Das Heizprovisorium im Bw Saalfeld
Freitagsfoto !
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Da war in der FC nun ein hochinteressantes Foto aus Saalfeld zu sehen von Lutz68.
Sicher hat der eine oder andere sich verwundert gefragt warum kommt denn da von Ralf keine Anmerkung dazu ?
Keinesfalls böser Wille sondern ganz einfach akuter Zeitmangel.
So habe ich mir ein wenig Zeit abgerungen dazu ein passende Bild aus meinen Schätzen gesucht um Euch mit dieser Ecke des Bw Saalfeld etwas näher bekannt zu machen.
Mein Foto dazu, man glaubt es kaum, ist von fasst genau von der gleichen Stelle entstanden als das von Lutz68.
Leider habe ich das Datum dazu noch nicht gefunden. Es zeigt uns das Heizprovisorium zur Goldrutenzeit.
Wir sehen ein paar flache Stein und Betonbauten die beherbergen den Bw Fuhrpark mit Autowerkstatt. Die einen auch mal unter die Arme griffen wenn der Trabbi streikte.
Aber auch herumstehende verschiedene Wagen können wir im Gelände entdecken.
Die Heizlok 44 1378 fährt mit eigener Kraft gerade nach dem restaurieren ( Kohle laden und ausschlacken ) wieder von hinten unter ihre sagenhafte Schornstein- Konstruktion mit dem elektrisch betriebenen Gebläse.
Da noch kein Winter herrscht wird auch nur eine Heizlok im Moment genötigt.
Im Gegensatz zu den Foto von Lutz68 kocht man warum auch immer im Sommermonat Juni mit zwei Loks Wasser ?
Es muss ja nur das Wasch / Dusch- und Kaffeeofenwasser erhitzt werden.
Ja es kann sich keiner vorstellen da gab im Bw noch den traditionell original mit Dampf betriebenen Kaffeeofen. Wo man zu jeder Zeit sich Kaffee / Tee kochen konnte.
Sollten die Nächte etwas kühler werden mussten die Jungs dort hinten in ihren alten Preußenwagen öfters mal ihre gemütlich ausgestattete Hütte verlassen. Weil im Lokschuppen dann die Werkstattheizlüfter für entsprechende Arbeitswärme der Schlosser und Elektriker sorgen mussten.
Nebenbei gesagt war der schon schöne preußische Wagenkasten auch immer ein guter Anlaufpunkt wenn man mal von der Bildfläche verschwinden wollte.
Oft nutze ich das Domizil dann im Winter wenn ich als Warmhalter arbeitet. Schluckt so manchen starken heißen Kaffee bei den Leuten dort und hatten auch ansonsten viel Spaß zusammen.
Wobei das Abenteuer Heizlok zum bekohlen fahren auch gleich mal bei der Gelegenheit mit erledigte wurde. Dafür war eigentlich planmäßig mein Heinzi der Außenlokleiter zuständig.
Immer in der selben Brigade III arbeitend waren wir das Gespann. Halfen uns gegenseitig bei unseren anstehenden Arbeiten somit hatten wir beide etwas davon. Heute spricht man da von einer Winn- Winn Situation.
Fuhren Donnerstags auch mal mit Heinzi´s Auto beim Fleischer vorbei mit einer langen Einkaufsliste in der Tasche für die halbe Brigade.
Ihr seht da vor dem Preußen den Wagenkasten eines Genickschusswagen stehen mit so einen Blechanbau. Dort war das Rheostat zum einstellen der elektrischen Heizung unserer Dieselloks untergebracht.
Der Wagenkasten Flachdach und die zwei Wagen mit den runden Dach wurden als Außenlager genutzt.
Auffallen der riesengroße Berg an Braunkohlendreck den wohl besser eine Kohlenstaublok verdaut hätte als die 44 1378.
Mit der Blumenerde bei hoher Dampfabnahme überhaupt noch Druck und den Wasserstand zu halten war kein Zuckerschlecken.
Etwas und mit enormen Aufwand halfen dabei die elektrisch betriebenen Lüfter beim Dampferzeugen ohne Rücksicht was es koste. War jedoch auch kein Allheilmittel.
Das Gsp Signal zeigt uns „Fahrverbot aufgehoben“ ( Gsp 1 ) also geht es in Richtung Bw.
Genau wie Dieter anmerkte die 114 schleppt die Heizlok sicher wegen z. Z. nicht verfügbaren Dampflokführer zum Ausschlacken auf dem Kanal ? Wasser wird wohl kaum das Problem gewesen seien.
Gut möglich das ihr Feuer total verschlackt war durch die miese Kohle auf dem Tender. Das werden wir jedoch heute nicht mehr nachvollziehen können.
Anmerken möchte ich kurz noch das ein anlanden genau nach Maß dort hinten bei zwei Loks so was wie einen Himmelsfahrts- Kommando gleich kam.
Von oben rein Gefälle, Schmutz und Nässe sorgten für die schönsten Schlittenfahrten. Die Pufferbohle der anderen gegenüber stehenden Lok hat es immer mal wieder zu spüren bekommen.
Ursache Lok -Bremsen um die sich kaum noch einer kümmerte, überhaupt der Zustand unserer Heizloks ließ sehr zu wünschen übrig. So kam es schnell mal zum auffahren.
Von unten her genau in Stellung fahren war auch so eine Kunst für sich hier war es umgekehrt. So konnte man froh seien wenn eine andere Lok den Heizofen sachte auf Strich fuhr.
So eine heruntergekommene Heizlok musste wir mal in Göschwitz von Auswaschen hohlen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Die Rauchzeichen des Bw Saalfeld
Als wir die Heizlok nachts von Heizprovisorium auf den Kanal fuhren.
Euer Ralf
Dieter Jüngling 08/11/2013 17:03
Ja, Ralf, dieser riesige Kohleberg auf dem Tender fällt sofort auf.Wenn man heute zurück blickt kann man kaum fassen, was wir damals so alles unternommen haben, dass der Betrieb läuft und wir immer genügend Dampf und Wärme haben.
Das kann man kaum besser dokumentieren.
Gruß D. J.
Roni Kappel 08/11/2013 16:09
Hallo!Tolle Doku! :-)
lg,
Roni
makna 08/11/2013 15:36
Wahrlich eine mehrfach "Win-win-Situation": Das Foto von Lutz68 als Anreger, und nun Dein herrliches Farbmotiv dazu mit den vielen Hintergründen! Wieder einiges dazu gelernt, und Hut ab vor Eurer Bewältigung nicht einfacher (Befeuerungs-)Verhältnisse!BG Manfred
Ralf Fickenscher (2) 08/11/2013 15:27
Fabelhaft !!!!Vg.Ralf
Andreas Leipoldt 08/11/2013 15:26
wieder eine schöne Geschichte zum FreitagVG Andreas
Michael PK 08/11/2013 14:38
Endlich sieht man mal das passende äußere für so eine Lok auf der Modellbahn.Da gibt es zudem noch einen schönen weiten Blick über die Anlagen.Eben ein besonderes Bild.Mein Foto von der Bautzener Heizlok,hat damals ein kleiner Autounfall verhindert.Ein schönes WochenendeKlaus Kieslich 08/11/2013 12:01
Top PräsentationGruß Klaus
Jan-Henrik Sellin 08/11/2013 11:55
Lebendige Eisenbahngeschichte!Viele Grüße, Jan
Maschinensetzer 08/11/2013 11:40
Ein qualitativ und durch den tiefen Sonnenschein sehr schönes Foto! Mindestens genauso genieße ich immer Deine Erläuterungen zu den Geschehnissen in damaliger Zeit.Erschreckend natürlich der Zustand der Lok – und das, was auf dem Tender zu sehen ist, dient in meinem Gemüsegarten zur Bodenverbesserung... ;-)
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!
Thomas