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Der unsichtbare Spiegel (1): Korrespondierende Welten

Der unsichtbare Spiegel (1): Korrespondierende Welten

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Der unsichtbare Spiegel (1): Korrespondierende Welten

Münster, Stadttheater, 2007. Nikon D 100 mit Nikkor f/2,8 35-70 mm D bei 35 mm. RAW (12 Bit). ISO 640. 1/200 sec f/7,1. Bearbeitung: Adobe Photoshop CS 2 Version 9 (automatische RAW-Entwicklung: Belichtung -1,75, Tiefen 19, Helligkeit 125, Kontrast +48). UleadPhotoImpact 11 (Tonwertkorrektur: -5 für die Tiefen und Lichter. Kontrast +12. Farbsättigung +10. Rahmen).

Fotografen, die sich über das, was sie fotografieren, und über das Wie des Fotografierens vielleicht mehr Gedanken machen als andere, haben wahrscheinlich auch Fotografien im Portfolio, die sie „Spiegelwelten“ oder so ähnlich nennen. Gespiegelte Wirklichkeit scheint eine besondere Anziehungskraft zu besitzen. Warum ist das so? Weil die gespiegelte Wirklichkeit oder die Wirklichkeit im Spiegel uns zeigt, dass das, was wir sehen oder zu sehen glauben, zunächst einmal ein optischer Eindruck ist, der unserem Gehirn als Wirklichkeit erscheint. Aber alles könnte auch anders sein. Mit unseren fünf Sinnen erfassen wir nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was die Wirklichkeit wirklich ist. Jenen Ausschnitt, von dem die Anthropologen sagen, dass er sich evolutionär, phylogenetisch oder stammesgeschichtlich bewährt hat. Wir sehen nicht objektiv, sondern wir sehen so, dass wir als Art überlebt haben. Andere Lebewesen fühlen anders, schmecken anders, hören anders, riechen anders und sehen anders. Und vor allen Dingen: Sie verarbeiten das mit den fünf Sinnen Aufgefasste kognitiv anders. Möglicherweise haben sie sogar mehr als fünf Sinne. Was ist die Wirklichkeit? In der Alltagswelt wird das vielleicht nicht stets reflektiert, gespiegelt, aber es gibt Methoden, mit denen Menschen versuchen, sich der Wirklichkeit zu vergewissern. Diese sind aus der Alltagswelt herausgehobene Künste. Ich nenne sie „unsichtbare Spiegel“. Zu diesen gehören das Theater, das die Wirklichkeit über den Weg der Kunst hinterfragt, und die Universität, die dies über den Weg der Wissenschaft versucht. Theater und Universität sind insoweit korrespondierende Welten, übrigens beide mit Theaterstücken, Schauspielern, Bühne, Zuschauern und Backstage, und so hätte dieses Bild auch als fünftes Bild in den vorigen Zyklus eingestellt werden können.

Fluoreszenz # 07
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Helene Kramarcsik

Eindrücke
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E. W. R.


Hotel Ramada Plaza Basel
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Kerstin Stolzenburg

Comentarios 26

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  • Adrian K 15/12/2007 23:41

    Absolut. Da steht auch : "The greater the conductor, the more original and strong-minded he was, the greater the impact he made on his contemporaries"
    Gruß Adrian
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  • Adrian K 14/12/2007 21:50

    Eine kleine Geschichte aus meiner derzeitigen Lektüre, die vielleicht das allgemeine Denken eines Musikers widerspiegelt.(oder erklärt, oder näher bringt, natürlich pauschall und in einer Sprache, die mir noch fremder ist)
    "If nothing amuses an orchestra more than the conductor who is out to slay an audience rather than to make music, nothing irritates an orchestra more than a rehearsal philosopher. Klemperer started a New York Philharmonic rehearsal with an exegesis of a Beethoven symphony : its meaning, its symbolism, its position in time and space, its "Zeitgeist" and the importance here of "Zusammenspiel". Time crawled until the moment when oboist stretched to his full height and ruderly interrupted. "Klemp, you talka too much," he said. Ensued a scandale. The standard orchestra story about this type of conductor has the concertmaster breaking into his speech. "Look," says the concertmaster, "just tell us whether you want us to play soft or loud." "The great Conductors" von Harold Schonberg
    Gruß Adrian
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  • Karl-Dieter Frost 13/12/2007 22:18

    Wäre ich eine Wanze, würde mir die dritte Dimension wohl ziemlich irreal erscheinen - vermutlich auch als studierte Wanze. Der normale Mensch findet sich mit einem Verständnis von drei Dimensionen wohl im allgemeinen ab und hält alles andere für unwirklich, obwohl Einstein die Tür zur 4. Dimension (und weiteren) wissenschaftlich aufgestoßen hat. Mit anderen Worten: Es hängt doch alles von der Betrachtungsweise und von den geistigen Möglichkeiten der Betrachtung ab, wieviel Wirklichkeit wir für uns zulassen!
    Die Kunst geht da viel unkomplizierter mit Realitäten um. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, und Kunst ohne Phantasie wäre nicht wirklich Kunst. Somit ergänzen und befruchten sich beide Bereiche in hervorragender Weise!
    Gruß KD
  • Carsten Mundt 13/12/2007 18:25

    Wie sollte das auch möglich sein.
    Die "innermenschliche Bewusstseinsgrenze" besteht ja nicht nur für uns als Gattung gegenüber unserer Umwelt, sie existiert ja sogar innerhalb unserer eigenen Art gegenüber unseren Artgenossen.
    Es ist möglich Gedanken auszutauschen, aber eben nur verbal. Was unser Gegenüber "wirklich" denkt und fühlt bleibt für uns nur erahnbar.
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  • Kerstin Stolzenburg 13/12/2007 15:42

    Lieber Eckhard, ist es wirklich so, dass wir mit den unsichtbaren Spiegeln, wie Du die "aus der Alltagswelt herausgehobenen Künste" nennst, der Wirklichkeit ein Stück näher kommen, ausgenommen der objektiv bzw. statistisch belegbaren Wissenschaft vielleicht? Sind diese unsichtbaren Spiegel nicht selbst bereits Reflexionen Einzelner oder auch das Ergebnis gemeinsamer Projekte, in die viele Reflexionen bis zur Umsetzung eingeflossen sind? Wird die Verzerrung der "Wirklichkeit" dadurch nicht vielleicht noch komplexer? Andererseits, nutzen wir diese unsichbaren Spiegel nicht sogar, um der "Wirklichkeit" für eine Weile zu entkommen oder sie für uns erträglich zu machen?
    Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 13/12/2007 14:45

    Die Inhalte und Ideen, die mit Fotografie und Malerei vom Künstler zum Betrachter transportiert werden, können sehr ähnlich sein. Das zeigt sich auch an einigen Hommagen hier in der fc, die in vielen Fällen das Sujet eines Kunstwerkes oder die Werkaussage eines Künstlers nutzen, um interessante Ideen, Eindrücke oder Wirkungen in einer anderen Darstellungsform oder einem anderen Denkansatz zu präsentieren. Bezüglich der Aussagemöglichkeiten unterscheiden sich beide Arten der Kunst, meiner Meinung nach, wenig.
    Im Gegensatz zur Fotografie, die doch sehr technisch geprägt ist, ist die Malerei eine eher "sinnliche" Form des "Abbildens", die einen stärkeren physischen Bezug hat, indem die Verbindung von Bildidee und Objekt durch Arm und Hand viel stärker und intensiver gegeben ist als beim Betätigen der Kamera. - Eine andere Erfahrung, die für den Künstler jedoch sehr reizvoll sein kann, gerade weil die Fertigstellung deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt und man sich mit der Idee, dem unsichtbaren Spiegel viel länger auseinandersetzen und das Bild bis zum Schluss weiter modifizieren kann.
    Kerstin
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  • Andreas Denhoff 12/12/2007 14:36

    Ich sage immer: Ich fotografiere, weil ich nicht malen kann. Das ist natürlich eine "Ausrede", da ja die Fotografie eigentlich wohl eher die Realität wiedergibt, wenn die Bilder nicht extrem bearbeitet sind. Trotzdem kommt es zu unterschiedlichen Betrachtungsweisen dieser Realität, eben durch eure erwähnten unsichtbaren Spiegel, die dies möglich machen und dann, wie hier, zu einer regen kommunikativen Auseinandersetzung über das Bild führen.
    Gruß Andreas
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