0653 Gletschersee "en miniature"
Nach knapp 11 Kilometern Fahrt, die um die 12 Minuten dauern, komme ich ein paar Minuten nach 17:00 Uhr am letzten Tagesziel der heutigen Ausflugstour an. Wie schon am Abend zuvor und am heutigen Morgen parke ich am Parkplatz der Gletscherlagune Jökulsárlón. Beim Aussteigen bietet sich ein tristes Bild:
Die Wetterlage hat sich auf Dauerregen eingepegelt, der nur ab und an kurz unterbrochen wird, bzw. etwas abnimmt. Böiger Wind treibt die Regenschauer wechselnd von allen möglichen Seiten über die nasse Landschaft. Am Himmel ist ordentlich Bewegung. Bedrohliche tiefhängende, dunkle, schwarze Wolken, die sich immer wieder schnell neuformieren, wechseln sich in rasanter Folge mit diesigen, nebligen Abschnitten, die mit ihrem Einheitsgrau nur kurzzeitig ein wenig Sicht auf entferntere Punkte der Umgebung zulassen, ab.
Es ist erstaunlich menschenleer. Nur ein paar hartgesottene Fotografen und Ausflügler, dicht vermummt in ihrer leuchtenden Regenkleidung bekommt man zu Gesicht.
Ich bekomme Angst, ob die gebuchte Zodiak-Fahrt bei dem Wetter überhaupt stattfinden kann.
Am Ticketschalter erklärt man mir jedoch, dass die Tour stattfindet, was bei mir gemischte Gefühle hervorruft. Bereits zu Hause in Deutschland gebucht und nun eingecheckt, bleiben noch ein paar Minuten,
die ich nutze, um noch ein paar Bilder rund um den Parkplatz und vom Eis der Gletscherlagune vom Ufer aus zu schießen.
Wie bei vielem in der Fotografie liegt die Ästhetik der Betrachtung oftmals im Detail:
Anbei der „trostlose“ Anblick eines Gletschersees „en miniature“ mit seiner Gletschermilch aus dem Flugzeug betrachtet…………
Der geneigte Leser wird natürlich schnell erkannt haben, dass es sich dabei um eine größere Pfütze handelt.
Die geschotterte aus Lavasand, Lavageröll und Kieselsteinen bestehende Fläche am Parkplatz des Jökulsárlón scheint gut verdichtet zu sein, dass sich das Wasser hier so staut, ohne im Boden zu versickern. Vielleicht ist aber auch der Regen, der gerade kurz unterbrochen ist, so ergiebig.
Eigentlich nichtssagend die Aufnahme, aber im dokumentarischen Zusammenhang ein exemplarischer Einstieg für die kommenden Aufnahmen bei dieser für uns extremen Wettersituation, die für die Isländer allerdings zur Normalität zählt.
Mario Siotto 13/04/2021 11:51
Splendide prise de vueAmitiés
Mario
W.H. Baumann 10/04/2021 22:08
Anne hat einen guten Vergleich ins Feld geführt ;-). Ein feines Motiv.VG Werner
anne47 09/04/2021 23:41
Sieht wirklich fast wie verschüttete Milch aus.LG Anne
Vitória Castelo Santos 09/04/2021 18:51
Sehr interessant!Benita Sittner 09/04/2021 18:38
...ne Pfütze größeren Ausmaßes...VLG Benita