Die Bahnfracht - Rostig und lahm?
Unter dem genannten Titel wurde vor einigen Wochen im Hessischen Rundfunk eine 30-minütige Dokumentation gezeigt, welche sich mit den Problemen der Schienengüterverkehr auseinandersetzte. Von einigen Flüchtigkeitsfehlern abgesehen (ein Holzzug des privaten Unternehmen PRESS wird vermutlich kaum durch das Operations Center von DB Cargo disponiert) zeigte sie jedoch zahlreiche Probleme auf.
Was mir persönlich jedoch komplett verloren ging war die Tatsache, dass es im Schienengüterverkehr durchaus auch vielversprechende Ansätze gibt, welche allerdings nur halbherzig durch die zuständige Politik vorangetrieben werden. Und das der Straßengüterverkehr mit seinen hohen Belastungen für Umwelt und Allgemeinheit sowie jährlich einigen tausend Todesopfer und noch viel mehr Verletzten ernsthaft als Alternative zu einem leistungsfähigen Schienengüterverkehr sein soll mag nur verstehen, wem es egal ist, wie sein Paket zu ihm kommt - Hauptsache schnell und billig.
Das mit dem Einzelwagenverkehr in der aktuell gefahrenen Praxis "kein Blumentopf" zu gewinnen ist wird spätestens dann deutlich, wenn man sich vor Augen führt dass ein Güterwagen auf einer Distanz von 500 Kilometer Luftlinie im dümmsten Fall nahezu die doppelte Wegstrecke fährt und in einem halben Dutzend Zügen unterwegs ist. Wenn das Ganze dann ja wenigstens binnen eines Tages geschehen würde...
Die Politik ist gefordert sich, soll die Klimawende - bei der die Bahn laut verschiedenster hochrangiger Persönlichkeiten eine wichtige Rolle spielen möge - gelingen, mit den Unternehmen zusammenzusetzen und entsprechend in die Infrastruktur von Bahn und Bahnen zu investieren.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt vermag bei Ölpreis- und Corona-Wirtschaftsdelle niemand zu sagen, wie und in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn man dieses entstehende "Loch" und den zu erwartenden weniger Verkehr auf der Schiene sinnvoll nutzen würde um in diesen Lücken Bauvorhaben umzusetzen um dann "mit voller Kraft" durchstarten zu können.
Um dies ein frommer Wunsch bleibt? Wer weiß...
Definitiv bessere Zeiten gesehen hat definitiv auch der Schüttgutwagen der Bauart Taoos-y 894 mit der Nummer 31 80 0695 254-9, welcher im gleichen Güterzug nach Hamburg eingereiht war wie der eben gezeigte Tads 957. Bei dem im Bahnhof Gerstungen abgebildeten Wagen handelt es sich um einen der im Werk Zwickau umgebauten Waggons.
http://www.dybas.de/dybas/gw/gw_t_8/g894.html
Aufnahmedatum: Dienstag, 11. Februar 2020 - 9:50 Uhr
Manfred Mairinger 11/03/2020 8:54
Super Aufnahme!VG Manfred
makna 11/03/2020 1:07
Da kann ich voll und ganz zustimmen !!! Dann schaun mer mal ...BG Manfred