Contax S

Contax S

Die Spiegelreflex-Contax – ein Meilenstein im Kamerabau! Aufbauend auf Vorarbeiten, die bereits vor dem Krieg begonnen hatten, die im Krieg aber nur in den Mittagspausen (!) fortgeführt werden konnten, kam die Contax S 1948 auf den Markt. Sie war für ZEISS IKON Dresden, von der AG zum VEB geworden, zwingend notwendig, weil ihr Flaggschiff, die Contax II/III, als Demontagegut nach Kiew kam. Die Contax S war die erste SR-Kamera der Welt mit einem Dachkantprisma. Dieses lieferte ein aufrecht stehendes und seitenrichtiges Bild in Augenhöhe. Sie war eine ästhetisch vollendet schöne Kamera, die auch heute noch gefällt. Alles was nach ihr kam, vor allem aus Japan, hat sich an ihr orientiert. Die Produktion begann unter unsäglichen Schwierigkeiten. Von den nicht mehr vorhandenen Maschinen bis zur problemvollen Materialbeschaffung. Die Contax S wurde dann aber eine zuverlässige, angenehm zu bedienende Kamera. Sie war handlich und leicht. Und sie hatte endlich den Auslöser an der richtigen Stelle! Für mich war sie jahrelang die ideale Ergänzung zur Leica M3.

Durch namensrechtliche Streitigkeiten mit der ZEISS IKON AG, deren Hauptsitz nach Stuttgart verlegt worden war, musste die Kamera schließlich in Pentacon umbenannt werden. Bis dahin gab es aber ungezählte Firmen- und Namensvarianten, für Sammler ein eigenes Gebiet! Darüber gelegentlich mehr. Die Produktion der Pentacon lief um 1960 herum, zu Gunsten der Praktica, aus.

Kamera: Sammlung Kleinfeldt
Aufnahme mit CANON Pro1