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Herbstleuchten

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Japanischer Hartriegel im November




Letztes Lied

Mascha Kaléko

Ich werde fortgehn, Kind. Doch Du sollst leben
Und heiter sein. In meinem jungen Herzen
Brannte das goldne Licht. Das hab ich Dir gegeben,
Und nun verlöschen meine Abendkerzen.

Das Fest ist aus, der Geigenton verklungen,
Gesprochen ist das allerletzte Wort.
Bald schweigt auch sie, die dieses Lied gesungen
Sing Du es weiter, Kind, denn ich muss fort.

Den Becher trank ich leer, in raschem Zug
Und weiß, wer davon kostete, muss sterben …
Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben
Und all den Segen, den es in sich trug:

Mir war das Leben wie ein Wunderbaum,
von dem in Sommernächten Psalmen tönen.
– Nun sind die Tage wie geträumter Traum;
Und alle meine Nächte, alle – Tränen.

Ich war so froh. Mein Herz war so bereit.
Und Gott war gut. Nun nimmt er alle Gaben.
In Deiner Seele, Kind, kommt einst die Zeit,
soll, was ich nicht gelebt, Erfüllung haben.

Ich werde still sein; doch mein Lied geht weiter.
Gib Du ihm deinen klaren, reinen Ton.
Du sei ein großer Mann, mein kleiner Sohn.
Ich bin so müde – aber Du sei heiter.

Comentarios 64

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  • E. W. R. 17/02/2014 8:47

    Der Hintergrund mit der unscharf aufstrebenen Pflanze war in der Tat kein Zufall, sondern perspektivisch so geplant.
  • Cécile Fischer 17/02/2014 0:05

    Dein letztes Leuchten gefällt mir sehr gut. Der Hintergrund ist wunderschön.! Auch das Gedicht passt ausgezeichnet dazu.
    Liebe Grüsse,
    Cécile
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  • Karl-Dieter Frost 06/01/2014 19:41

    Das letzte Leuchten - der Natur, des Lebens, der Gedanken, der Erinnerungen, der Kräfte? Man kann so viel hineininterpretieren, besonders auch unter Beachtung Deines zugefügten Textes. Aus anderen Anmerkungen entnehme ich, dass Du auch einen persönlichen Bezug zu dieser Bild- und Themenwahl hattest. Was kann man da beitragen, vielleicht ein bescheidenes Mitgefühl in dieser manchmal gar nicht so virtuellen Welt unserer Community.
    Lieber Eckhard, soweit gute Wünsche hier nicht völlig unangebracht sein sollten, möchte ich sie hier aussprechen.
    Dein Foto jedenfalls ist ein einfühlsames Dokument für das Werden und Vergehen und dafür, wie Schönheit, Eigenart und Charakter in jedem Lebens- und Leidensstadium ihre Wertigkeit behalten.
    LG KD
  • E. W. R. 29/11/2013 0:06

    Gewiss, Melancholie. Das ist hier gemeint.
  • Otto Hitzegrad 28/11/2013 22:00

    Farblich froh und doch irgendwie me­lan­cho­lisch, weil die Vergänglichkeit hier so deutlich wird.
    LG oTTo
  • E. W. R. 24/11/2013 23:00

    Ein Jahr reicht dafür nicht aus. Allerdings braucht man ja nicht alles international zu machen.
  • Stefan Adam 24/11/2013 18:54

    … vermutlich wäre die Liste "unendlich" ...
  • E. W. R. 24/11/2013 18:51

    Neben den Indianern wäre auch die langandauernde Unterdrückung der "coloured poeple" überhaupt einen Gedenktag wert. Aber man kann ja nur einer Angelegenheit gedenken, die vorbei ist.
  • Stefan Adam 24/11/2013 13:03

    Es wäre interessant zu wissen, wie andere Länder mit ihrer -vielleicht auch nicht glorreichen- Vergangenheit verfahren. Dass Tage wie der 4. Juli in den USA oder der 14.Juli in Frankreich zelebriert werden zeugt vom Stolz der Nationen - mir ist aber beispielsweise nicht bekannt, dass den Indianer mit einem Gedenktag gehuldigt wird... was sehr schade ist...
    VG
    Stefan
  • E. W. R. 24/11/2013 11:45

    Lieber Stefan, eins muss man ja sagen, unsere Gedenktage halten sehr lange. Ich wüsste nicht, dass man sich 1913 mit den Ereignissen der Jahre 1813 oder 1833 oder 1838 befasst hätte. Das hängt aber gewiss mit der Ungeheuerlichkeit dessen zusammen, dessen man gedenkt, und aus dem man ja etwas lernen will. Immerhin scheint man, was 1913/1914 betrifft, von der These des Historikers Fritz Stern ("Griff nach der Weltmacht") abgekommen zu sein, dass Deutschland der Alleinschuldige am 1. Weltkrieg gewesen sei. Hätten das die Zeitgenossen des Jahres 1918 auch so gesehen, hätte es vielleicht die Ereignisse der Jahre 1933 und 1938 gar nicht gegeben. So treibt die Geschichte eben auch durch die Irrtümer der Zeitgenossen in die Katastrophe. Inzwischen haben wir immerhin gelernt, dass der Tod nicht "ein Meister in Deutschland" ist, sondern dass Massaker und Massenmord auch in anderen Teilen der Welt Wirklichkeit waren und sind. Damit sind diese Gräuel Möglichkeiten menschlichen Verhaltens an sich, gegen die Strategien zu entwickeln insoweit auch eine globale Aufgabe ist, die sich aber natürlich auch vor Ort widerspiegeln muss.
  • Stefan Adam 24/11/2013 9:50

    Ein Bild zum Nachdenken und in Kombination mit dem Lied geht es nahe... Auch, wenn heute der 9.11. schon wieder so weit her erscheint. Der Mensch benötigt das Symbolhafte um sich zu erinnern, schade eigentlich, denn man sollte die verschiedenen Ereignisse an diesem Datum nicht 364 Tage vergessen!
    LG
    Stefan
    P.S.: Sorry, dieses Bild in seiner Minimalbearbeirung -quasi RAW- war mir wohl irgendwie durchgerutscht.... Gut, dass ich es noch fand.
  • E. W. R. 23/11/2013 17:00

    Die kommen wieder; der Baum schläft nur.
  • Andreas Denhoff 21/11/2013 16:33

    Inzwischen fallen meine Blätter ja...

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