für . . . . Arnim Dahl
Erst gestern …..
gehe ich durch den alten Museumshafen, vorbei an den alten Kränen,
die wie übergroße steife Reiher aufgereiht an der Pier stehen. Der Wind
pfeift und ich muß meinen Hut festhalten. Bei diesem Sturm- Wetter,
aber auch bei schönstem Badewetter, würde ich ihm nicht nachspringen,
in das schmutzige Hafenbecken. Ich sehe diesen Kran, an dem die bei-
den Drahtseile herabhängen und denke an Ring-Sport. „An die Ringe“
schallt es an mein Ohr, nein, in meinem Ohr, nein, in meinen Gedanken.
60iger Jahre. Dann sehe ich sein Gesicht, eher flüchtig; dieses unschlag-
bare Lächeln, diesen unschlagbaren Jugendhelden, diesen Arnim Dahl.
DEN Held … der 60iger. Ich sehe ihn, wie er in meinen Gedanken an die
Ringe springt. Anlauf, Trampolin, Flugrolle und dann die ausgestreckten
Arme, diese kraftvollen Arme, wie sie sicher die Ringe fassen. Das Volk
jubelt. Er, der König der Lüfte, der Artist der Artisten, macht eine Rolle
vorwärts, dann rückwärts und dann lässt er sich hochziehen, immer hö-
her, immer höher. Was hat er vor ? Was wird er uns heute zeigen ? Wird
er gar sein Leben riskieren, wie so oft ? Das Volk hält den Atem an und
dann, dann geschieht das Unfassbare, unser Arnim Dahl wird immer klei-
ner, verschwindet in den Wolken, weg, einfach weg und lässt uns zurück,
in unserem lächerlichen spießigen Wohlstandsleben. Er, er hat gelebt, für
seine Kunst, ohne Netz und doppelten Boden, alles riskiert, um uns, die
wir von Geburt an nach Sicherheit streben, nach trügerischer Sicherheit,
zu zeigen, dass es nur ein wahres Leben gibt: sein Leben leben und nicht
das der Eltern, der Lehrer, der Groschenromane und Filmhelden …….
Wir aber haben nicht gesehen, haben seine Botschaft nicht gesehen, son-
dern haben gestaunt, gelacht, mitgelitten und aufgeatmet. Wir haben
uns nur gut unterhalten gefühlt. Das Leben, die große Bühne, auf der je-
der seine Artistenrolle leben und präsentieren kann. Wir haben uns für
das Schauspiel des Lebens entschieden, stets gute Miene zum bösen Spiel.
Arnim Dahl, mein Vorbild, Dir widme ich dieses Foto. Du warst ehrlich
und wahrhaftig. Du bist längst vergessen. Keinen Kletter-Maxe mehr im
TV, dafür aber Spiderman, rund um die Uhr, ob wir wollen oder nicht.
An die Stelle der realen Helden sind die Pseudo-Helden getreten. Aber, in
meinen Gedanken, in meinem Herzen lebst Du weiter …. dort oben, in
den Wolken …..
https://www.youtube.com/watch?v=zcP8PL2INyQ
http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_buehne/03d_dahl.htm
https://www.google.de/search?hs=UGs&q=Armin+Dahl&tbm=isch&source=univ&client=opera&sa=X&ved=2ahUKEwi3k9vko7HgAhUMyKQKHarZAaMQiR56BAgGEBU&biw=1640&bih=906
peju 16/02/2019 13:04
Fasziniert las ich dunnemals die Geschichten von seinen Kunststücken.Oder besser 'Stunts' wie man heute sagt.
An einer Fahne hängend hunderte Meter über dem Asphalt in New York... und die blöde Fahne ist quer gewebt und fängt an ... rrratsch... zu reißen!
Ich erinnere mich gut... und das errät mein Alter. :-)
Gruß
Peter
-ansichtssache- 12/02/2019 20:48
Oh ja, ich erinnere mich, als wir ihn das erste Mal mit seinen Kunststücken im Fernsehen sahen, wechselte ungläubiges Staunen sich mit Begeisterung ab. Es war einfach faszinierend, was er alles konnte. Da hast du ihm ein feines kleines Fotodenkmal gesetzt!LG Danny
Kerstin Stolzenburg 12/02/2019 4:02
Ich muss gestehen, ich kannte Arnim Dahl gar nicht und habe erst einmal googeln müssen.Aber dein Bild finde ich gut, auch ohne einen, der dort herunterspringt...
LG. Kerstin
13. Fee 10/02/2019 20:58
weltweit sind bereits viele Menschen ums Leben gekommen wegen eines Selfies.Reiseblogger z.B., die sich spektakulär fotografieren wollten. Oder solche, die hoch auf Häuser hinaufsteigen und Klimmzüge an einem Wolkenkratzer/Kran machen und dabei leider...
All das hat aber nichts mit einem Stunt Man zu tun. Der von berufswegen seine Knochen und den Kopf hinhält. Oder doch?
Ja, ich strebe nach Sicherheit.
Fühle mich von einer solchen sanft ummantelt.
Dabei kann ich im nächsten Moment über die Teppichtkante stolpern, ungünstig mit dem Kopf aufschlagen und dann war es das.
Ich weiß daher, was Du meinst.
Es ist eine Wanderung auf einem schmalen Grat.
Für mich ist es das.
Gruss Fee
juergi-p 10/02/2019 20:16
Arnim Dahl war für mich als kleinem Bubi ein "Muss", wenn er im Fernsehen auftrat und riskanteste Dinge zeigte. Einmal aber auch, wie er von einem fahrenden Zug gefallen war, da hatte er wohl diverse Knochenbrüche erlitten.Schönes, gut bearbeitetes Foto, Neydhart!
vg von juergi
dorographie 10/02/2019 15:37
sie nannten ihn Klettermax? Und er ist ja versichert? ...ein verrückter Junge!Du widmest ihm schöne Gedanken....und ein passendes Foto.
Liebe Grüsse, Doro
Runzelkorn 10/02/2019 15:37
Ich hatte immer den Eindruck, daß sein Wagemut auf große Naivität und mangelnden IQ zurückzuführen war. "1959 wurde er durch einen spektakulären Stunt auch international bekannt, als er auf dem Dachgeländer des Empire State Buildings in New York einen Handstand machte. Nicht weniger Aufsehen fand sein Sprung von einem 47 Meter hohen Kran in das Hafenbecken von Wilhelmshaven, bei dem er sich die Wirbelsäule brach, worauf er ein Jahr im Krankenhaus verbringen musste. Dahl erlitt insgesamt mehr als 100 Knochenbrüche", sacht Wikipedia. Den Leuten war das wurscht, sie waren damals schon ebenso sensationsgeil wie heute.Hubertus Mahnkopf 10/02/2019 15:20
Der Kran ist wohl ein wenig in die Jahre gekommen, aber sehr schön in dem licht gezeigt.Arnim Dahl ein mann der genau wußte was er tat auch wenn es manchmal sehr gefährlich aussah.
LG foto-hc