eine eisekalte Vollmondnacht...
Skitour in Lappland, Januar - Februar 2012
Es war ein schöner Winternachmittag, es war überhaupt ein perfekter Wintertag. Noch am Morgen pfiff der Schnee bei Sonnenschein um unser Zelt herum, alles glitzerte so wunderschön in der Sonne. Später am Tag ließ der Wind nach, wir waren irgendwo weit oberhalb der Baumgrenze östlich des Kebnekaise-Berges (der höchste Berg Schwedens) unterwegs. Wir gingen ausgelassen und fröhlich über das Fjäll, kamen gut vorwärts, weil der Wind den Schnee oberhalb der Baumgrenze fest gepresst hatte. Wir sahen die schönsten Muster im Schnee, die der Wind aus dem Schnee geformt hatte. Es war wolkenlos, die Sonne schien auf uns herab, und es war mit minus 14° halbwegs warm und sehr angenehm.
Irgendwann näherten wir uns dem Láddjuvággi. Wir sahen sofort den Schatten im Tal, und eisige Nebelcirren, die bewegungslos über dem Talboden lagen. Der Anblick fröstelte uns ein wenig. Dann hieß es, wir müssen nun bergab fahren, hinab in das Tal Láddjuvággi. Der Gedanke kam..., vielleicht sollten wir lieber hier oben zelten, am nächsten Morgen hinab in das Tal abfahren. Aber es ging so mühelos vorwärts, die Sonne ging langsam unter, aber wir wussten, es würde noch eine längere Zeit hell bleiben...
Die Abfahrt durch den tiefen Pulverschnee, der weiter unten am Hang lag, machte großen Spaß. Nur mussten wir mit unserer Pulka ein wenig aufpassen, dass sie nicht umkippte, aber huiiiii... der lockere Schnee stiebte nur so umher... Plötzlich … rumms, ich drehte mich um. Mein Bruder lag rücklinks im Schnee, gestürzt..., die Pulka passte nicht durch eine enge Birkenbaumlücke. Aber es war nichts passiert. Ein Blick aufs Thermometer, oh … minus 27° auf einmal. Wir fuhren weiter abwärts, nachdem mein Bruder sich erstmal entschneet hatte. Langsam merkten wir, das es sehr in der Nase kniff, die Nasenflügel anfrieren wollten...
Wir waren unten.... brrrr....Stillstand, hier unten im Tal rührte sich nichts, nicht das geringste Lüftlein, Kälte, Eis an den Bäumen, gefrorener Nebel... minus 37°. Eilig gingen wir vorwärts, aber uns war schon hier klar, in dieser Nacht würden wir frieren, hier kämen wir heute nicht mehr raus. Wir gingen so schnell wir konnten, um irgendwie warm zu bleiben, fanden am frühen Abend ein schöne Stelle, wo wir unser Zelt aufstellen wollten. Jeder Handgriff fiel schwer, wir erstarrten förmlich in der Kälte...
Als das Zelt hier unten steht, huschen wir so schnell als möglich in unsere Schlafsäcke, die während der letzten zweieinhalb Wochen im Zelt schon ordentlich zusammen gesunken waren (gefrorene Körperfeuchtigkeit und Atem). An diesem Abend kochen wir nicht mehr... brrr... wir liegen fröstelnd in unseren Schlafsäcken, jede Bewegung fällt schwer, verursacht seichte Luftzüge, die durch Mark und Bein gehen...
Später noch einmal gehen wir raus..., es ist Vollmond, und es ist unwahrscheinlich klar Draussen... minus 41°... und da... ein Nordlicht! Es bleibt das einzige Nordlicht in dieser Nacht, es ist nicht groß aber wunderschön, es säuselt und schwingt über dem Láddjuvággi und zieht scheinbar schwerelos gen Südosten ab...
Wir fahren zusammen, vor Kälte und vor diesem Anblick in dieser eisekalten Vollmondnacht...
http://www.youtube.com/watch?v=8fdGsMj_UZI
Vieeelen Dank principiante
für Deinen Galerievorschlag und allen VoterInnen fürs Mitmachen!
Mungen Erwin 30/11/2012 19:20
Dieses Foto wäre mein Favorit. LG ErwinAlfred Held 19/11/2012 17:06
Könner machen solche FotosGruß Alfred
Orfevre 19/10/2012 18:50
Überwältigend!LG Peter
Marcel Wiedmann 17/06/2012 18:34
Superbild Tore ,da hab ich wieder was verpasst aber von mir hättest Du ein ganz dickes pro bekommen !LG Marcel
Tore Straubhaar 17/06/2012 10:01
Hallo Ulli,es war zwar kalt und irgendwie ungemütlich in dieser Nacht, als Qual habe ich es dann aber doch nicht empfunden...;-). Auf solche Bedinungen ist man dann ja doch ein wenig eingestellt. Das Nordlicht kam mir natürlich gerade recht...;-).
Viele Grüße von Tore
UlliB. 17/06/2012 8:09
Wieder so ein Bild zum "Kälte-verbal-mitfühlen" ... Deine Beschreibung dazu läßt mich frieren. Gleichzeitig ist das eine im wahrsten Sinne atemstillstanderzeugende Situation, dieses extreme Kälte, das Licht aus allen Richtungen. Und wohl auch das Bewußtsein, daß die Zivilisation sehr weit weg ist. Dieses Polarlicht als kleiner Trost für die erlittenen Qualen?Grüße von Ulli
principiante 10/06/2012 21:13
Natürlich hätte ich mir einen Stern für diese fantastische Aufnahme erhofft, sehr gewünscht,...das Ergebnis ist dennoch klasse....und das Erlebnis nimmt dir keiner mehr...in der Zwischenzeit habe ich mir all deine Bilder angesehen....und die Texte dazu verschlungen....bin absolut begeistert und würde ich wohl so manches am Tage auch gerne mal erleben, um die Nächte zusammen mit deinem Bruder beneide ich dich nicht...das alles würde ich aber gerne mal lesen am warmen Kamin....mit einer heißen Tasse Tee in der Hand...solltet ihr das mal in einem Buch veröffentlichen, denn du schreibst auch toll,...lass es mich wissen....ansonsten sehe ich das wie Uschi D..... was sind Sterne am Himmel ?
Ich wünsche dir alles Gute und noch einige so tolle Erlebnisse wie dieses in Schweden....und freue mich auf weitere Bilder von dir...
LG Heike
Uschi D. 10/06/2012 20:55
luftschlösser am sternenhimmel...... sollst du dir bauen und den regenbogen entlang balancieren...
was kann schöner sein... als seinen träumen und seiner fantasie zu folgen?
stell dich einfach auf die zehenspitzen und greife nach den sternen...
viel spass dabei... glg uschi :-)
Sterni . 10/06/2012 20:38 Comentario de la votación
well done !
† Dieter Schweizer 10/06/2012 20:38 Comentario de la votación
+Peter Arnheiter 10/06/2012 20:38 Comentario de la votación
proFranz Schaffernak 10/06/2012 20:38 Comentario de la votación
+++Icare Daidalos 10/06/2012 20:38 Comentario de la votación
+++lichtdurchflutet 10/06/2012 20:38 Comentario de la votación
+Holger Runge 10/06/2012 20:38 Comentario de la votación
pro natürlich