Enthüllung Imagen & Foto | 03 05 frühlingsblüten, archiv projekte naturchannel, naturprojekte 2005 Fotos de fotocommunity
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Mein erster Eindruck war... Cool... wie eine Grotte mit einer Marienstatue darin... :)
Okay... nachdem ich die Kommentare gelesen habe, stört mich der kleine grüne Halm auch ein wenig.... Aber der erste Eindruck zählt... und der war hammer :)
Liebe Ingrid,
der Blick auf die technischen Details, wie auch hier wieder an vielen Anmerkungen deutlich wird, verstellt meines Erachtens eher den Weg zum Verständnis Deiner Aufnahme, als dass er ihn öffnet. Zumindest, sofern es beim Konstatieren von Sachverhalten wie Schärfe, Bildaufbau, "störenden" Details bleibt.
Bei einer so erfahrenen Fotografin wie Dir anzunehmen, Unschärfe sei nicht Ausdruck einer Aussageabsicht, sondern von technischem Unvermögen ( das wäre ja die einzige Alternative), ist schon fast strafbar.
Was aber hat es dann mit Deinem Versuch, sich dem Gegenstand über Unschärfe zu nähern, also quasi die harte Wirklichkeit zugunsten einer aquarellhaften Darstellungsweise zu vermeiden, auf sich?
Ich denke, dass Siegfried mit seiner Bemerkung, "den Fotografen ist aber auch nichts heilig, sie dringen bis in die letzten Hüllen", den Kern Deiner Aussageabsichten trifft. Es geht ja hier um das Innere eines Krokusses, einen Bereich, der bei unzerstörter Blüte, noch intaktem Blütenblätterrund dem Betrachter gar nicht zugänglich wäre. Eigentlich ist das Thema der Aufnahme der schmerzliche Zusammenhang zwischen ästhetischem Reiz und der Jagd nach ihm einerseits, dem jedenfalls hier unvermeidlichen Tabubruch andererseits. Eine eigentlich schon zerstörte Blüte, von Vögeln zerpickt, vom Wind gedrückt, ... enthüllt ihre innerste Schönheit. Unschärfe drückt hier Diskretion aus, zögernde Annäherung, hebt sich ab vom emotional unbeteiligten, dreistem Zergliedern der Natur und ihrer Geschöpfe zwecks wissenschaftlicher Erforschung.
Prinzip der Wissenschaft ist die Vereinzelung, die Atomisierung und Distanzierung des Objekts. Sie geht notfalls über Leichen. Prinzip der Fotografie, zumindest der vorliegenden, ist die Herstellung des Gesamtzusammenhangs, des Verbundes von Betrachter und Gegenstand, also der Versuch, den Betrachter auf sein Eingebundensein in die Natur zu verweisen.
Sarkastisch könnte man sagen, der Gedanke an das Memento mori ist nicht weit bei Betrachtung einer zerstörten Krokusblüte und er sollte es nicht sein: Wie lässt sich dem homo sapiens sapiens schlagender seine Hybris im Umgang mit der vermeintlich ausgelieferen Natur, hier dem zarten Krokus, ins Stammbuch schreiben als durch Erinnerung an seine Ohnmacht, sein eigenes Ausgeliefertsein an die selben Naturgesetze, denen auch der Krokus unterliegt.
Sicher mögen der genüßlich am Hühnerbein kauende Otto Normalverbraucher, die alternativ den Griechischen Bauernsalat mampfende Eva Mustermann auf das alttestamentarische ".. und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier,das auf Erden kriecht" (1. Moses, 28) verweisen, aber ist diese "natur"-notwendige Erlaubnis zur Instrumentalisierung eine Rechtfertigung sinnloser Zerstörung aus fragwürdigen Motiven? -
Als Kontrapunkt zu einer Haltung wie der oben gegeißelten möchte ich ein Gedicht JWvG's anfügen, das mir geeignet scheint, eine Alternative aufzuzeigen.
Künstlers Abendlied
Ach, dass die innre Schöpfungskraft
Durch meinen Sinn erschölle!
Dass eine Bildung voller Saft
Aus meinen Fingern quölle!
Ich zittre nur, ich stottre nur,
Und kann es doch nicht lassen;
Ich fühl, ich kenne dich, Natur,
Und so muss ich dich fassen.
Bedenk ich dann, wie manches Jahr
Sich schon mein Sinn erschließet,
Wie er, wo dürre Heide war,
Nun Freudenquell genießet;
Wie sehn ich mich, Natur, nach dir,
Dich treu und lieb zu fühlen!
Ein lustger Springbrunn wirst du mir
Aus tausend Röhren spielen.
Wirst alle meine Kräfte mir
In meinem Sinn erheitern
Und dieses enge Dasein hier
Zur Ewigkeit erweitern.
Es sollte dieser Anspruch, teilzuhaben an der Kunst, das rein Handwerkliche überlagern. (Maler müssen sich nicht ewig über Pinselstärken unterhalten, wenn auch die technischen Vorgänge nicht gänzlich obsolet sein könen).
VG der Fotokünstlerin nach Rödermark
Richard
Oh, Ingrid, Deine Blütenblätter... Du machst sie wie Keiner für mich derart plastisch, auch wenn sie interessant unscharf sind. Die feinen grünen Gräser stören mich fast nicht, perfekt wäre es jedoch ohne sie.
LG Martin
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Katja Moser 16/06/2020 3:10
Mein erster Eindruck war... Cool... wie eine Grotte mit einer Marienstatue darin... :)Okay... nachdem ich die Kommentare gelesen habe, stört mich der kleine grüne Halm auch ein wenig.... Aber der erste Eindruck zählt... und der war hammer :)
KLEMENS H. 13/02/2005 21:03
:-)Gruß Klemens
Richard Schult 12/02/2005 10:39
Liebe Ingrid,der Blick auf die technischen Details, wie auch hier wieder an vielen Anmerkungen deutlich wird, verstellt meines Erachtens eher den Weg zum Verständnis Deiner Aufnahme, als dass er ihn öffnet. Zumindest, sofern es beim Konstatieren von Sachverhalten wie Schärfe, Bildaufbau, "störenden" Details bleibt.
Bei einer so erfahrenen Fotografin wie Dir anzunehmen, Unschärfe sei nicht Ausdruck einer Aussageabsicht, sondern von technischem Unvermögen ( das wäre ja die einzige Alternative), ist schon fast strafbar.
Was aber hat es dann mit Deinem Versuch, sich dem Gegenstand über Unschärfe zu nähern, also quasi die harte Wirklichkeit zugunsten einer aquarellhaften Darstellungsweise zu vermeiden, auf sich?
Ich denke, dass Siegfried mit seiner Bemerkung, "den Fotografen ist aber auch nichts heilig, sie dringen bis in die letzten Hüllen", den Kern Deiner Aussageabsichten trifft. Es geht ja hier um das Innere eines Krokusses, einen Bereich, der bei unzerstörter Blüte, noch intaktem Blütenblätterrund dem Betrachter gar nicht zugänglich wäre. Eigentlich ist das Thema der Aufnahme der schmerzliche Zusammenhang zwischen ästhetischem Reiz und der Jagd nach ihm einerseits, dem jedenfalls hier unvermeidlichen Tabubruch andererseits. Eine eigentlich schon zerstörte Blüte, von Vögeln zerpickt, vom Wind gedrückt, ... enthüllt ihre innerste Schönheit. Unschärfe drückt hier Diskretion aus, zögernde Annäherung, hebt sich ab vom emotional unbeteiligten, dreistem Zergliedern der Natur und ihrer Geschöpfe zwecks wissenschaftlicher Erforschung.
Prinzip der Wissenschaft ist die Vereinzelung, die Atomisierung und Distanzierung des Objekts. Sie geht notfalls über Leichen. Prinzip der Fotografie, zumindest der vorliegenden, ist die Herstellung des Gesamtzusammenhangs, des Verbundes von Betrachter und Gegenstand, also der Versuch, den Betrachter auf sein Eingebundensein in die Natur zu verweisen.
Sarkastisch könnte man sagen, der Gedanke an das Memento mori ist nicht weit bei Betrachtung einer zerstörten Krokusblüte und er sollte es nicht sein: Wie lässt sich dem homo sapiens sapiens schlagender seine Hybris im Umgang mit der vermeintlich ausgelieferen Natur, hier dem zarten Krokus, ins Stammbuch schreiben als durch Erinnerung an seine Ohnmacht, sein eigenes Ausgeliefertsein an die selben Naturgesetze, denen auch der Krokus unterliegt.
Sicher mögen der genüßlich am Hühnerbein kauende Otto Normalverbraucher, die alternativ den Griechischen Bauernsalat mampfende Eva Mustermann auf das alttestamentarische ".. und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier,das auf Erden kriecht" (1. Moses, 28) verweisen, aber ist diese "natur"-notwendige Erlaubnis zur Instrumentalisierung eine Rechtfertigung sinnloser Zerstörung aus fragwürdigen Motiven? -
Als Kontrapunkt zu einer Haltung wie der oben gegeißelten möchte ich ein Gedicht JWvG's anfügen, das mir geeignet scheint, eine Alternative aufzuzeigen.
Künstlers Abendlied
Ach, dass die innre Schöpfungskraft
Durch meinen Sinn erschölle!
Dass eine Bildung voller Saft
Aus meinen Fingern quölle!
Ich zittre nur, ich stottre nur,
Und kann es doch nicht lassen;
Ich fühl, ich kenne dich, Natur,
Und so muss ich dich fassen.
Bedenk ich dann, wie manches Jahr
Sich schon mein Sinn erschließet,
Wie er, wo dürre Heide war,
Nun Freudenquell genießet;
Wie sehn ich mich, Natur, nach dir,
Dich treu und lieb zu fühlen!
Ein lustger Springbrunn wirst du mir
Aus tausend Röhren spielen.
Wirst alle meine Kräfte mir
In meinem Sinn erheitern
Und dieses enge Dasein hier
Zur Ewigkeit erweitern.
Es sollte dieser Anspruch, teilzuhaben an der Kunst, das rein Handwerkliche überlagern. (Maler müssen sich nicht ewig über Pinselstärken unterhalten, wenn auch die technischen Vorgänge nicht gänzlich obsolet sein könen).
VG der Fotokünstlerin nach Rödermark
Richard
Siegfried Koegler 11/02/2005 22:50
den Fotografen ist aber auch nichts heilig, sie dringen bis in die letzten Hüllen.Michael Wenske 11/02/2005 20:46
Tolles Farbspiel. Für mich gehören die grünen Blätter dazu. Macht Lust auf Frühling.vg michael
MRs Baking and Cooking 11/02/2005 19:19
Hallo Ingrid,eine wunderschönes Farbenspiel und Vorfreude auf den Frühling.
Grüße Marion
Rainer Rauer 11/02/2005 13:25
Doch, gerade durch die Unschärfe wirkt es! Das grüne Blättchen dürfte weg bleiben, dann wäre es Klasse.LG Rainer
† Doc Martin 11/02/2005 10:30
Oh, Ingrid, Deine Blütenblätter... Du machst sie wie Keiner für mich derart plastisch, auch wenn sie interessant unscharf sind. Die feinen grünen Gräser stören mich fast nicht, perfekt wäre es jedoch ohne sie.LG Martin
Carsten B. 10/02/2005 23:52
Norbert hat es durch die Blume gesagt.Schärfe? So einen Fauxpas kenne ich nicht von Dir ;-(
VG, Carsten
Max Wecke 10/02/2005 23:20
Ein tolles farbenfrohes Foto, nichts dran auszusetzen!lG.,
Max
Katja Ka... 10/02/2005 23:20
bin beeindruck, irgendwie kann ichfast den duft einatmen, obwohl diese
frühlingsboten glaub nicht riechen
vg katja
Björn Pedersen 10/02/2005 23:19
Schönes Bild! Ein wenig stört mich nur das kleine Blatt im Vordergrund.LG Björn