Garh Palace von Bundi (Rajasthan)
Bundi liegt malerisch eingebettet in einem Tal der Vindhya-Hügelkette, nordöstlich von Bijolia. Über der Stadt mit seinen bunten Häusern thront auf einem Felsen der große Palast des ehemaligen rajputischen Fürsten Ratan Singh (regierte 1607-1631), Rao von Bundi. Wie die meisten Rajputenstädte entstand auch Bundi am Fuße eines Felsens, auf den die Herrscher die Festung Taragarh bauen konnten. In ihr befinden sich jetzt ein großes Wasserreservoir und eine Funkstation. Der Palast hingegen klebt unterhalb der Festung an einem Hang. Die Räume scheinen eher übereinander als nebeneinander zu liegen. Rudyard Kipling (1865-1936), der Ende des 19. Jahrhunderts hier eine Zeitlang lebte, beschrieb den Bau als »eine Lawine von Mauerwerk, jederzeit bereit herabzustürzen«. Leider befindet sich die Festung, die nur teilweise zugänglich ist, wegen langdauernder Erbstreitigkeiten in einem bedauernswerten Zustand und zerfällt immer mehr.
Eine steil ansteigende, gepflasterte Rampe führt hinauf zu zwei Toren, dem Hazari Pol (Tor der Eintausend) und dem Eingangstor Hathi Pol (Elefantentor) von 1620, das von den Skulpturen zweier steinerner Elefanten mit erhobenen Rüsseln bewacht wird. Über Treppen gelangt man in den kleinen Hof des Palastes.
Am äußersten Ende des Ratan Daulat führt ein ein Weg zum Chattar Mahal (auch Chhattra Mahal), erbaut von Rao Chattar Sal (regierte 1631-1658) oberhalb des Hauptpalastes. Hier befanden sich die privaten Gemächer mit fein gearbeitete Wandmalereien und die private Audienzhalle (Diwan-i-Am) mit Balkon.
Der berühmte Chitra Mahal (Palace of Paintings) umfasst einen Innenhof, in dem einst Springbrunnen plätscherten, und eine von Säulen bestandene Bildergalerie. Diese offene Säulengalerie, ein ›Pavillon der Gemälde‹, ist mit einigen der schönsten Wandmalereien rajputischer Kunst in den charakteristischen Türkis-, Grün- und Brauntönen verziert. Die Malereien zeigen Szenen aus den Krishna-Mythen und Elefantenkämpfe auf zart türkisfarbenem Hintergrund. Weithin bekannt sind die Szenen über einer Reihe gemalter Elefanten, die von links nach rechts den Reigentanz von Krishna, die Entstehung des Mount Govardhan und die Entwendung von Kleidern der Gopis durch Krishna zeigen. Entzückend auch die Frauendarstellungen wie die einer jungen Dame in golddurchwirkter Kleidung, die eine Taube auf ihrer Hand trägt.
Colonel James Tod (1782-1835), Offizier der British East India Company, hielt seinen Eindruck von der Festung um 1820 mit den Worten fest: »Wer den Palast von Bundi gesehen hat, kann sich leicht die Hängenden Gärten der Semiramis vorstellen«
Nurmi2647 Hace 21 horas
Imposant! Sehr schön gelungen mit informativen Text.Vitória Castelo Santos Hace 22 horas
PRIMA PANORAMA.Anne Berger 20/11/2024 12:51
Gewaltige Ausmaße, dazu eine informative Beschreibung.LG Anne
Christian Villain 20/11/2024 12:20
Celui-ci, je l'ai visité et j'en ai déposé des photos sur ma galerie .Merci du réveil de mes souvenirs
LG Christian