werden. Um den Ort, der zu einem Symbol für den Holocaust geworden ist, richtig kennenzulernen, sollten unbedingt sowohl Auschwitz I als auch Birkenau besichtigt werden.
• Auf dem Gelände von Auschwitz I errichteten die Nazis das erste Lager für Männer und Frauen, hier wurden die ersten Experimente und Tötungsversuche mit Cyklon B durchgeführt, hier wurden die ersten Massentransporte mit Juden ermordet, hier wurden die ersten verbrecherischen medizinischen Experimente an Häftlingen durchgeführt, hier wurden die meisten Exekutionen durch Erschießungen ausgeführt, hier befand sich in Block 11 das zentrale Lagergefängnis für Häftlinge aus allen Teilen des Lagers, hier befanden sich der Sitz der Komandantur und die meisten Büros der SS. Von hier aus steuerte die Lagerleitung den weiteren Ausbau des Lagerkomplexes.
• Im Lager Birkenau fand alles in einem um ein Vielfaches vergrößerten Maßstab statt. Hier bauten die Nazis den größten Teil der Einrichtungen zur Massenvernichtung, durch die ungefähr 1 Million europäische Juden ermordet wurden. Birkenau war gleichzeitig das größte Konzentrationslager (fast 300 primitive, mehrheitlich hölzerne Baracken, in denen bis zu 100 tausend Häftlinge zur gleichen Zeit zusammengepfercht wurden, Juden, Polen, Sinti und Roma und andere). Auf dem Gelände dieses Lagers blieben Orte erhalten, die noch voll von menschlicher Asche sind. Hier blieben ebenfalls die meisten Überreste aus der Lagerzeit erhalten. Die ungeheure Größe des Geländes, die primitiven Häftlingsbaracken, Ruinen anderer Objekte oder was davon übriggeblieben ist, kilometerlange Lagerzäune und Lagerstraßen geben das völlig wieder, was nicht in Worte gefasst werden kann: Die Unermesslichkeit der Erniedrigung, der Grausamkeit und der menschlichen Verbrechen, ebenso die Besonderheiten der Lagerarchitektur, die nur einem Ziel untergeordnet war - der Vernichtung der Menschen.
(Auszug aus der offiziellen Homepage der Gedenkstätte)
Stefan Schwetje 29/05/2014 12:08
Mal ein ganz anderer Blickwinkel auf das wohl berühmteste Einfahrtstor aller Konzentrationslager - gut auch die S/W OptikDieter Barufe 03/02/2013 13:37
Lieber Robert!Du hast mit deinen Bildern und den Erläuterungen dazu etwas sehr beeindruckendes geschaffen. Ich hatte in jungen Jahren einmal eine Zeit, in der ich glaubte, die Menschheit hätte aus der Vergangenheit gelernt.
Der Mensch ist mit seinen Abgründen und Perversionen einfach nicht zu bändigen!
LG Dieter
† Ute Allendoerfer 24/02/2012 22:22
Robert, wenn es ein richtig oder falsch gibt, dann hast du richtig fotografiert, mich halten die Fotos fest. Die Bilder lösen Trauer und Gefühle aus, als sei ich selbst vor Ort gewesen, mit dabei. Ruhige stille Eindrücke. DankeRobert Bauer 15/03/2008 10:42
Ich hatte in dieser Woche das Bedürfnis, im Archiv zu kramen und die Auschwitz-Bilder einzustellen. Außerdem fiel mir eine gute Doku von der BBC in die Hände, die mal im Fernsehen lief und im Handel als DVD zu kaufen ist.Tja, wie gehen wir also damit um, mit AUSCHWITZ, mit Dachau, Buchenwald, Bergen-Belsen ...? Was treibt uns ggf. nach Jerusalem in die Gedenkstätte nach Yad Vashem? Und warum sehe ich mir einen Film wie Schindlers Liste an, ggf. öfters? Vielleicht sollten wir als Deutsche einmal - atypisch für uns - eher offensiv damit umgehen, nicht im Sinne einer Kollektivschuld, die es ohnehin nicht gibt, sondern als geschichtliche Erben unserer Großväter. Zu fragen ist daher nach den Ursachen, nach der Moral, nach der existenziellen Grundlage menschlichen Seins und letztlich, was gerade wir Deutsche im Herzen Europas in unserem Lande und gegenüber dem Rest der Welt dafür tun können, dass die Menschen aus dieser unglaublichen Geschichte etwas lernen. Auf die Frage nach den Ursachen ist mir die HITLER-Biographie von Joachim Fest in die Hände geraten. Vielleicht finde ich darin die Antwort auf das Werk des Teufels. Vielleicht gibt sie Aufschluss, wie ein krankes Gehirn die ganze Welt infizieren konnte und warum es dagegen keinen Impfstoff gab. Nichts fällt bekanntlich vom Himmel und alles hat mal klein angefangen. Was um die Jahrhundertwende in Europa an irrationalem Gedankengut (Sozialdarwinismus und antisemitischer Hass) in den Köpfen der Leuten herumschwirrte, kann sich in ähnlicher Weise - machen wir uns nichts vor - dem Grunde nach jederzeit wiederholen. Warum nicht bei uns? Wo Fundamentalisten am Werke sind, zählt ein Menschenleben wenig. Was soll man auch anders erwarten dürfen? - Es ist schon ein unauflösbarer Widerspruch, wenn ich als Deutscher in Israel stets auf "meine" unsägliche Vergangenheit angesprochen werde, während nur ein paar Kilometer weiter, in Gaza oder im Westjordanland die Kiddis statt in der Schule das Lesen und Schreiben den Umgang mit der Kalaschnikov lernen. Nein, organisierter Völkermord hat nicht in Auschwitz geendet. Es war "nur" eine in der Perversion nicht mehr zu steigernde Etappe einer Reise, die noch nicht zu Ende ist.
Gehören solche Bilder in eine FC-Diskussionsdatenbank? Die Antwort möge jeder selber geben. Warum dürfen wir uns nicht fragen, wie man AUSCHWITZ "richtig" fotografieren sollte? Ich habe damit keine Probleme.
LGR