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† Gabi Marklein


Premium (World), Düsseldorf

Familienidylle

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Seit vielen Jahren fahren wir nach Nord-Norwegen und beobachten und dokumentieren das Verhalten der Rotfüchse in Bild und Wort. Die Füchse leben dort meist im Hochland und kommen zur Nahrungssuche zum Meer herunter. In den ersten Jahren hatten wir sieben verschiedene Fuchsreviere entdeckt, im letzten Jahr waren es nur noch drei. In diesem Jahr war leider nur noch ein Fuchsbau belegt, weil auch dort die Füchse wegen der hohen Abschuss-Prämien gerne gejagt werden.
Aber zu dieser Fuchsfamilie gibt es eine besondere Geschichte:
Im vorigen Jahr hatten wir eine Fähe fotografiert, die wir kurz darauf schwer verletzt vorfanden. Das rechte Vorderbein war deutlich gebrochen und das linke klappte unter Belastung immer wieder zusammen. Da sie so für sich und ihre Kinder keine Nahrung erbeuten konnte, übernahmen wir die Fütterung, bis sie wieder einigermaßen laufen konnte. Welpen und Fähe verloren daher schnell ihre Scheu. Wir mussten sie unauffällig füttern, um nicht die vorbeifahrenden Touristen und Fotografen anzulocken und dadurch die Welpen zu gefährden. Aus diesem Grund konnten wir leider auch die Familie in dieser Zeit nicht fotografieren.
Mit großen Erwartungen fuhren wir in diesem Jahr zu „unserem“ Fuchsbau. Zu unserer Enttäuschung war er nicht belegt. Abends sahen wir aber eine Fähe auf unser Wohnmobil zulaufen. Sie hatte Beute mitgebracht. Vorsichtig öffneten wir die Fenster. Als sie nicht erschrak, sondern noch näher kam und ihre Beute ablegte, hatten wir die große Hoffnung, dass es ein Kind aus dem Wurf der verletzten Fähe vom vorigen Jahr war. Wir verließen das Wohnmobil und warfen ihr etwas Nahrung hin. Als sie problemlos näher kam, waren wir wirklich sicher, dass sie uns erkannt hatte. Dann nahm sie ihre mitgebrachte Beute und ging in Richtung Gebirgsfuß.
Am nächsten Tag entdeckten wir einen humpelnden Fuchs. Aus der Nähe konnten wir die verletzte Fuchsmutter vom vorigen Jahr deutlich an ihren besonderen Gesichtszügen erkennen. Als beide Fähen gemeinsam unter eine verfallene Hütte gingen, war unsere Vorfreude groß. Wir hatten ihren gemeinsamen Bau entdeckt.
Da die Welpen knapp 4 Wochen alt waren und die Mutter noch säugte, sahen wir die Familie höchst selten. Zwei Mal am Tag kam die Fähe mit Futter. Blitzschnell kam der pfiffigste Welpe heraus und verschwand sofort mit der Beute, bevor wir draußen waren. Nur einmal waren wir rechtzeitig zur Futterübergabe draußen. Am sinnvollsten wäre es gewesen, wir hätten uns die ganze Zeit an den Ausgängen der Höhlen aufgehalten und dort gewartet. Aber bei 0 Grad und Sturm war uns nicht nach tagelangem Warten im Freien.
Abends zogen wir uns rechtzeitig warm an und warteten liegend am Boden. Es dauerte lange, aber dann hatten wir Glück. Mehrere Welpen trauten sich raus und erkundeten auf wackeligen Beinen neugierig die Gegend. Leider dauerte dieser Ausflug viel zu kurz.
Am nächsten Morgen kamen wir zwar zu spät zur Futterübergabe, konnten aber etwas viel Größeres miterleben: die Fähe säugte 12 Welpen im Wechsel. So etwas aus der Nähe miterleben zu dürfen, war ein unbeschreiblich intensives Erlebnis. Weder die Welpen, noch die Fähe zeigten das kleinste Anzeichen von Unruhe. Es war, als wenn wir dazu gehörten.
Am kommenden Tag trug die Fähe ihre Welpen hoch ins Gebirge. In den nächsten drei Monaten zogen sie sechs Mal um. Wir begleiteten sie weiter auf ihrem Weg, immer höher ins Gebirge im schweren Kampf ums Überleben und auf der ständigen Suche nach Nahrung.
Nur zwei Welpen haben überlebt.

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Información

Sección
Carpeta Fuchs
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Exif

Cámara Canon EOS-1D X
Objetivo Canon EF 600mm f/4L IS
Diafragma 6.3
Tiempo de exposición 1/1600
Distancia focal 600.0 mm
ISO 320

Premios

Galería (Naturaleza)
08/11/2015 243 Pro / 192 Contra

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