fast erwischt worden
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Comentarios
27
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 20/03/2015 19:48
Der Fotograf bedankt sich für die interessante Diskussion.Hier:
geht es weiter.
† Ute Allendoerfer 19/03/2015 19:32
Ich schaue das Foto jetzt jeden Tag an und jeden Tag geht es mir gleich, das Foto macht mir Angst, es zieht mich rein ins Geschehen. Besonders am Auge des Stiers bleibe ich immer wieder hängen, der einzige Punkt der mir Halt im Bild gibt.Fühle einfach nur Mitleid mit den Tieren, aber möglich das der Bildautor genau das ausdrücken/mitteilen wollen.
Das ist ihm beim mir gelungen. Mutige Perspektive.
Ute
(Das in sehr gross an einer Wand und ich würde mich mehr als fürchten. )
Pixelfärber 16/03/2015 17:15
Die Umhängetasche unterm Pferdebauch, der hintere Rücken des Rindes und rechte Fuß des Reiters erscheinen mir deutlich weniger unscharf als der Rest des Bildes. Die drei Bildelemente dürften etwa gleich weit von der Kamera entfernt gewesen sein, sie sind aber für das Foto eher unwichtig. Deswegen gehe ich davon aus, dass das keine Absicht war, sondern dass der zeitliche Abstand zwischen Fokussierung und Auslösen zu groß war.Einen Mitzieher in dieser Frontalperspektive hätte ich nicht versucht. Doch was spricht eigentlich dagegen, in aller Ruhe auf die Hauswand manuell zu fokussieren, dann bei ausgeschaltetem Autofokus leicht nach rechts zu schwenken und die Beteiligten einfach im Bild herumlaufen zu lassen, bis der passende Moment da ist? Bei dem Abstand zur Hauswand und der Brennweite müsste die Schärfentiefe meiner Einschätzung nach bei Blende 8-11 für die gesamte Szene ausreichen. Die Dramatik wäre deutlicher geworden, wenn die Hauswände scharf und die Beteiligten (Rind, Reiter, Zuschauer) entsprechend der verschiedenen Geschwindigkeiten ihrer Bewegungen mehr oder weniger unscharf eingefangen worden wären, vielleicht so um die 1/100 sec. Mit ISO 100 war jedoch der Spielraum für die Belichtungszeit bei dieser Brennweite zu knapp.
Der Bildaufbau gefällt mir gut. Die Froschperspektive gefällt mir ausgezeichnet, hat aber den großen Nachteil, dass man nicht so schnell wegspringen kann. Das Auge des Rindes ist mir unheimlich, vielleicht hat es in diesem Moment den Fotografen im Blick gehabt. Da kann einem schon bange werden. Einfach war die Aufnahme nicht.
ausgelagert 16/03/2015 15:17
"Unentschlossen" sein bedeutet, Alternativen vor Augen zu haben, aber sich nicht zwischen ihnen zu entscheiden.Ob der Bildautor überhaupt Alternativen im Sinn hatte, als er das Bild machte, können wir aber gar nicht wissen :-)
Ich sehe dieses Bild auch so, wie Dadatrixa.
elstp 15/03/2015 17:41
Wenn man den Einführungstext genauer liest, handelt es sich um die Aufgabe der Reiter, ,die Stiere mit ihrer Reitkunst kontrolliert zu einem Ziel zu bringen. Manchmal bricht ein Tier aus...‘ - Das scheint auf diesem Bild gar nicht der Fall zu sein!Es wirkt, als kommt da ein Reiter mit seinem Stier, und hinter ihm folgt der nächste. Die Zuschauer warten also gespannt auf solch einen unkontrollierbaren Moment.
Drei wesentliche ,Komponenten‘ bestimmen das Bild:
der Reiter, der sein Tier unter Kontrolle zu halten hat;
der Stier, der gelenkt seinem Ziel zu rennen muss; und
einige Zuschauer, die sich vor der Absperrung aufhalten, um so ihren Spaß zu haben.
Keines der Elemente ist spektakulär, keines wird durch Schärfe heraus gestellt;
die Kamera ist also vom Autor während der Aufnahme bewegt worden. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass der Autor erst im letzten Moment das Herannahen des Stiers als gefährlich empfunden hat und sich auf den Hintern gesetzt hat. Vielleicht will er dieses als ,sein‘ Abenteuer, „fast erwischt worden“ zu sein, mit dem Bild dokumentieren, und dann könnte der Betrachter seinerseits das so eingegangene ,Risiko‘ durch sein Unverständnis kommentieren.
Und trotzdem empfinde ich die Dynamik, die von den Figuren rechts ausgeht, als berührend. Das mag aber durch das sonst eigentlich nicht so harmlose Thema kommen.
H. Sophia 15/03/2015 17:40
Wenn man zu solch einer Veranstaltung geht, kann man sich im Vorfeld zumindest mal Gedanken um eine genehme Verschlußzeit machen... und rechtzeitig einen halbwegs gescheiten Standpunkt suchen..Isso..
wittebuxe 15/03/2015 16:16
Ein Fotograf auf der Flucht vor den anstürmenden Leibern der Kreaturen, schnell noch das Foto machen und dann weg hinter die Absperrung. Keine Zeit für Schärfe und Perspektive, noch weniger für den richtigen Standort, alles ist verwischt. Ich höre das Getrappel der Hufe und das Schreien der Menge, kann nicht beurteilen, ob der junge Stier Angst hat oder ob der das Spiel schon kennt und nichts fürchtet: gelobt sei die Unschärfe.Ich halt's mit Rainer Zuphall: ein sehr gutes Reportagefoto.
Max Stockhaus 15/03/2015 15:46
Auf mich wirkt der Stier wie ein (niedliches) Kälbchen mit ungewöhnlich dicken Hörnern.Das war das erste, was das Foto bei mir auslöste.
Henrika Tröster 15/03/2015 14:27
Ich denke, das ist genau das, was ich im Foto nicht finde… die "brenzlige Situation". Aber das ist es doch, was der Autor zeigen möchte. "Wer im Weg steht wird gnadenlos umgerannt. Junge Männer machen sich einen Spass daraus bis im letzten Moment abzuwarten, bevor sie sich in Sicherheit bringen. Wer dabei stürzt kann überrannt werden."Möglicherweise hätte der Fotograf einen anderen Standort suchen sollen. Vielleicht nicht unbedingt genau vor dem Stier :-), wenn das auch die beabsichtigte Wirkung bestimmt nicht verfehlt hätte. ;-)
Man sieht ganz rechts Im Bild das Pferd samt Reiter und den Stier, beide Tiere wirken nicht übermäßig angespannt oder panisch. In der gegenüberliegenden Ecke am linken Bildrand und am weitesten entfernt, erkennt man zwei junge Männer, deren Blick aber hinter Pferd/Stier gerichtet ist. Die einzige Stelle, die "brenzlig" sein könnte, finde ich unter dem Fuß des Reiters. Und die ist so unscharf, das man nichts genaues erkennen kann.
Ein Foto muss gar keine "Regeln erfüllen" und das hat auch nicht fc-typisch zu tun. Ich stelle aber fest, dieses Foto findet hier durchaus Befürworter und regt eine Diskussion an, also ist es hier doch besser aufgehoben als in der "Tonne".
Henning B. 15/03/2015 11:05
Ich mag den fast dämonischen Bildeindruck des jungen Stieres mit seinen riesigen Hörnern. Die Dynamik im Bild finde ich klasse. Sehr gut ist für mich die weitläufige Unschärfe. Sie nimmt für mich den Bezug auf eine Person sondern zeigt die Aktion in diesem Fest. Den flächigen Eindruck...Dadatrixa 15/03/2015 10:18
nicht alles ist planbar – und auch nicht alles muss intendiert sein! es ist geschehen, das ist ein teil des wesens der fotografie. es geschehen zufälle, sie und ihre qualität zu erkennen, dass ist die eigentliche leistung — bei vielen anderen, würden viele, viele bilder im mülleimer/datennirvana enden, ohne die chance je wahrgenommen zu werden. warum? weil sie den technischen anforderungen von schärfe nicht entsprechen?Willy Brüchle 15/03/2015 10:06
Wenn denn die Unschärfe als Gestaltungsmittel geplant war...? Ich habe eher den Eindruck, der Fotograf war erschrocken und hat gerade noch Mal abgedrückt bevor er zurück gesprungen ist. MfG, w.b.Franz der Xaver 15/03/2015 8:51
Was sagen diese Kunstbegeisterten in so einem Fall wenn sie den Künstler nicht beleidigen wollen?Also ich finde momentan keinen Zugang zu dem Bild.
barbara klein 15/03/2015 8:36
Nach den gelernten Regeln der Fotokunst hätte ich wahrscheinlich das Foto - oberflächlich betrachtet - sofort "entrümpelt". Doch die Erklärung des Bildautors ließ mich "aufhorchen". Ich betrachtete das Bild intensiver. Und je länger ich hinsah, desto mehr wurde mir bewusst, was der Autor damit ausdrücken möchte: die Massenpanik und die kollektive Ausschüttung von Endorphinen. Die komplett verschwommene Szene widerspiegelt die Einbindung aller Akteure und die Geschwindigkeit, in der das "Spiel" abläuft. Ein scharfer Fokus auf irgendeinen Mitwirkenden hätte von der gesamten Stimmung eher abgelenkt. So betrachtet, gefällt mir die Aufnahme ausgezeichnet! Großes Kompliment - auch für den Mut, anders zu sehen und das Ergebnis öffentlich zur Diskussion zu stellen.Gruß Barbara
Agfa Scala 15/03/2015 8:05
very cool +++