(2) Ein Pärchen des Kreuzdorn-Zipfelfalters (Satyrium = Thekla) spini
Alle Aufnahmen aus dem NSG Hutberg bei Fischbach nahe Kallmünz/Oberpfalz, Bayern - vom 13.7.2020.
Beide abgebildeten Falter (Fam. Bläulinge, Lycaenidae) hielten sich die halbe Stunde lang, die ich sie beobachtet habe, auf einem tellergroßen Thymian-Polster (Thymus sp.) auf, um Nektar zu saugen.
In kurzen Abständen flogen sie weg und kamen bald zurück, der Abflug erfolgte meist nach der im Folgenden geschilderten Störung von außen:
Das Männchen (Abb. 2 und 4 bis 9) vertrieb mehrfach ein zweites, dazukommendes vehement aus diesem, seinem Revier. Mindestens zweimal konnte ich eine Balz (Abb. 7) zwischen den beiden hier fotografierten Faltern beobachten: Das Männchen näherte sich dem Weibchen, wurde aber nicht akzeptiert. Bei der Annäherung flappten beide mehrfach kurz mit den Flügeln. Das Weibchen (Abb. 1, 3 und 7) konnte man an seinem dicken, sicherlich bereits Eier enthaltenden Hinterleib auf Anhieb erkennen. Es hatte - entgegen der Geschlechts-Beschreibung im lepiforum - hier deutlich kürzere Schwanzanhänge als das Männchen. Das Männchen erkennt man auf vier Fotos (dieser und Abb. 5 bis 7) an dem manchmal bei Streiflicht erkennbaren Androkonien- = Duftschuppen-Fleck etwas innerhalb des Vorderflügel-Vorderrandes (siehe die interessante Diskussion im Forum des lepiforum!). Diese Duftschuppen-Flecken gibt es bei etlichen, auch nicht verwandten, Schmetterlingsarten. Sie dienen der Paarfindung - wie auch immer.
Was ich zudem gern wüßte: Entwickeln sich denn die Eier bei den Schmetterlingen erst nach der Kopulation - oder bereits vorher??? Bei der meist harten Schale der Schmetterlingseier ist wohl ersteres anzunehmen, vermute ich.
Beim Männchen auf diesem Foto kann man den Androkonienfleck soeben ahnen.
16.7.20
Sesostris 28/07/2020 22:01
Klasse Aufnahmenserie ist Ihnen gelungen.vg steffen
alicefairy 17/07/2020 12:56
Bestens gezeigtLg Alice