Auf den Spuren von Romy Schneider in Berlin (3)
[Tauentzienstraße 9–12, Europa-Center, Berlin-Charlottenburg • 26. November 2023]
Als das Europa-Center 1965 eingeweiht wurde, eröffnete im 2. Stock das Restaurant "Haus der Nationen".
Heute befindet sich in diesen Räumen links hinter der goldgrünen Säule ein McDonald's.
Das "Haus der Nationen" gehörte dem Kölner Gastro-Unternehmer Hans Herbert Blatzheim.
Er war seit Romys 15. Lebensjahr ihr Stiefvater, also der zweite Ehemann von Magda Schneider.
Während des Eröffnungsbanketts lernte Romy ihren Harry Meyen kennen, den sie 1966 heiratete.
Blatzheim spielte eine zwielichtige Rolle in Romys Leben.
Einerseits förderte er ihre Karriere als Manager, indem er über die Annahme der Rollenangebote entschied.
Andererseits wurde er gegenüber der noch minderjährigen Stieftochter übergriffig.
Um sein Unternehmen zu retten, zweigte er bis zu seinem Tod 1968 aus Romys Gagen 1,2 Mio. D-Mark ab.
Mit ihrem zweiten Ehemann, Privatsekretär Daniel Biasini, hatte Romy finanziell noch weniger Glück.
Nach ihrer Scheidung 1981 stellte sich heraus, dass Biasini ihr Millionenvermögen aufgebraucht hatte.
Als dann auch noch das Finanzamt Millionen forderte und ihr Sohn starb, gab sich Romy Alkohol und Tabletten hin.
Ihr Tod an "Herzversagen" 1982 mag Resultat dieses Konsums sein, die Suizid-Ermittlungen wurden eingestellt.
ralf mann 28/11/2023 12:08
Oha, welch eine Geschichte, welch ein Schicksal!!!Wo grelles Licht ist, ist ringsherum Schatten. Gruß Ralf
Arndt Deckers 28/11/2023 6:13
Klasse Doku :-)Arndt
anne47 28/11/2023 0:39
1971 habe ich mir auch das Europa-Center angeschaut, dort war eine Eislauffläche im Innenhof, wenn ich mich recht erinnere.Was Romys Stiefvater anbelangt, hat er eine sehr unrühmliche Rolle in ihrem Leben gespielt. Nicht nur, dass er ihr Geld verjubelt hat und wichtige Filmrollen für Romy verhinderte, er hat sie auch sexuell belästigt. In Köln war er ja zeitweise ein großes Tier im Gastronomie-Betrieb, ihm gehörte u.a. die Kölner Bastei, damals ein Nobelrestaurant. Romy sollte für ihn eine Art Zugpferd spielen, was ihr aber verhasst war. Ihre Mutter war ihr dabei wohl keine große Hilfe.