Die Gelbbauchunke
Christa beim Fotografieren an einer Treckerfahrspur in den Regentalauen bei Hirschling/Opf.
In dieser flachen Pfütze fanden wir die letztens in der fc engestelte Gelbbauchunke (Bombina variegata).
Die Pfütze hatte zwei kleine Ölflecken (vom Traktor, bleibt nicht aus ...) - und wimmelte von Mückenlarven, die der Kleinen (Unke, nicht Christa!) als Nahrung dienen.
Die Wiesen hier werden einmal im Jahr gemäht; das muß sein, am besten nach dem Aussamen der Pflanzen und dem Verpuppen der Insekten im September/Oktober - andernfalls verbuschen sie schnell, und der Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. Busch-Nelke oder eben die Gelbbauchunke, geht verloren. In einigen Jahren wäre sonst die Fläche bewaldet.
Und dann gingen, wie hier überall üblich, geschotterte breite Straßen für den Holztransport durch - der doch allerdings früher auf den Waldwegen auch möglich war. Die (ökologische!) Land- und Forstwirtschaft ist überall gefragt, wird doch an den Universitäten mittlerweile überall gelehrt ...
Wieder mal ein feiner Tag in einem Landschaftsschutzgebiet - das vielleicht besser Naturschutzgebiet würde (?), denn für ein solches wären die Vorschriften noch strenger. M.E. können sie gar nicht strikt genug sein, denn so schöne Naturgebiete werden immer seltener. Allerdings ist auch die Kontrolle der Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften gefragt. Schafft ortsnahe Arbeitsplätze!
Dem umweltverträglichen Wander-, Fahrrad- und Kanu-Hobby käme es zugute - und damit auch der ortsansässigen Bevölkerung. Das hätte mindestens drei auf den ersten Blick positive Ergebnisse: die Landflucht würde in Grenzen gehalten, die Landwirte hätten eine sinnvollere Aufgabe, als eintönige Mais- oder Rapsfelder mit Glyphosat zu bearbeiten - und die mitwandernden Kinder bekämen wieder mehr Interesse an der Natur.
Die recht wenigen Naturfreunde, die wir trotz des schönen Wetters trafen, schaden sicher der Landschaft wenig - das Gebite ist riesig, und die Vorteile würden überwiegen, behaupte ich mal.
Etwa 150 km hat der Regen von der Quelle bis hierhin hinter sich - einer der noch überwiegend naturbelassenen, eindrucksvollen Flußläufe ...
Foto vom 9.7.2016
alicefairy 14/07/2016 18:06
Klasse. Sie hat ja schon tolle Funde gemacht und großartige Fotos davon gemachtLg Alice
tiedau-fotos 14/07/2016 17:21
Da hilft nur selbst einzugreifen - und ich (Uli) als Naturschutzwächter habe sogar die Befugnis dazu (und nutze sie auch...)Hast Christa gut getroffen
liebe Grüße Uli + Elke
Dr.Thomas Frankenhauser 14/07/2016 11:14
Typisch - das kleinkarierte Deutschland mit seinen Eitelkeiten, Günther! Jeder, aber auch wirklich jeder muß seine blöde, überflüssige, weil unintelligente Macht ausspielen - und ganz, ganz wichtig sein ... zum Kotzen!Günther B. 14/07/2016 9:39
Ähnliche Gebiete kenne ich auch.In meiner Nähe gibt es eine Wiese, die Naturschutzgebiet ist. Vor Jahren sah ich dort den Baumweißling auf der Wiese und sah aber gleichzeitig, daß die Wiese gemäht wurde. Wieder besseren Wissens melde ich es der Landesregierung in Wiesbaden. Die wiederum machten der oberen Naturschutzbehörde in Darmstadt Dampf.
Die obere Naturschutzbehörde rief mich an und fragten etwas pikiert nach, warum ich so weit oben angerufen hätte - sie wären doch dafür zuständig. Ich dachte damals, warum mich beim Meierle melden, wenn es doch auch ein Meier gibt.
Die Wiese wurde zu früh gemäht, wie zugegeben wurde - doch nur 1 Tag zu früh. Ich sah nie mehr dort einen Baumweißling.
Wie ich über BUND hörte, war ein Strafzettel an mich unterwegs, weil ich dort war. Da ich aber im Auftrag von BUND dort war, wurde der Strafzettel zurück gezogen.
LG Günther