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Ein weiterer Blick zurück - In den Rieselfeldern

Ein weiterer Blick zurück - In den Rieselfeldern

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Matteo70


Premium (World), Münster

Ein weiterer Blick zurück - In den Rieselfeldern

Noch etwas aus der Konserve, noch etwas von den Rieselfeldern in Münster:
Hier auf dem Foto sehen wir einen der langen Verbindungswege, an denen immer wieder Beobachtungshütten aufgebaut sind, die Wege sind gesäumt von alten Obstbäumen, Birnen und Äpfeln und so hat die Tierwelt dort noch ein zusätzliches Nahrungsauskommen sicher. Links und rechts des Weges sind kleine Entwässerungsgräben den großen ehemaligen Klärteichen, den Rieselfeldern vorgelagert. In Ihnen tummeln sich im Frühjahr unzählige Frösche.
Dieser Weg ist in diesem Teil überwiegend von weiden gesäumt, kleinere Aussparungen im Reetgras sind alle 50 Meter ca. angelegt, damit man vom Weg aus in die Wasserbereiche schauen kann um die Vogelwelt beobachten zu können.

Fast pünktlich zum Maianfang machte ich eine Radtour an einem zusätzlichen freien Tag in die von mir geliebten Rieselfelder. Ich sichtete dabei sogar einige Frühlingsboten, auch ein paar Maikäfer auf der Fahrt am Dortmund-Ems-Kanal entlang bis zur alten Kanalüberführung. Von dort kehrte ich für einen längeren Besuch in die Rieselfelder zurück.

Das Wetter spielte auch wieder mit und ich machte mich durch die malerische Landschaft auf zu den Beobachtungsständen des NABU und der Biologischen Station. Unterwegs genoss ich die Vogelstimmen der schon eingetroffenen Kuckucke, lauschte der Nachtigall und hatte gar das Glück eine Goldammer oder eine Feldlärche hoch in der Luft schwebend zu hören . Die auf den Inselflächen ausgesiedelten Heckrinder grasten derweil friedlich auf ihren Weisewiesen im Feld, Frösche quakten unermüdlich und fröhlich ihre Arien.

In den Wasserbecken konnte ich verschiedenste Beobachtungen vornehemen, Graureiher und Störche wateten auf und ab und fischten sich ihre Nahrung, Enten verschiedenster Art und Bläßhühner brüteten auf Reisiginseln im Wasser und Schwäne zogen wie kleine Kähne durch das Naß. Aber auch Gänse mit ihrem Nachwuchs schwammen stolz und die Beobachter argwöhnisch beobachtend über das Wasser oder genossen das satte Gras auf den Wiesen. Nutrias tauchten hin und wieder auf.

Noch in den 70er-Jahren waren die Rieselfelder kontrovers diskutiert auch als Energieversorgungslieferant. So sollte doch tatsächlich in Münsters schönsten und heute so wertvollen Vogelschutzreservat seinerzeit von einenm großen Energieversorger ein Atomkraftwerk gebaut werden. Pläne dafür lagen schon in der Schublade. Zum Glück wurde nichts draus, dank der Bemühungen der Politik aus dem linken Lager und der Bürger, die das nicht wollten. Eine gute Entscheidung für Tier und Mensch.
Sowohl für durchziehende Zugvögel als auch für Standvögel der wassergebundenen Gattungen heute ein unverzichtbarer Ort. Viele andere selteneTiere, Amphibien, Reptilien haben hier ein Zuhause. Störche streiten sich inzwischen um ihre Rundnester!
Inzwischen ist hier in Münster viel getan worden um die Störungen im Reservat einzudämmen, so wurde die Durchfahrt für Kraftfahrzeuge aller Art inzwischen außerhalb des strengen Anliegerverkehrs verboten. Leider hält sich nicht Jeder dran, was aber auch durch viele Baustellen die ja unbedingt gleichzeitig rund um das Gebiet stattfinden verursacht wird. Auch stören immer wieder leider Jugendliche mit lauter Musik und Getränkebbollerwagen diese Idylle.

Der echte Naturfan bekommt in jedem Fall jederzeit was zu sehen.

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