"Ich war mal ein Kornspeicher"

"Ich war mal ein Kornspeicher"

In Anlehnung an die für den Kalitransport gebauten Waggons der Bauart Tanoos 896 mit nur knapp 16 Meter Länge und 75 m³ Ladevolumen wurden einige Jahre später in zwei Serien 300 Waggons für den Transport von schüttfähigen Lebensmitteln (Getreide, Zucker, ...) bestellt. Durch die geringere Dichte des Ladegutes und um die Lastgrenzen ausschöpfen zu können entschied man sich für eine Weiterentwicklung, bei welcher der Laderaum auf 90 m³ anwuchs und somit auch die Waggons insgesamt länger wurden. Die Gattung Tagnoos 898 war geboren...

Durch einen Rückgang bei den Transporten bei DB Cargo, teilweise auch bedingt durch Verluste entsprechender Transporte an Straße und Wettbewerber auf der Schiene, entschied man sich dann einige Jahr später dazu einen Teil der nicht mehr für den Getreide- oder Zuckertransport benötigten Wagen für den Transport von Salzen und Düngemitteln umzurüsten: Die Waggons erhielten hierfür eine gründliche Reinigung des Laderaums, welcher mit einer speziellen Lackierung den Einwirkungen von Luft, Feuchtigkeit und Salz - perfekte "Rost-Treiber" - entgegenwirken soll.

Zur Unterscheidung von den anderen Waggons, welche noch im Lebensmitteltransport verwendet werden, wurde der Kennbuchstabe g aus der Gattungsbezeichnung gestrichen, zudem wurden die Ordnungsnummern um die Zahl 400 erhöht.

Ich war so frei und habe mal ein bisschen im Internet recherchiert: Ein "Kubikmeter" Getreide wiegt etwa 600 Kilo, Rohzucker etwa 950 Kilo und das schwere Kaliumchlorid etwa zwei Tonnen. Natürlich sind verschiedene Salze erheblich leichter (auch je nach Grad der Verarbeitung), aber anhand dieser Werte lässt sich gut vermitteln, wieviel "Luft nach oben" noch in dem abgebildeten Wagen mit der Nummer 31 80 0689 435-2 vermutlich war. ;-)

Quellen: http://www.dybas.de/dybas/gw/gw_t_8/g898.html & https://www.mollet.de/info/schuettgutdichte.html

Aufnahmedatum: Dienstag, 11. Februar 2020 - 9:53 Uhr