3 Lichtjahre ( ! ) großer Pferdekopf
Insgesamt 170 Einzelbilder mit jeweils 70 sec Belichtungszeit, aufgenommen bei relativ guter Durchsicht und vor allem ohne Mondlicht am 09.12. und 14.12.2015 führten zu diesem Foto des bekannten Pferdekopfnebels.
Da ich mit meinen 2032 mm Brennweite belichtet habe, seht ihr hier den reinen Pferdekopfnebel ohne seine berühmte nähere Umgebung.
Es handelt bei meinem Foto also nicht um eine Ausschnitts-Vergrößerung aus einer Weitfeldaufnahme, welche zur Zeit von anderen Fotografen häufig als wunderschöne Aufnahmen hier in die FC rein gestellt werden sondern um den originalen Ausschnitt, den ich fotografiere.
Aber wer die Weitfeldaufnahmen kennt, weiß in etwa, wo der Pferdekopfnebel am Firmament gesucht werden kann, nämlich in der Nähe vom Stern Alnitak, dem linken Gürtelstern im Wintersternbild ORION.
In der Nähe befindet sich auch der Flammennebel, der auf den Weitfeldaufnahmen ebenfalls meistens mit abgebildet wird.
Den gibt es von mir dann in Kürze hier im der FC auch als Einzel-Objekt ... :-). Vielleicht mache ich später mal ein Mosaikbild aus Pferdekopfnebel, Flammennebel und weiteren Fotos des Zwischenbereichs.
Der Pferdekopfnebel ist nur dadurch sichtbar, dass er etwas anderes unsichtbar macht, obwohl - oder gerade weil- er gar nicht selbst Licht emittiert oder reflektiert, sondern als Dunkelwolke von unserer
Position in der Milchstraße aus gesehen genau vor einer sehr intensiv (vorwiegend rot) leuchtenden H-II Region steht, nämlich dem Emissionsnebel IC 434 .
Die Materie, die der Pferdekopfnebel enthält absorbiert also das Licht von IC 434.
Die Entfernung zu uns liegt bei ca. 1500 Lichtjahren und der Kopf ist etwa 3 Lichtjahre groß !
Hmm... Ganz schön viel für son Pferd ! :-) Das bedeutet schließlich, dass die Augen des armen Pferdes (auf dem Foto nicht erkennbar, aber wir denken uns mal, wo sie sich befänden ;-) ) seine eigenen Nüstern immer nur so sieht, wie sie etwa 1 Jahr vorher waren.:-)
(Die Entfernung Auge zu seinen Nüstern schätze ich mal zu grob 1 Lichtjahr ab und das Pferd müsste etwas schielen können. ;-)
Das Pferdchen sieht das also erst ein Jahr später, wenn es mal einen Schnupfen hat (te) .... :-). ...
Infos Aufnahme-Ausrüstung:
Teleskop: Cel. EHD 800, f= 2032 mm, f/10
Montierung: Cel. AVX
Kein Auto-Guiding, nur nachgeführt über AVX
Kamera: EOS 40d (unmod.)
Einzelaufnahmen (alle mit UHC-S Filter):
170 x 70 sec, ISO 800
Gesamt-Belichtungszeit ca. 3,3 h
Darks-Abzug, keine Flats, gestackt in Fitswork
Aufnahmedaten: 09.+ 14.Dez.2015
loc: 53.4°n.Br., 310 m NHN
Heike ju 25/01/2019 17:37
Sehr schöne Aufnahme..wahnsinn was es da oben alles so gibt..fühlt man sich auf Mutter Erde doch ziemlich klein. LG heikeJOKIST 26/05/2018 21:34
Sehr gut in Szene gesetzt,das Foto hat etwas !
Ingrid und Hans
Andreas Boeckh 03/01/2018 15:01
Der Aufwand ist ja gigantisch. Aber wenn man dann solche Bilder bekommt, fühlt man sich ganz nahe an der Ewigkeit.Andreas
Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie 21/04/2016 23:37
Hallo Thomas,vielen Dank für dein Lob. Viele Grüße.
Dirk
forgotten Angel 16/04/2016 19:46
Hallo Astrofreund,das Pferdchen hast Du schon ganz toll heraus bekommen, man erkennt sogar noch kleinere Einzelheiten. Dickes Lob, sehr schön der Pferdekopf!
Viele Grüße
Thomas Jung