Der Weihnachtszug

Der Weihnachtszug

Zu Weihnachten vor unsrer Zeit
der Zug nach Jöhstadt steht bereit
Durch die heilige, dunkle, stille Nacht
wird er das Preßnitztal hinaufgebracht’.

Kein Mensch zur Mitfahrt hat Begehr,
die warm leuchtenden Wagen: leer!
So wird der Zug wohl durch die Tannen
allein in Kürze ziehn von dannen.

Der Schaffner träumet vor sich hin,
im mollig warmen Packer drin.
Mit Wehmut denkt er an die Lieben.
Er wär’ so gern zu Haus’ geblieben!

Da plötzlich klopft es an das Fenster!
Oh graus, nun sieht er schon Gespenster!
Knecht Ruprecht begehrt mit finstrer Miene
Mitfahrt ins Tal auf schmaler Schiene.

Ja, ohne Billett geht es aber nicht,
erinnert er sich seiner Pflicht.
Und Rentiere und großer Schlitten,
das wird schon teuer, unbestritten!

Des Weihnachtsmannes Mien’ wird blaß:
Ja Geld wolln Sie, was ist denn das?
Ein Rentier lahmt und braucht ne Pause,
und auch Deine Kinder warten schon zuhause!

Ein wenig druckst der Schaffner noch,
dann öffnet er die Schiebetür, jedoch
ein wenig unwohl ist’s ihm dabei,
vielleicht schaut doch der Kontrolleur vorbei?

Lang wird die Fahrt, in jedem Ort,
der Weihnachtsmann, er springt schnell fort,
beschert die Kinder mit Geschenken
ohne den Schlitten durchs Tal zu lenken.

Spät kehrt der Schaffner zu seinen Lieben,
die erwarten ihn schon recht zufrieden.
Und die Jüngste fragt ganz klug:
Wieso roch der Weihnachtsmann nach Zug?

In diesem Sinne: Allen fc'lern ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr!