Der Grenzübergang Olbernhau -Böhmisch Grünthal ca.1935 und Heute
Das obere Bild zeigt den Grenzübergang vermutlich Mitte der 30er Jahre.
Als in Folge des ersten Weltkrieges die Donaumonarchie zusammenbrach, war für die tschechische Bevölkerung die Zeit gekommen, einen eigenen Staat zu gründen. Zur Stabilisierung der Verhältnisse in Europa nach dem Krieg sollte das eine föderative Republik nach dem Vorbild der Schweiz werden, in der auch die Minderheiten gleichberechtigt leben können.
Dies war aber von den Staatsgründern nie vorgesehen und geschah auch nicht. Man gründete einen Nationalstaat, in dem u.A. die Sudetendeutschen nach und nach systematisch entrechtet und drangsaliert wurden.
Im selben Zuge wurde dieser und alle anderen Grenzübergänge von tschechischen Milizionären bewacht.
Laut eines mir bekannten Augenzeugenberichtes war jedoch der "Kleine Grenzverkehr" mit Genehmigungsschein möglich.
Nach Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich 1938 änderten sich die Verhältnisse und der Übergang konnte wieder normal passiert werden.
Mit Ende das zweiten Weltkrieges und dessen dramatischen Folgen für die deutsche Bevölkerung in Böhmen riegelte man die Grenze Böhmen/Sachsen incl. aller Übergänge komplett ab. Es gibt Fotos, die zeigen im Bereich Deutschneudorf/Deutscheinsiedel sogar hölzerne Wachtürme und eine Grenzbefestigung mit Metallzaun.
Der Grund für diese intensive Grenzsicherung war allerdings laut eines Augenzeugenberichtes der, dass man vermeiden wollte, dass sich Tschechen über die sowjetische Zone bzw. später die DDR nach den Westzonen und später über Westberlin nach der Bundesrepublik absetzen.
Seit den frühen 90er Jahren ist der Grenzübergang nun wieder für Fußgänger und Wanderer offen.
Standort hier: http://maps.google.de/maps?q=50.649522,13.370779&num=1&t=h&z=19
anno1982 09/12/2009 21:35
oje oje, dieses Mal hattest du ja keinerlei Anhaltspunke zur Gestaltung des Neuzeitfotos, denn es sieht so aus, als wäre nichts mehr so, wie es mal war. Sehr schade drum. Und dennoch ist es dir wieder perfekt gelungen den krassen Gegensatz zur damaligen Zeit zu dokumentieren. Weiter so, damit die Geschichte der Heimat erhalten und lebendig bleibt.LG Ina
Andre Uhlig 09/12/2009 11:40
wenn die Brücke nicht wäre. man würde es nicht wiedererkennen. Hier bedauert man das die gute alte Zeit vorbei ist ...