Ein Kornraster-Dia 9x12
Das abgebildete Dia im Format 9x12 cm befindet sich bei uns im Archiv. Ich denke, es ist ein Kornrasterbild. Herkunft, Entstehungszeit, Inhalt unbekannt. Nach der Kleidung zu schließen, dürfte es so um 1930 entstanden sein?
Im Agfa Hauptkatalog von 1939 sind noch Kornrasterplatten im Angebot.
Wiki schreibt zum Kornratser-Verfahren:
Bei fotografischen Filmen oder Platten, die nach dem Kornrasterverfahren arbeiten, befinden sich vor der Emulsionsschicht eines Schwarzweißfilms Farbstoffpartikel, die in den drei additiven Grundfarben eingefärbt sind; diese Partikel sind – im Gegensatz zum Linienrasterverfahren – unregelmäßig angeordnet und wirken bei der Aufnahme und Projektion wie Farbfilter.
Beispiele für Kornrasterfilme sind:
Das Kornrasterverfahren setzte sich jedoch erst 1904 mit den Autochromes von Auguste und Louis Lumière durch; dabei wurden aus rohen und zerkleinerten Kartoffeln transparente Stärkekörner mit einem Korndurchmesser von 15 bis 20 µm gewonnen, die zu gleichen Volumenanteilen mit den Farbstoffen Blau, Grün und Rot eingefärbt und nach dem Trocknen gemischt wurden. DiesesMixtur wurde anschließend mit einer Dichte von etwa 7000 bis 8000 Kartoffelstärkekörnern pro Quadratmillimeter Oberfläche auf eine Glasplatte aufgebracht, die mit einem Leim versehen war; auf diese Mehrfilterschicht wurde anschließend eine panchromatische Emulsion aufgegossen. Durch eine Umkehrentwicklung erhielt man dann ein farbiges Diapositiv. Dieses Verfahren wurde in Dresden erstmals 1907 vorgestellt und bis etwa 1935 eingesetzt.
Boris Langanke 08/08/2020 17:49
Und wieder was gelernt! Klasse Volkmar und viele Grüße aus dem Ruhrpott!Leppo von Arenfels 08/08/2020 11:23
Ja, das mit der Kartoffelstärke war ein schönes Detail. Ich stell mir gerade die Küche eine Photographen vor dem Ersten Weltkrieg vor. Wer da wohl gerieben hat?Norbert Will 08/08/2020 10:40
Abgesehen von dem fehlenden Bayer-Muster ist das genauso wie Digitalfotografie heutzutage funktioniert.VG Norbert
Engel Gerhard 08/08/2020 8:08
Das nenne ich Wissensvermittlung und wieder mal ein wesentlicher Beitrag gegen das Vergessen.Denn.... was sind schon 100 Jahre....
liebe Grüsse aus der Nachbarschaft
Gerhard