Alarmstufe rot
Der Stuttgarter Schwabtunnel vom Stadtkesselrand aus mit Durchblick von S-West nach S-Heslach im schönen Abendlicht.
Dieser nach heutigem Maßstab unspektakuläre kurze Straßentunnel war einst, in den Kindertagen des Automobils, ein "Star", siehe Wikipedia-Eintrag:
"Der 125 m lange Schwabtunnel wurde in den Jahren 1894 bis 1896 unter Stadtbaurat Carl Kölle erbaut. Der 10,50 Meter breite und 8,50 Meter hohe Straßentunnel unterquert die Hasenbergsteige (seinerzeit die Hauptverkehrsachse in Richtung Birkenkopf) und verbindet die Schwabstraße im Stuttgarter Westen mit der Schickhardtstraße im Stuttgarter Süden. Der Schwabtunnel vereinigt einige Superlative, denn bei seiner Eröffnung am 29. Juni 1896 war er nicht nur der breiteste Tunnel, sondern auch der erste innerstädtische Tunnel Europas. Außerdem ist er der weltweit erste Tunnel durch welchen jemals ein Automobil gefahren ist. Durch den Tunnel führen zwei Fahrspuren (eine je Richtung) sowie rechts und links der beiden Fahrbahnen jeweils ein durch Betonplatten abgetrennter Fußgängerweg.
In der Zeit vom 4. Dezember 1902 bis zum 9. Mai 1972 wurde der Schwabtunnel außerdem auch von wechselnden Straßenbahnlinien durchfahren (zunächst von der „Ringlinie“ welche im Sommer 1910 in Linie 6 umbezeichnet wurde, zum Schluss von der Linie 8). 1972 wurde der Straßenbahnbetrieb durch den Schwabtunnel eingestellt, die Linie 8 wurde seinerzeit von der Buslinie 42 abgelöst (welche bis heute durch den Tunnel verkehrt). Interessanterweise war der Stuttgarter Schwabtunnel damit auch der erste Straßenbahntunnel der Welt, an den Tunnelwänden erinnern bis heute die Aufhängungshaken der Straßenbahnoberleitung an diese Epoche."
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Doch die Boomtownjahre der Automobilstadt Stuttgart sind bis auf weiteres vorbei. Daimler, Porsche und Bosch, die 3 Stuttgarter Automobilgiganten, sind in schwerstes Fahrwasser geraten, weil insbesondere die beiden Erstgenannten alle schon seit drei Jahrzehnten vorgetragenen Warnungen und Mahnungen der "spinnerten" Grünen und Ökos in den Wind schlugen und trotz absehbarem "Peak Oil" und Klimakollaps munter weiter mammutöse Spritfresser und CO2-Schleudern fabrizierten.
Eine der vielen unschönen Folgen davon ist, dass sich die verwöhnte Luxusauto-Stadt erstmals dem simultanen Ausfall aller drei größten Gewerbesteuerzahler der Stadt gegenübersieht. Entsprechend scharf muss hier nun auf allen Ebenen auf die Bremse getreten werden. Einen Vorgeschmack, welche Bremsspuren die Stadt erleben wird, lieferte erst vorgestern der Stuttgarter Gemeinderat, der sich erstmals seit vielen Jahren in der Handhabung des Rotstifts üben musste ...
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