Die Silbermuenze

Die Silbermuenze

NGC253 im Bildhauer (Sculptor) bildet mit NGC55 und NGC247 im Walfisch eine Gruppe und steht etwa 13 Millionen Lichtjahre von uns entfernt, das ist etwa 6x so weit weg wie Andromeda. Daher erklärt sich auch die vergleichsweise geringere Gesamthelligkeit von 7.4m, die eine Sichtung mit bloßem Auge nicht mehr zulässt. Die schräg von der Seite zu sehende Sb Galaxie zeigt jedoch schon im kleinen Fernrohr eine Fülle an Details, insbesondere Dust Lanes und das aktive Zentrum, das sie als Starburst Galaxie kennzeichnet.

Die hohe Rate an Sternentstehung verdankt NGC253 wahrscheinlich dem Tanz mit ihren Nachbargalaxien, denen sie in der Vergangenheit nahe gekommen sein muss. Gravitationelle Wechselwirkung hat in einer engen Begegnung einiges in Unordnung gebracht, in Folge der Ausgleichsprozesse fällt etwas Material in das Schwarze Loch im Zentrum und auch die Sternentstehung in den Spiralarmen wird angeregt, daher die vielen blauen Sterne.

In Mitteleuropa kommt die Silbermünzen-Galaxie nicht weit über den Horizont, jedoch ist sie ein schönes Objekt für Kanaren und erst recht in Namibia. Den Namen hat sie von dem Eindruck, den sie visuell in kleinen Instrumenten gibt: Wie eine Münze sieht sie dann aus, ich kann es bestätigen, die Beschreibung trifft zu!

Aufnahme mit 1600mm f/9 7''-Refraktor der Vehrenberg-Sternwarte, QSI583ws Kühlkamera, 180x30s LRGBHa, 2x2 Binning, -25°C am Chip, Farm Hakos / Namibia, Ende Mai 2011. Endbearbeitung in PixInsight. Ich bin fasziniert davon, wie gut die blauen Säume um die Sterne entfernt werden konnten, ohne dass das Bild merklich darunter litt. Die Galaxie stand übrigens bei Aufnahmebeginn gerade mal eine Hand breit über dem östlichen Horizont. Eigentlich ist das ein Objekt für den Herbst.

siehe auch
http://www.astrohoppe.de/Berichte___Tipps/Sculptorgalaxie_NGC_253/body_sculptorgalaxie_ngc_253.html http://www.astronews.com/news/artikel/2009/01/0901-024.shtml http://apod.nasa.gov/apod/ap030525.html