Auf der Suche nach dem ultimativen Klatschmohn-Bildli ... (5)
… stößt man an die Grenzen der Bildbearbeitung, trotz LR, PS und einem perfekt kalibrierten EIZO Bildschirm. Das liegt an der Problemfarbe rot bzw. an den unzähligen Varianten von rot. Die richtige zu finden, ist eine Herausforderung. Auch für die modernen Bildbearbeitungsprogramme, daran hat sich nichts geändert. Doch der größte Unsicherheitsfaktor sind wir selbst bzw. unser subjektives Farbempfinden. Letztlich sehen wir ein Bild, so wie wir es am liebsten sehen wollen; und dieses Sehen ist nicht ganz emotionsfrei. Es hängt auch stets von der Tagesform und der Tageszeit ab, ob wir morgens oder abends am Rechner sitzen und wie die Hintergrundbeleuchtung ist. Wenn ich mir ein Bildli eine halbe Stunde lang angucke, dann sehe ich am Ende sogar überhaupt nix mehr!
Was lernen wir daraus? Wir sehen individuell, Kameras sehen individuell, auch ein kalibrierter Bildschirm zeigt individuell und am Ende ist dann das Ergebnis selbstverständlich genauso individuell. Was nicht weiter verwundert. Denn die Welt ist bekanntlich EINSTEIN; alles ist relativ, nix ist absolut. Natürlich haben wir unsere Toleranzgrenzen. Klatschmohn ist karmin-rot, und Kornblumen sind tiefblau. Aber nur, wenn Kelvin 6500er Licht drauf fällt. Anderenfalls bekommen wir ein anderes rot und ein anderes blau. Ich habe heute morgen den Sonnenaufgang verpasst. Mal schaun, wie die Wiese im warmen Morgenlicht aussieht. Sicherlich ganz anders. Ich werde sie trotzdem wiedererkennen. *ggg*
Soweit ein Beitrag zur Fototechnik, wie man aus einer RAW-Datei das „richtige Bild“ entwickelt.
NACHTRAG:
Der frühe Vogel fängt den Wurm, so heißt es in der Tierfotografie. Gilt aber ganz allgemein in der Naturfotografie. Wie man durchaus erkennen kann, ist das Morgenlicht weniger hart und kontrastreich, sodass es für viel Motive das bessere Licht ist. Allerdings steht die Sonne noch ziemlich knapp über dem Horizont, was man bedenken muss. Licht und Schatten sind anders verteilt, und die Gegenlichtblende schützt nur wenig, sodass das Sonnenlicht oft ins Objektiv scheint; was nicht immer erwünscht ist. Es kommt halt immer darauf an, was man sehen und zeigen will. :-)
Also: Viel Spaß, wenn Ihr auf den Wiesen unterwegs seid und dann am Rechner die Ergebnisse betrachtet.
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