Das Seemonster von „Loch Nassach“ ...
... Königsfischen am Nassacher See
Nassach (Gemd. Aidhausen) Es war schon herbstlich kühl am vergangenen Sonntagmorgen (18.09.05), als die Vereinsmitglieder in aller herrgottsfrühe sich aufmachten, ihre Angelruten auszuwerfen. Hatten am Vortag die Jungangler ihren Angelkönig mit Jens Schmidt ermittelt, er zog einen 2962 Gramm schweren Karpfen an Land, so sollte einen Tag später bei den Erwachsenen der diesjährige Angelkönig ermittelt werden. Aber es kam ganz anders als es sich die meisten Teilnehmer nicht vorstellen konnten: Bis zur Mittagszeit waren einige Anbisse am ausgeworfenen Angelhaken bei den Teilnehmern registriert worden, aber der große Fischzug blieb aus. Alle Tricks und Taktiken bei der Beköderung des Fanggerätes wurden angewandt, mancher Petrijünger zog noch seinen persönlichen Geheimtipp aus der Köderbox um doch noch einen Flossenträger auf die Schuppen zu legen. Die Ausbeute zum Ende des Königsangeln gegen Mittag war mehr als üppig: Mit Kopfschütteln kamen die Teilnehmer zur Fischwaage um ihre Beute zur Ermittlung des Angelkönigs zu wiegen. Der Gewichtsunterschied von kaum handgroßen Weißfischen entschied über die Platzierung der Teilnehmer! So ein mageres Fangergebnis hatten selbst altgediegene Petrijünger seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Mit einer kleinen Rotfeder von 84,6 Gramm wurde Egon Gock diesjähriger Anglerkönig, seine beiden Ritter sind Dieter Krempel mit einer 83,9 Gramm schweren Brasse, gefolgt von Andreas Wenzel, der ebenfalls eine Brasse mit 76 Gramm anlandete.
Wahrscheinlich war der jüngste Wechsel der Großwetterlage in Verbindung mit der mondklaren Vollmondnacht und die relativ kühle Brise am Vormittag denkbar eine schlechte Voraussetzungen für das angesagte Königsangeln. Oder sollte doch ein ganz anderer für das schlechte Fangergebnis schuldig sein? Seit längerer Zeit macht in Nassacher Anglerkreisen das Gerücht die Runde von einem unheimlich großen Waller, der schon fast alle möglichen Fangversuche von versierten Rutenfängern überstand und den reichlichen Friedfischbesatz des Nassacher Sees weiterhin dezimiert. Das diese alles fressende Fischspezies, die eine Länge von bis zu einen Meter neunzig erreichen kann und auch Wildenten als Appetithappen nicht verschmäht und sich im Schutze des Uferschilfes wohl fühl, ist eine bekannte Tatsache. Deshalb ist die Vereinsführung der Nassacher Angler jetzt daran gegangen dem Spuck ein Ende zu bereiten. An den in den vergangenen Jahren regelmäßig eingesetzten Karpfen und Schleien hat sich vermutlich der oder die räuberischen Waller im See als willkommenes Fischfutter gütlich gemästet. Vor über 23 Jahren wurde der See das letzte mal abgelassen, erinnerten sich die älteren Vereinsmitglieder, nun soll Anfang Oktober der Stöpsel gezogen werden, wie Angelvereinsvorsitzender Berthold Schobert zum Abschluss des diesjährigen Königsfischens bei der Königs-Proklamation mitteilte. Das Abfischen des Nassacher Sees ist für Samstag, 8. Oktober 2005 vorgesehen, bei ungünstiger Witterung wird der Abfischtermin verlegt. Da sich sicherlich einige Interessierte Zuschauer und befreundete Angelkollegen aus der Umgebung einfinden werden, um das Seemonster leibhaftig zu bewundern, ist an diesem Tag für Speis und Trank bestens vorgesorgt, so der Vorsitzende. Es wird sich dann spätestens beim Abfischen zeigen, ob an den Geschichten vom Monster von „Loch Nassach“ etwas dran ist. Der Kleine See wird bereits eine Woche früher geleert, er soll dann später als Zwischenhälterung für die im großen See abgefischten Fische dienen. Der neue Fischerkönig ist Egon Gock mit einer 84,6 Gramm (!) schweren Rotfeder, seine beiden Ritter Dieter Krempel aus Kreuzthal (Brasse, 83,9 Gramm) und Andreas Wenzel mit einer Brasse von 76 Gramm. Erfolgreicher war die Vereinsjugend einen Tag zuvo am Samstagr: Die Jungfischer konnten alle Karpfen auf die Schuppen legen. Der Jugendkönig ist Jens Schmidt mit 2962 Gramm, gefolgt von Anna Leßner (2839 Gramm) und Jasmin Schwab mit 1698 Gramm Fischgewicht. (UK)
Nachtrag vom Sonntag, 9. Oktober 2005:
Beim Abfischen des Nassacher Sees vor rund 500 Schaulustigen, wurden nur sieben Zentner Fisch von den erwarteten 40 Zentnern herausgeholt. Darunter waren aber auch acht kapitale Waller mit jeweils einer durchschnittlichen Länge von 1,70 Meter und ca 40 Kilogramm Gewicht!
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