Bitterfeld, Juli 2008, 2. Besuch 1

Bitterfeld, Juli 2008, 2. Besuch 1

Nach meinem deprimierenden Kurzbesuch in Bitterfeld im Dezember 2006 nun also eine zweite Fahrt. Wieder voller Neugier - hatte sich im Stadtbild etwas zum Besseren gewendet? Ich fotografierte die gleichen Orte wie damals. Ging den Weg am Bahndamm entlang, diese düstere Meile des Verfalls. Die "Volkshütte" für 999 Euro, von einem Holzbaubetrieb als Werbung auf ein Dach gestellt, ist nun strahlend gelb lackiert, das heruntergekommene Eckhaus mit seinen Scheinfenstern, gleich am Ende der Brücke zu sehen, ist nun wohl nicht mehr zu verkaufen, der Bahnhof zeigt sich immer noch blitzsauber und das "Zentral-Hotel" im Zentrum nennt sich jetzt nur noch Hotel. Auch bei beim einstigen großzügig gebauten Informations- und Kulturzentrum gleich dahinter, schwer geschunden von Vandalismus, hat sich etwas geändert. "Privatbesitz. Betreten verboten" ist auf einem Pappschild zu lesen. Hoffnung? "Die Stadt ist Pleite", sagt mir die Wirtin einer Gaststätte am Stadtpark. Und die riesigen Chemieparks, die neu gebaute gewaltige Solarzellen-Fabrik als große Steuerzahler? "Beide gehören territorial zu anderen Kommunen. Pech gehabt."