das schneeweiße Hüttenradio
In den Schneebergen, Norwegen im Februar 2014
In unserer Hütte steht ein großer Tisch, gegenüber vom Holzofen, direkt am Fenster, wo man einen tollen Blick auf den Berg hat. Auf dem Tisch steht ein Radio. Unser Hüttenradio ist schneeweiß. Es ist älterer Bauart. Auf der Vorderseite befinden sich zwei Drehräder. Eines davon ist groß und zum Verstellen der Sender gedacht. Mit dem anderen, viel kleineren Drehrad kann man die Lautstärke verstellen. Gleichzeitig muß man mit dem kleinen Drehrad das Radio anschalten...
... manchmal tun wir das, zum Frühstück, während die Fladen auf dem Holzofen backen, und dann kommt Olympia. Wenn der norwegische Radioreporter beginnt sich zu überschlagen, dann wissen wir..., da wird richtig schnell Ski gefahren. Wenn die letzten Fladen in der Pfanne sind, beginnen wir schon ungeduldig mit den Füßen zu scharren, wir können es nicht abwarten den Olympioniken gleich zu tun.
Wir fühlen uns wie in Olympia und starten hoch motiviert Richtung Berg und dessen Gipfel. Bergauf gehend haben wir Felle unter den Skiern, um nicht wieder rücklinks herunter zu rutschen. Mit Hilfe der Felle können wir unheimlich steile Berge hinauf gehen. Es ist ohnehin windig, aber weiter oben Richtung Gipfel pfeift uns der Wind nur so um die Ohren. Oben angekommen, kann man die Felle abmontieren, dann geht es umso flinker bergab. So ist das gedacht, wenn man ein guter Skifahrer ist.
Aber wir sind keine guten Skifahrer, was würde wohl nur der Radioreporter aus Olympia zu uns sagen. Wir tasten uns bergab. Die Verhältnisse in den Schneebergen sind aber auch schwierig. Puderige Tiefschneehänge sind hier ein großer Glücksfall. Stattdessen gibt es von den zahlreichen Stürmen fest gepresste Sastrugis bzw. so eine Art vereiste Schneewehen. Die Verhältnisse verändern sich ständig, von Meter zu Meter. Kommt dann doch mal ein Fleckchen Pulverschnee, dann ... bumms..., ab und an bremst ein solches PulverschneeLoch unsere Fahrt abrupt.
Uns fehlt es an jeglicher skifahrerischer Eleganz. Statt gekonnt bergab zu wedeln, müssen wir in jeder Kurve mühselig umsetzen, um dann in die andere Richtung weiter bergab fahren zu können. Es rumst hier und da, wir liegen abwechselnd im Schnee. Weiter unten wird der Hang flacher, wir bekommen Hochgefühle, da wir hier mühelos einige dutzend Meter am Stück fahren können.
Zum Glück sieht hier niemand unser Treiben, wir sind ja ganz allein in den Schneebergen. Es ist ein großer Spaß! Spätnachmittags kommen wir zurück zu unserer Hütte. Wir zündeln unseren Holzofen an, dazu die Kerzen, es gibt Unmengen Kuchen. Durch die Hütte klingt Olympia, aus unserem schneeweißen Hüttenradio auf dem Tisch, und wir sind vorne mit dabei ... ;-).
Ich mußte noch mal neu hochladen, bisherige Anmerkungen:
Cécile Fischer, heute um 23:19 UhrAusblenden
Das Pano ist unwahrscheinlich schön!!! Eine exzellente Aufnahme, präsentierst Du hier.
Lieben Gruss,
Cécile
Brigitte-Sterntaler, heute um 23:21 UhrAusblenden
Zum Träumen schön...
Danke wieder für den Text, ist immer ein bisserl das Gefühl dabei gewesen zu sein..
lg Brigitte
AGo. 25/04/2014 20:29
hallo tore,ein toller und informativer text zu einer großartigen schneelandschaftsaufnahme... der blick wird auf die großen steinen der rechten seite gezogen... die wie mittel große felsgiganten wirken... dann auf die schneehügellandschaft der linken seite, die von wolken oder nebel eingehüllt werden... beim betrachten merkt man langsam auch die kälte...
glg Angelika
Stephan.Mertens 18/03/2014 19:39
Mensch Tore, das sieht wieder nach Eiseskälte + Eiseswind aus! Diese wilde Landschaft hast du super eingefangen, das Wetter passt da super dazu. Sehr spektakulär, da hat man gleich Respekt.Nette Bildaufteilung und Bearbeitung.
Gruß,
Stephan
Astrid Buschmann 15/03/2014 12:08
Find ich total schön - es muss nicht immer spektakulär sein - so ist das ein herrlich ruhiges und seeehr kaltes wunderschönes WinterimkaltenNordenBild, und das gefällt mir sehr.LG Astrid
scanpics 12/03/2014 7:58
Au Mann!Grandios beschrieben - grandios bebildert!
Was will Mann mehr - Urlaub nach Deinem Geschmack (denke ich mir)
Einen schönen Tag wünsche ich Dir, Tore.
LG, Christian
Manfred Bartels 11/03/2014 8:53
Schöne Geschichte zum eisigen Bild. Die verwehten Schneeflächen sind gut zu erkennen, die Kälte ist fast zu spüren.LG Manfred
Wolfgang Vahrenholt 08/03/2014 19:53
Hallo Tore,man hätte ja von den Norwegern eigentlich dort oben in der Wildnis eine gespurte Loipe oder einen abgesteckten Riesenslalomkurs erwarten können....oder?
Das sieht sehr kalt aus aber ihr hattet ja einen wunderbaren Ofen.
LG Wolfgang
Doreen A. 08/03/2014 19:17
Hallo Tore,einfach klasse, wie die Wolken die Berge einhüllen. Hier ist es auch zu sehen, dass der Wind den Schnee auf den freien Flächen weggepustet hat. So stellt man sich Winter vor. So habe ich mir Winter gewünscht. Jetzt genießen wir Deine fantastischen Winterbilder und unseren Frühling.
L.Gr. Doreen
Gisela und Michael Schunke 08/03/2014 18:02
Wunderbare Aufnahme. Das war bestimmt wieder ein eindrucksvolles und bleibendes Erlebnis.VG Gisela+Michael
gjm 06/03/2014 23:16
Eine sehr schöne Aufnahme. Es macht sicherlich mehr Spass da Schi zu laufen als auf einer mit Schiläufern überfüllten Piste. Jedenfalls sehr stimmungsvoll. Gruss GaryJulia Wylenzek 06/03/2014 20:56
Als würde man mitten drin stehen! Toll auch mit dem Nebel!LG
Wilfried Humann 06/03/2014 19:52
Eine faszinierende Aufnahme und wieder ein wahnsinnig spannender Bericht, einfach Klasse! Ich sage dir auch einmal vielen Dank dafür, dass du uns so intensiv teilhaben lässt! LG WilfriedAngela und Uwe M. 06/03/2014 17:41
Schroff und kalt..., am liebsten würde man selbst dort stehen.Fein!
lg Angela
lebrac - Waldbilder 06/03/2014 13:47
die Olympioniken haben aber auch präparierte Pisten und nicht solch eine schöne, scheinbar unberührte Natur.LG Gerd
Meina Giese 06/03/2014 11:37
Wenn ihr in dieser Landschaft mit Skiern herum fahrt, müßt ihr schon gut sein ;-)Eine faszinierende Stimmung und ein Text zum Schmunzeln!
L.G. Meina
flakkari 06/03/2014 7:54
Fantastische Tonung - wie aus einer anderen Welt! Na ja, so ein bißchen ist es ja auch eine andere Welt, verglichen mit dem hiesigen "Winter"...Den ordentlichen Wind kann man erahnen an den blank gefegten grasigen Stellen.
Liebe Grüße, Steffen