Ein Traum.........
Luise Büchner (1821-1877)
Ein Traum
Wenn oft ich einsam saß und allein,
Dann wiegte der lieblichste Traum mich ein,
Sein weicher Arm mich liebend umschlang,
Sein Mund die süßesten Lieder sang.
Er legt’ auf’s Herz sich erfrischend und mild,
Wie Tau auf dürstende Blumen quillt,
Er säuselt' um mich wie im Schilfe der Wind
Und kühlte die brennende Stirne lind.
Er war so heiter, so golden schön,
Wie die Sonne strahlt um der Berge Höh’n,
Wenn sie noch einmal aus Wolken bricht,
Eh’ in Nacht versinket ihr glänzend Licht.
Umwoben von seinem Zauberband
Vergaß ich des Lebens Schmerz und Tand,
War reich von seliger Ahnung erfüllt,
Wie einst sich des Herzens Rätsel enthüllt.
Und wenn ich traurig und müde war,
Dann schloss ich zum Traume mein Augenpaar,
Und träumte Frieden mir in die Brust,
Bis nicht mehr des Schmerzes ich war bewusst,
Bis Himmelswonne die Seele durchzog –
Ach! dass der grausame Traum nur log;
Er ist dahin, das Erwachen war schwer,
Herz, mein Herz, o, träume nicht mehr!
Marcus Propostus 22/04/2012 12:32
Sehr schön. Sehr berührend. Grossartig das Gedicht dazu.Viele Grüsse
Markus
Tyria 21/04/2012 10:13
Da kommt echt Stimmung rüber. Nämlich eine tief sinnieriende und in ruhevoller Trauer verharrende. Toll präsentiert.Traumtänzer(in) 21/04/2012 0:34
Traurig schön...LG
Schoengeist 21/04/2012 0:19
Schnitt und sw gefallen mir. Ein wenig mehr Kontrast und Schärfe wünsche ich mir bei diesem Motiv. Kleiner Tipp, wenn geht, oben die hellen Ringe des Bokehs stempeln, so lenken sie nicht so sehr vom Motiv ab. Nur mein Gedanke.LG
Jens
TinaChristine Landes 20/04/2012 22:37
Mir gefällt der Bildschnitt sehr gut. Nebel und Licht assoziieren einen Traum. SW passt zu der bedrückten Stimmung, die auch das Gedicht vermittelt.LG Tina