Blick auf das Schatzhaus in Petra
Seit der Zeit der Kreuzzüge hatte kein Europäer mehr die Felsenstadt Petra in Jordanien betreten. Um 1800 wussten nur noch wenige Gelehrte gerüchteweise von einer legendären, „aus dem Fels herausgeschlagenen Stadt“ im Nahen Osten. Wie die Erbauer, die Nabatäer, ihre Hauptstadt einst selbst genannt haben, lässt sich übrigens bis heute nicht zweifelsfrei klären. Das Nabatäerreich ist das erste bekannte arabische Reich der Geschichte. In der Zeit von 150 v. Chr. bis 105 n. Chr. sollen sich die Reiche, die sich von der Sinai-Halbinsel bis nach Nordarabien erstreckten zu einem Königreich Nabataea zusammengeschlossen haben. Für Europa wurde Petra erst 1812 von dem Schweizer Arabienreisenden Johann Ludwig Burckhardt wiederentdeckt. Als dieser den „Siq“, die ca. 1,5 Kilometer lange und ca. 70 Meter tiefe Felsschlucht, die an der engsten Stelle nur 2 Meter breit ist durchschritt, erwartete ihn der Anblick, der auf meiner Aufnahme zu sehen ist. Direkt gegenüber dem Ausgang aus dem Siq liegt das Schatzhaus (Khazne al-Firaun), das wohl berühmteste und ganz sicher meistfotografierte Gebäude Petras. Das Bauwerk ist das 39 Meter hohe Grabmal für einen nabatäischen König oder eine Königin, in der ersten Hälfte des 1. Jh. n. Chr.
Heute gehört Petra zu den "neuen sieben Weltwundern". Neben Petra sind das Chichén Itzá auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko, die Chinesische Mauer, die Christusstatue Christo Redentor in Rio de Janeiro, das Kolosseum in Rom, die Ruinenstadt Machu Picchu in Peru und das Taj Mahal in Agra, Indien.
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