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Ehemaliges KZ Buchenwald, Folterzellen

Ehemaliges KZ Buchenwald, Folterzellen

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Ulrich Joho


Free Account, Stahnsdorf

Comentarios 4

  • Ulrich Joho 29/07/2008 12:49

    Die Verbrennungsöfen wurden von der Erfurter Firma mit Öltanks nachgerüstet. So konnte die Einäscherung dank eingesprühten Öls beschleunigt werden. Perfektioniert war auch die Hinrichtung sowjetischer Kriegsgefangener in der Genickschussanlage. Ein SS-Mann tarnte sich mit weißem Kittel als Arzt. Nach dem Entkleiden (das riesige Lagerhaus, heute Museum, für die Hinterlassenschaften der KZ-Häftlinge, ist vollständig erhalten), ein Blick in den Mund. Wurde Edelmetall entdeckt, bekam der Todgeweihte eine Jod-Markierung (bis zu drei Kilogramm Zahngold wurden monatlich an die Firma Degussa zur Weiterverarbeitung geschickt). Dann wurde die Körpergröße gemessen, hinter der Messlatte öffnete ein anderer SS-Mann eine Klappe und schoss. Damit die Schüsse nicht zu hören waren, dröhnte laute Marschmusik aus Lautsprechern. Die Leichentransportwannen waren mit Zinkblech ausgeschlagen - so konnte kein Blut verräterische Spuren hinterlassen. Und zum Thema Zynismus: Häftlingen, die im Steinbruch nicht die Arbeitsnorm schafften, wurden die Arme auf dem Rücken gefesselt und dann mit den Armen an Bäume vor dem Lagerzaun gehängt. Die Gepeinigten schrien vor Schmerzen - die SS-Bewacher nannten es "singender Wald."
  • Thorsten Strasas 28/07/2008 22:52

    Solche Orte künden für mich vom Zusammenprall von völliger Ohmacht und purer Allmacht. Angsteinflößend...
    Erschreckend sind in diesem Zusammenhang für mich nicht nur die unmittelbaren Täter, sondern auch jene, die diese Anlagen planen und ihr Ziel darin sehen, sie möglichst effektiv zu gestalten. Wieviel kalter, blanker Zynismus in einem Menschen inne wohnen kann.
    Vielleicht wurde die junge Dame doch noch von der Atmosphäre beeindruckt...
  • Ulrich Joho 28/07/2008 21:56

    Thorsten, das hat mich sehr mitgenommen. Und es erschüttert mich, trotz allen Wissens darum aus der Geschichte und der Gegenwart, wozu Menschen fähig sind, wenn sie nur "richtig" motiviert sind (Die Mörder mit den SS-Runen waren ja Freiwillige, stolz auf ihren "Dienst an der Heimatfront"). Auch in der Genickschussanlage des KZs Buchenwald, wo an einem einzigen Tag bis zu 400 sowjetische Kriegsgefangene ermordet wurden. "Wo ist denn nun diese Genickschussanlage?", fragte eine junge Dame aus einer schwäbischen Schülergruppe und mir schien, als sei sie da schon voller Erwartung ...
  • Thorsten Strasas 28/07/2008 21:25

    Die Angst der Menschen, die diesen Gang entlang geführt wurden...