Das Biedermeiercafe
Das Restaurant „Zu ebener Erde und erster Stock“ blickt als Teil des Spittelbergs auf eine ebenso vielfältige und einzigartige Entwicklung zurück, wie letzterer selbst.
Durch die relativ hohe Lage war die so genannte „Vorstadt Wiens“ (erste urkundliche Erwähnung 1492) historisch gesehen stets ein beliebter Angriffspunkt gegen Wien. Diesem Umstand fiel auch der älteste Teil des Spittelbergs bei einem Angriff der Türken Ende des 17. Jahrhunderts zum Opfer. In der Folge wurde der Maurermeister Simon Ecker mit einem Verbauungsplan für die knapp 2000 Quadratklafter große Fläche beauftragt, wodurch jene 120 Häuser entstanden, die noch heute zwischen Breitegasse und Spittelberggasse zu finden sind.
Um die Wende des 19. Jahrhunderts entsprach das Publikum des Spittelbergs seiner Umgebung. Als Zentrum der Prostitution über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt, waren es vor allem Bettler, Kranke, Huren, Landstreicher und Gaukler, die durch die engen und düsteren Gassen mit Schenkstuben niedrigster Art zogen. Erst nachdem sich Kaiser Josef II verkleidet in die Gegend des Spittelbergs begab, um sich vom dortigen wüsten Treiben selbst zu überzeugen, wurden Versuche der Säuberung unternommen, die jedoch mehr oder weniger erfolglos blieben.
So dauerte es noch einige Jahrzehnte an, bis das Haus zum „Heiligen Josef“ 1962/63 als eines der ersten Häuser am Spittelberg überhaupt revitalisiert und als Restaurant „Zu ebener Erde und erster Stock“ in Familienbesitz eröffnet wurde. Der Name des Restaurants, das mittlerweile auf eine über vierzigjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, ist dem gleich lautenden Theaterstück von Johann Nepomuk Nestroy entliehen.
1987 übernahm Familie Meznik das Restaurant, führte es bis August 2007 als kreativen Haubenbetrieb.Nach einer Umstrukturierung des Bestriebes auf ein Biedermeiercafé~Restauraunt umsorgt Sie ihre Gäste weiterhin in einem herzlichen und familiären Ambiente.
Abseits der Hektik der Einkaufsstraßen lohnt es sich jederzeit, in den autofreien Gassen das angebotene Qualitätskunsthandwerk zu bewundern oder den beliebten Weihnachtsmarkt zu besuchen, um sich danach im Biedermeiercafé~Restaurant „Zu ebener Erde und erster Stock“ zu entspannen und von Familie Meznik kulinarisch verwöhnen zu lassen.
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