IC auf Lokalbahngleisen

IC auf Lokalbahngleisen

Am morgen des 23.05.2011 war der IC Allgäu zwischen Sonthofen und Blaichach unterwegs.

Eine interessante Geschichte hat die Strecke von Immenstadt nach Oberstdorf im Allgäu. Hier ein kurzer Abriss:

Durch Anregung einer Sonthofener Bürger konnte 1873 die acht Kilometer lange Stichstrecke der Bayerischen Staatsbahn von Immenstadt nach Sonthofen eröffnet werden. In Immenstadt bestand Anschluss an die Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Augsburg.

Aber bald wurde auch von den Orten des oberen Illerlales der Wunsch nach einer Eisenbahn laut. Es dauerte aber noch 15 Jahre bis die Strecke bis Oberstdorf von der "Lokalbahn Aktiengesellschaft München" (LAG) im Jahr 1888 eröffnet wurde.

Wer nun die rund 20 Kilometer lange Strecke bereisen wollte, mußte zwei verschiedene Bahngesellschaften benutzen. Bald befuhren sowohl die Züge der LAG als auch der Staatsbahn die Gesamtstrecke Immenstadt - Oberstdorf. Dabei mußten aber die Lokomotiven auf halber Strecke an das andere Ende der Züge umsetzen, da die Sonthofener Station als Sackbahnhof ausgeführt worden war.

In den 1930er Jahren stiegen die Fahrgastzahlen vorallem durch die "Kraft-durch-Freude" Sonderzüge rasant an. Um den Betrieb zu vereinfachen wurde 1937 mit dem Bau eines neuen Durchgangsbahnhof am Ortsrand von Sonthofen begonnen. Ein Jahr später wurde die LAG verstaatlicht. Wodurch die gesamte Strecke Eigentum der Deutschen Reichsbahn wurde.

Der Zweite Weltkrieg verhinderte eine rasche Fertigstellung des neuen Bahnhofes. Teilweise wurden sogar Signale und Gleise wieder abgebaut und an die Kriegsfront transportiert. Erst die Deutsch Bundesbahn konnte den neuen Durchgangsbahnhof am 4. Oktober 1949 eröffnen.