(4) Die Fliege war's nicht!
Sie könnte mit ihrem weichen Tupfrüssel ja auch gar nicht in ein Blatt beißen.
Die Raupe des Großen Schneckenspinners (Apoda limacodes) frißt die Eichen-, Buchen- oder Hainbuchenblätter "wie abgeschnitten" an. Wobei sie mit ihrer Nahrungsmenge wohl ganz bescheiden umgeht.
Auf den Blättern älterer Raupen findet man öfter auch noch die Stellen, an denen die jungen Räupchen ihren einseitigen Fensterfraß getätigt haben, zusätzlich die Schleimspuren, die zusätzlich zur Fortbewegungsweise der Raupen denen von Schnecken (Name!) ähneln. Manchmal sind auch zwei benachbarte Blätter angefressen - aber die langsame und seltene Fortbewegung der Raupen macht ein großes Umherstreifen nicht nötig, ist vielleicht auch ein gewisser Schutz vor dem Gesehenwerden oder Herabfallen ...
Wie viele (fast) völlig abgefressene Zweige haben wir auch an anderen Pflanzen schon gefunden! Und die dazugehörige Raupe trotz verzweifelten Suchens nie zu Gesicht bekommen; etliche fressen und ziehen sich dann - wer weiß, wohin? - irgendwo weit in die Umgebung zurück ...
Foto: Neukappl/Opf., 12.9.2020.
Hier sieht man - wie auch auf anderen Bildern - viele winzige Tröpfchen an der Raupe. Morgentau kann es nicht sein, weil z.B. dieses Foto nachmittags um fünf Uhr bei heißem Wetter an der Südseite eines Waldrandes aufgenommen wurde, um diese Zeit ist nirgendwo dann Tau zu sehen. Die Tröpfchen müssen wohl zur Art gehören - wobei das Tier wegen der harten, nicht allzuviel Wasser enthaltenen Blätter (gerade von Eiche und Buche) doch recht sparsam mit Flüssigkeit umgehen müßte.
15.9.20
alicefairy 15/09/2020 16:21
Deine Funde sind einfach Klasse!Lg Alice